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19.06.2017

Frühlingswandern in den Bayrischen Voralpen bei Bayrischzell

Filed under: Tourenberichte — admin @ 18:50

03.-06.06.2017, mit Karola Rübensaal und Heinz Barczewski – Das schon traditionelle Pfingstwandern führte die Gruppe dieses Jahr ins Mangfallgebirge.

1. Tag: Vom Schweren Gatter zum Brünnsteinhaus oder „Sonne satt und Showeinlagen“ (Ronny Witt)

Wie trafen uns um ca. 8:00 Uhr am Parkplatz „Beim schweren Gatter“ in Bayrischzell.
Nach kurzen Autoumsetzen zum Ursprungpass (für den Fall der Fälle) und die Vergabe der Tourenberichte setzten wir uns in Richtung „Großer Traithen“ in Bewegung.

Der eingezeichnete Weg in der Karte war leider nicht vorhanden. Nach guter alter „Kranzlerart“ ging es erstmal durch das Unterholz – nach dem Motto: irgendwann
wird der richtige Weg schon kommen.

Ab ins Gebüsch

Nach den ersten steilen Höhenmetern stießen wir auf den richtigen Weg.
Nun ging es zügig auf den Traithensattel. Da für Samstag heiße Temperaturen angesagt waren – die auch eintraten – wollten wir keine Zeit verlieren.

Am Sattel angekommen gönnten wir uns eine weitere Trinkpause

A scheens Platzal

und stiegen zum 1. Tagesziel „Großer Traithen“ auf. Dort angekommen machten wir eine verdiente Brotzeitpause. Wir genossen die herrliche Aussicht auf dem umliegenden Berge. Als alle gestärkt und ausgeschlafen waren waren, machten wir uns auf den aussichtsreichen Grat-Abstieg über das „Unterberger Joch“ und „Steilner Joch“

Am Steilner Joch

zum Brünnsteinhaus.

Auf dem Weg dorthin testete Christa ihr Wanderstöcke (waren nicht fest genug verschraubt) – ein Stock schob sich zusammen. Christa legte ein paar Meter mit einer fernsehreifen Pirouette zurück und bekam auch spontan von uns einheitlich die Bewertungsnote 10. Gott sein Dank kamen wir mit dem Schrecken und Christa mit ein paar leichten Kratzern davon.

Am Haus angekommen gab es für den „Einen“ leckeren Kuchen und Kaffee und für den „Anderen“ ein Weißbier, Radler oder Rußn. Anschließend bezogen wir unsere Zimmer und machten uns ohne schwerem Gepäck – über den J.-Mayr-Weg – auf zum Brünnsteingipfel, der uns in einer zauberhaften Abendstimmung empfing.

Zauberhafte Abendstimmung am Brünnstein

Matthias zog es vor, erstmal eine Siesta zu machen. Wir genossen ein zweites mal das herrliche Alpenpanorama und machten uns anschließend auf den Rückweg zur Hütte. Im Lager angekommen wachte Matthias auf und beim Versuch das Bett zu verlassen krachte es plötzlich fürchterlich und er lag auf dem Boden. Es gab – wie sich jeder vorstellen kann – ein großes Gelächter.

Des hod kracht

Nach einer Katzenwäsche (leider keine Duschen vorhanden) gab es Abendessen. Wir ließen den Tag mit reichlich Bier und Wein zünftig ausklingen.

2. Tag: Vom Brünnsteinhaus zur Mariandalm oder „Als der Alpenverein zum Schwimmverein wurde“ (Vroni Maier)

Die Zusammenfassung des zweiten Tages ist wohl: nass, nass und immer noch nass! So und nun ein wenig ausführlicher.

Der zweite Tag beginnt und bei einem Blick aus dem Fenster stellen wir fest der Wetterbericht hatte Recht: es regnet nicht, noch nicht.

Noch alles ruhig und trocken

Als wir nach dem Frühstück beim Schuhe anziehen und Rucksack satteln waren, fing es leider schon an zu regnen, laut Wetterbericht 2 h zu früh.

Regenklamottenparade

Nun die Frage, starten wir gleich und laufen mehr oder weniger die ganze Zeit im Regen oder warten wir noch a paar Stunden ab und haben die Hoffnung nicht die komplette Wanderung im Regen laufen zu müssen. Die Entscheidung fiel auf Warten!
Die Zeit brachten wir mit Schafkopfen und Mensch-ärgere-dich-nicht (inkl. rückwärts Schmeißen, eine never ending Stroy, das Spiel wurde irgendwann abgebrochen).
Nach einer kleinen Stärkung brachen wir um 12 Uhr auf. Leider regnete es immer noch, aber damit hatten wir eh gerechnet, da der Wetterbericht erst ab 14 Uhr Besserung vorausgesagt hatte.

Nach kurzzeitiger Besserung, in der wir auf dem landschaftlich wirklich schönen, einsamen Steig die Natur ein bissl genießen konnten, war die Wetterfee nicht sehr gnädig mit uns, so dass es schüttete was runter fallen konnte. Auch die besten Regenklamotte und -schuhe versagten und wir waren alle nass bis auf die Haut.
Auf dem Weg Richtung Trainsjoch kämpften wir uns bei Nieselregen durch den Latschendschungel (einen sehr schlecht gepflegtem Steig), der bei einigen Teilnehmer auf wenig Begeisterung stieß, für andere aber eine willkommene Abwechslung darstellte.
Auch die Gratwanderung zum Trainsjoch war ein echt schöner Weg, den wir aber leider wegen dem Regen nicht wirklich genießen konnten oder auch wollten, da es bei längerem Stehenbleiben echt kalt geworden ist.

Die bunte Karavane nähert sich der Mariandlalm

Beim Abstieg zur Mariandlalm hatte die Wetterfee ein Einsehen mit uns und es hörte auf zu Regnen. Pitsch-Patsch nass kamen wir alle an dem Ziel des heutigen Tages an und wurden sehr herzlich von der Wirtin empfangen.
Zur Stärkung gab es ein sau gutes Schweinebraten All-you-can-eat-Buffet.

Krustenbraten satt – Herz, was willst du mehr

Da wir davon ausgingen, dass wir am nächsten Tag aufgrund der schlechten Wettervorhersagen die Tour abbrechen würden, wurde es ein sehr ausgelassener Abend.

Gute Laune trotz Regen – eh klar

Der Wirt brachte uns irgendwann die sog. „Bierklingel“, da er sich vor den Fernseher verzog.

Fazit des 2. Tages: trotz schlechter äußerlicher Einflüsse machten wir eindeutig das Beste aus dem Tag und waren am Abend nach einer sehr guten Stärkung auch alle wieder gut gelaunt.

3. Tag: Von der Mariandlam nach Hause oder zur Ackernalm oder „Hoch lebe die Flexibilität! (Irmi Senft)

Dieser Tag begann – wie der zweite Tag aufgehört hat – mit Regen.
Nach einem üppigen Frühstück und guter Laune in der gesamten Gruppen verabschiedeten wir uns von dem herzlichen Wirtepaar.

Abschied von der Mariandlalm

Trotz intensiver Wetterrecherche entschieden wir uns einheitlich die Tour am Ursprungspaß abzubrechen. Vorsorglich hatten wir zwei Autos am ersten Tag dort abgestellt. Karola informierte unseren letzten Hüttenwirt auf der Ackernalm, dass wir unsere Tour auf Grund des Wetters nicht fortsetzen. Nun machten wir uns in den noch nassen Bergschuhen auf den Weg zum Ursprungpaß.

Der Regen ließ deutlich nach und bereits nach der Hälfte des Weges lachte uns die Sonne an.

Da kummt de Sonn

Am Pass angekommen war wieder Guter Rat teuer. Sie Sonne lachte, der Himmel war widererwarten blau. WAS MACHEN??? Also hielten die 14 Kranzler wieder Kriegsrat!!!

Wir entschieden uns für zwei Varianten, da auch für den letzten Tag wieder Regen angesagt wurde. Karola rief nun eine Stunde nach ihrer Absage wieder auf der Ackernalm an, dass wir nun doch kommen wollen würden. Was sich die wohl über sie gedacht haben!?

8 Kranzler wählten den Weg der ausgeschriebenen Tour über das Heimkehrerkreuz und östliches Schönfeldjoch zur Ackernalm. Nach Erzählungen war es ein super schöner Höhenweg mit einem ausgiebigen Sonnenbad am östlichen Schönfeldjoch.

Achtung Sonnenbrandgefahr

Des Gipfelpanorama hamma uns verdient

6 Kranzler (unter anderem auch ich) entschieden sich, mit Auto zur Ackernalm zu fahren.
Wir genossen in aller Ruhe ein herrliches Bier und machten uns auf den Weg zum Treffpunkt mit den 8 Kranzlern. An der Wildenkaralm hielten wir gespannt Ausschau nach 8 höhenmetern Hungrigen.

An den Wildenkaralmen

Gemeinsam entschieden wir uns nochmals für ca. 300 extra Höhenmeter über das Wildenkar zum Sattel des hinteren Sonnenwendjochs. Dieser direkte Aufstieg verlangte nochmals die letzten Schweißperlen von uns allen ab. Über die Girgalalm und Steinkaseralm ging es nur noch abwärts zur Ackernalm. Wir hatten ein riesen Glück, erst kurz vor der Alm erwischten uns noch ein paar Regentropfen.

Zur großen Freude ALLER gab es Dusche und heißes Wasser ohne Limit. Auch dieses mal endete unser Hüttenabend erst kurz vor Mitternacht mit viel Gaudi, Wein und Bier.

4. Tag: Von der Ackernalm auf´s Thalerjoch und heim oder „Jede Sonnenstunde will genutzt werden“ (Christa Perleb)

8 Uhr früh des vierten Tages: Trübe Stimmung macht sich beim Blick aus dem Fenster breit. Regen, mehr Regen, viel Regen … – die Erinnerungen an die Regenschlacht des zweiten Tages werden wach. Gemütlich Frühstücken und dann die Flucht nach Hause antreten – so der vorläufige Plan.

(Anm. der Tourenleiterin: So war´s wohl in einem Zimmer unserer Gruppe. Ein anderes Zimmer blickte wahrscheinlich auf der anderen Seite der Hütte aus dem Fenster und meinte: „Ja so ein Pech, schon wieder Sonne, dürf´ma also immer noch ned heimfahren.“ Ja, ja, des Wetter…)

Nicht so Karola, die trotz des schlechten Wetterberichts, auf eine durchführbare, trockene Abschlusstour setzt. Und – sie sollte Recht behalten. Kurz nach dem Kaffee besserte sich die Lage deutlich. Guide Karola („Sonnenschein“) macht halt ihre eigenen Wetterbeobachtungen/-prognosen. Wir Teilnehmer können wieder entsprechend unserem Befinden die anspruchsvollere Variante bei Karola oder die etwas „entschärfte“ Tour bei Heinz wählen. Nachdem wir am Vortag das brillante Wetter mit einer sehr ausgiebigen Wanderung ausnutzten, sollte es heute auf das Thalerjoch (1775 Hm) in der Nähe der Ackernalm gehen. Sobald wir unsere Rucksäcke aufgeladen haben scheint doch tatsächlich die Sonne.

Jeder Sonnenstrahl werd gnutzt

Die Temperaturen und der etwas steile Anstieg im Steig bringen uns noch einmal kräftig zum Schwitzen. Kurz unterhalb des Gipfels fällt uns Motorenlärm auf. Tatsächlich entdecken wir in steiler Höhe zwei Motocross-Fahrer, die wir am liebsten vom Berg verbannen möchten. Als ob sie unsere Gedanken erahnen, bahnen sie sich kurz darauf ihren waghalsigen Weg in Richtung Tal. Da die Zeit drängt und von Süd-Westen nun tatsächlich ernst zu nehmende Wolken ausziehen, verweilen wir nur kurz am Gipfelkreuz

Schweißtreibend war´s zum Thalerjoch

und sind rechtzeitig gegen 12 Uhr und vor dem großen Regen wieder auf der Ackernalm, die uns noch kleine Gerichte zur Stärkung serviert. Gerne statten wir bei der gleichnamigen Almkäserei einen Besuch ab.

Eine wunderschöne 4-Tages-Tour geht zu Ende, bleibende Eindrücke der zauberhaften Landschaft und den tollen Hüttenabenden mit unseren Guides Karola und Heinz bleiben. Vielen Dank für die perfekte Tourenplanung und die exzellente Betreuung während der Tour!

Mia warn´s

Teilnehmer: Ingrid Huber, Vroni Maier, Christa Perleb, Irmi Senft, Ronny Witt, Matthias Adelsberger, Huber Ascher, Sepp Kirmair, Martin Wegmeier, Tobi Krüger, Ernst Schmidt, Harald Schramek
Tourenleitung: Karola Rübensaal und Heinz Barzcewski

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