Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

04.04.2018

Skitouren im Fanesgebiet

Filed under: Tourenberichte — admin @ 08:37

23.-28.2.2018, mit Constanze Klotz – Typisch Kranzler: Trotz fehlender Absprache zweier potentieller Fahrer starten wir pünktlich um 5:30 am Bahnhof Hörlkofen. 8 Uhr Frühstückstreff beim Lanz im Pustertal. So startet ein tolles Skitourenerlebnis.

Gruppenbild

Standquartier: LaVarella Hütte 2050m

Freitag, 23.2.2018
Pareispitze- Col Becchei di Sopra 2.794m, 1.250 Hm

Hinter Sankt Vigil Richtung Pederü beginnt schon das Dolomitenfeeling und es hat richtig viel Schnee, beim Hüttenanmarsch (2h) kommen wir aus dem Schwärmen kaum raus.

Ücia LaVarella

Die Sonne hält sich nicht an den DAV Wetterbericht (0h), sie scheint den ganzen Tag. Mit einer Mittagsjause gestärkt (einer gönnt sich schon mal ein Achtele) starten wir am frühen Nachmittag zur Pareispitze.

Pareispitze

Der SW-seitige Anstieg über eine Rampe ist gut zu gehen, der südseitige Gipfelhang ist allerdings mit einer dünnen Eiskruste überzogen, die uns bei der Abfahrt gehörig nervt. Dafür entschädigt uns der Pulverschnee im Rest der Abfahrt: Wir erreichen mit einer kurzen Schussfahrt das Limojoch ohne nochmals auffellen zu müssen. Auch die 150 Hm runter zur Hütte durch den Lärchenwald sind noch gut zu fahren, hier hat die Sonne den Neuschnee von gestern noch nicht erreicht.
Nach dem leckeren Abendmenü (Schlutzkrapfen, Vitello tonnato, Buchteln mit Vanillesoße) fallen wir kurz vor 9 Uhr todmüde ins Bett.
Special: Die zwei Fremdschnarcher dieser Nacht sind aushaltbar.

Samstag, 24.2.2018 Monte Castello 2.760m, 1.000 Hm

-5°C, geringe Sicht um 7:00. Bereits beim Frühstück (leckeres Buffet) kommt die Sonne raus und wir werden heute wie gestern schwitzen beim Aufstieg. Viertel vor 9 starten wir, wieder geht’s zum Limojoch, heute weiter zur Groß-Fanes-Alm und von dort in das wellige Tal weiter nach Süden immer auf die imposante Felsgestalt des Monte Castello zu.

Monte Castello

Eine großartige Landschaft!
Zum Nachdenken bringen uns das Biwak und die Reste der Stellungen: Es ist gerade 100 Jahre her, dass hier zehntausende von Soldaten ihr Leben ließen, durch Hunger, Kälte, Lawinen und die eigentlichen Kriegshandlungen.

Gedenkstätte

Wie friedlich scheint heute die Szenerie, wäre da nicht die nachfolgende Gruppe, für die wir unser Gipfelplätzchen räumen, die uns aber den Hang streitig machen wollen und daher bereits am Biwak abfellen. Flugs verspuren wir den Hang, wirklich topp Bedingungen. Und dann flacken wir uns in die Sonne und dösen ein Weilchen, bis die Border dann endlich an uns vorbeischieben. Eine gute halbe Stunde Gegenanstieg bringt uns wieder zum Limojoch und diesmal spuren wir weiter Richtung Westen um direkt den Nordwesthang zur Hütte runterfahren zu können. Zwei Gehmüde wollen schon mal eher abfahren – nun, beide sind Tourenführer und wissen hoffentlich was sie tun. Der Rest der Gruppe folgt mir brav und wundert sich, weshalb ich so schnell beim Abfellen war – bis sich herausstellt, dass ich gar nicht abgefellt hatte. Dafür versinke ich fast im Boden – sprichwörtlich. Erst Michael und Wolfgang gemeinsam können mich aus dem Loch ziehen, in dem ich mit dem linken Bein komplett stecke. Sei´s drum, die Abfahrt durch den lichten Wald ist super, richtig viel Powder und noch ziemlich unverspurt.
Für Insider:Toilettenfelsen mit Wendehammer
Erstbegehung des „Balkons“ durch Hias und Mike
Original finnische Sauna Teil 1
Ein weiterer Fremdschnarcher stört unsere Nachtruhe (O-ton Mike: …grausam!)
Ach ja, das Menü: Canneloni mit Spinat, Rindsgulasch mit Kräuterpolenta und Peperonata, Profiteroles mit selbstgemachten Vanilleeis

Sonntag, 25.2.2018 Große Umrundung der Fanes Hochfläche mit Piz de Medesc 2.713m und Heiligkreuzkofel 2.907m

Faneshochfläche

-11°C, geringe Sicht. Wir schieben die Abmarschzeit eine halbe Stunde nach hinten. Um 9 Uhr ist die Sicht geringfügig besser, zumindest kann man die nächsten Bäume sehen.

Die nächsten Bäume sind sichtbar

Die vom Südtiroler Wetterbericht gemeldeten 6 h Sonne lassen auf sich warten.Wir wählen den südlichen Weg Richtung Westen, denn dieser geht einige Zeit durch stark strukturiertes Gelände mit Zirben- und Lärchenwald. Alles richtig gemacht! Genau zu dem Zeitpunkt, als wir ins „Whiteout“ laufen, blinzelt die Sonne durch den Nebel. Magische Momente: Schroffe Felszacken tauchen für Sekunden aus dem Wolkenmeer.

Wenig später reißt es ganz auf. In stetem Auf und (leider auch) Ab ziehen wir unsere Spur durch die weiße Idylle. Skifahrerisch unergiebig, landschaftlich phantastisch! Mitose: Bei drei Skitourenführern kann man allen Teilnehmern gerecht werden: Mike zieht mit zwei Teilnehmern weiter zum Heiligkreuzkofel, wir anderen vier nehmen noch einen Gipfel mit schönen Nordhang mit.

Piz Medesc

Der Piz de Medesc bietet tolle Ausblicke in die Nordhänge der Lavarella und eine oben leicht bruchharschige, unten sehr schöne Abfahrt. Diese 300 Hm sind (wie immer wenn der Schnee gut ist) viel zu schnell vorbei und während wir nach Norden zum Hauptziel hochsteigen, ballen sich an Lavarella und Medesc die Wolken.

Wolken

Bis sie uns kurz vorm Gipfel einholen. Dank GPS finden wir dennoch den richtigen Durchschlupf bei der Abfahrt, mit der wir die Umrundung im Norden des Plateaus vollenden. Wir müssen nochmals auffellen, bis wir auf die Abfahrtsspuren vom Zehner treffen. Auch dieser Teil der Abfahrt ist unergiebig, lange Schussstrecken und kurze Schiebestellen wechseln sich ab.Gelegentlich kann man ein paar Schwünge machen. Alle sind froh als wir die Hütte erreichen.
Eine landschaftlich tolle Tour mit wechselhaftem Abfahrtsvergnügen.
Menü: Rigattoni mit pikanter Tomatensauce, Salat, Wiener Schnitzel mit leckerem Kartoffelsalat, Eis und Profiteroles.
Für Insider: Dr. Riedls OP am offenen Fell
Original finnische Sauna Teil 2
Hias büxt aus dem Lager aus

Montag, 26.2.2018 „Oldies but Goldies“: Kaminscharte 2.395m

Kälte

-20°C, Sonne. Es will keine rechte Tourenlust aufkommen. Da die Südhänge gestern schon sehr zerfahren und bruchharschig waren, wählt die Gruppe eine Pulver- sprich Schattenhang für heute. Wir fahren die Hälfte des Fahrweges runter um dann 600 Hm zur Kaminscharte aufzusteigen. Zwei Teilnehmer entscheiden sich gleich gegen die Kälte, der nächste beim Nichtkleben seiner Felle und der übernächste, nachdem seine Felle ihn nach zwei Schritten verlassen. Übrig bleibt die Ü-50-Fraktion. „Nur die Harten kommen in die Scharten“. Oder zumindest fast. Bei zweien von uns bleibt das Fell auch nur dank der Spannvorrichtung ungefähr unter dem Ski. Nur unser Geckomann Wolfgang hat keine Probleme. Belohnt werden wir mit einer tollen Pulverschneeabfahrt.
Das Wetter war insgesamt deutlich besser als seine Vorhersage und so hatten wir 3,5 tolle Tourentage in phantastischer Dolomitenlandschaft bei bester Verpflegung in der Ücia Lavarella.

Teilnehmer: Karola Rübensaal, Vroni Meier, Michael Grötsch, Matthias Riedl, Michael Kienastl, Wolfgang Mayr
Leitung und Tourenbericht: Constanze Klotz

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