17.06.2017, mit Peter Gebel- Als Bergtourenziel hatten sich Mitglieder des Alpenkranzl Erding das Trainsjoch (1707 m) in den bayerischen Voralpen ausgesucht. Unter der Führung von Peter Gebel starteten dann 6 Teilnehmer nebst Tourenleiter um den trotz seines Namens doch recht veritablen Berg an der Grenze von Bayern zu Tirol zu erklimmen. Eine mittlere Bewölkung und ein leicht frischer Wind verhieß ein perfektes, angenehmes Bergwetter. Es galt ungefähr 930 Höhenmeter zu ersteigen auf einer Tour, die in den Führern als mittelschwere Bergwanderung beschrieben ist. Vom Parkplatz kurz nach dem Ursprungpass geht es dann auch gleich etwas steiler bergan. Der Weg führt zuerst kurz auf der Fahrstraße zur Mariandlalm. Bald zweigt dieser jedoch links, fast übersehbar, hinauf zur Trockenbachalm ab. Zuerst noch im Wald, geht es bald entlang einer steilen Bergwiese, die hier unten noch beweidet wird in Richtung Mariandlalm
Vorbei an heimischen Rindern und den gutmütigen schottischen Hochlandrindern mit ihren weit ausladenden Hörnern und dem langem rostbraunem Fell kommt bald die Trockenbachalm, die auch als Mariandlalm bekannt ist, in Sicht. Steil über den Wiesenhang geht der kleine Steig hoch. Die letzten Meter gehen wir auf der den Steig kreuzenden Fahrstraße zur Alm, die jetzt allerdings noch geschlossen hat. Wir können uns aber schon mal ein erfreuliches Bild davon machen, wo wir nach der Besteigung des Gipfels auf dem Rückweg einkehren werden. Jetzt geht es aber erst einmal weiter, zuerst in Richtung Nesseltal.
Beim Abzweig dorthin, biegen wir aber dann nach rechts in Richtung Trainsjoch ab. Entlang des weniger begangenen Grenzkammes wollen wir den Gipfel erreichen und auf einem Rundweg in Richtung Ascherjoch nach der Besteigung des Gipfels zur Mariandlalm zurückkehren. Beim Abzweig zum Trainsjoch gibt es jetzt aber erst einmal eine kleine Pause.
Hier oben wird bereits nicht mehr beweidet und wir entdecken viele alpine Blumen und Pflanzen. Eine wahre Rarität ist darunter und wird als weiße Waldhyazinthe identifiziert. Glücklicherweise sind einige Alpenblumenkenner unter uns. Ebenso entdecken wir das Fettkraut, eine Insektenfressende Pflanze.
Wir steigen weiter auf zum Grenzkamm. Mittig entlang des breiten Weges können wir über den einzelnen Grenzsteinen stehen und sind somit mit einem Bein in Tirol und dem anderen Bein in Bayern.
Ganz versteckt entdecke ich an einer Stelle den Enzian.
Der muss natürlich auch immer fotografiert werden. Aussichtsreich geht es weiter. Wir sehen nach Norden und erkennen das Bergprofil des Traithen und östlich entlang des Kammes davon den Brünnstein. Etwas westlich des Traithen erkennen wir die Gipfel der Wendelsteinberge. Über einzelne kleinere Felsstufen müssen wir jetzt ein wenig klettern und gelangen schließlich auf eine kleine Felskanzel mit Fernsicht nach Tirol und Bayern.
Trittsicher sollte man hier schon sein, aber es ist eigentlich nicht ausgesetzt oder gefährlich. Zuerst wieder etwas leichter bergab aber bald wieder steiler bergauf nähern wir uns dem Gipfel des Trainsjochs. Etwas unterhalb des Gipfels studieren wir die Kompass-Karte und die AV-Karte, die etwas genauer ist. Bei der Kompass-Karte stellen wir fest, dass der Steig links hoch von der Mariandlalm zum weniger begangenen Grenzkamm nicht eingezeichnet ist. Am Gipfel scheint es momentan etwas zugiger zu sein. So wollen wir dann auch oben angekommen, gleich nach dem Gipfelfoto für die Brotzeit ein wenig absteigen.
Wieder sehen wir hinüber nach Norden zum Traithen und Brünnstein und nach Süden in Richtung Thiersee und Ursprung. Die Zentralalpen haben sich momentan leider überwiegend in den Wolken versteckt. Zur geplanten Brotzeit steigen wir jetzt steil direkt vom Gipfel in Richtung Ascherjoch ab. Teilweise sind hier zur leichteren Begehung des Steiges Holzstufen angebracht. An einem schönen Wiesenhang mit herrlichem Ausblick in Richtung Thiersee und Ursprung genießen wir schließlich die verdiente Pause.
Langsam wird es auch sonniger und die Wolken lösen sich mehr und mehr auf. Auf dem folgenden herrlichen, südseitigem Rundweg wird es jetzt richtig sonnig. Das Panorama entlang des gepflegten Pfades ist einmalig. Vorbei an bunten Blumenwiesen geht es weiter bergab.
Von der landschaftlichen Einmaligkeit kann man gar nicht genug kriegen und wir könnten einfach ewig nur weiter gehen und schauen. Als die Mariandlalm dann doch in Sicht kommt, freuen wir uns aber schon auf den Kaffee und den Apfelstrudel oder sonstige Köstlichkeiten. Der Kaiserschmarrn dieser Hütte hat es zumindest schon bis in die Führerliteratur geschafft und das will was heißen. Beim Wirt gibt es auch immer einen Gratisschnaps, wobei er gleich immer mehrere zur Auswahl aufzählt. Bei so viel Gastfreundschaft und Gemütlichkeit bleiben wir gerne etwas länger und genießen das Panorama.
Aber irgendwann müssen wir wieder weiter. Auf dem bekannten Anstiegsweg geht es wieder zurück zum Parkplatz und nach Hause. Wir sind uns einig ein herrliche Tour auf das Trainsjoch erlebt zu haben und bei der hervorragenden Bewirtung auf der Mariandlalm waren wir hier bestimmt nicht das letzte Mal da.
Mit dabei waren: Resi Witt, Christoph Uschuld, Helma Rychlik, Wolfgang Mayr, Gisela Zeiss, Ingrid Huber,
Tourenleitung, Bericht und Bilder: Peter Gebel