31.05.2017, mit Sonja Schupsky – Der Linienbus 531 brachte die Erdinger Kranzler bequem nach Ismaning, dem Ausgangspunkt der Wanderung.
Vom Bahnhof aus strebten wir der Isar zu, wanderten entlang dem munteren, rasch fließenden, über „Stolpersteine“ hüpfendem Wasser auf breitem Weg durch Auwald dem Aumeister zu, am nördlichen Ende des Englischen Gartens gelegen. Ein großer Biergarten unter Schatten spendenden Bäumen bot die willkommene Mittagsrast, es war schwül geworden.
Der zweite Teil des Wandertages führte uns südlich in den 375 Hektar umfassenden Englischen Garten. Er gehört zu den größten innerstädtischen, weiträumigsten Parkanlagen der Welt (!). Seine Entstehung ist interessant: 1789 verfügte Kurfürst Carl Theodor, in jeder Garnisonsstadt der bayerischen Armee Militärgärten anzulegen, welche auch der Allgemeinheit zugänglich sein sollten, so auch in München. Als Standort war das Hirschangergebiet vorgesehen (heute Schönfeldwiese).
Noch im gleichen Jahr wurde das östliche Gebiet der Militärgärten in einen Volkspark umgewandelt, die erste Anlage dieser Art in Europa. Dem Schwetzinger Hofgärtner F.L. von Sckell wurde die Errichtung des Parks übertragen, die Oberaufsicht hatte Reichsgraf von Rumford. Die Anlage wurde nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten errichtet.
Zunächst hieß der Volkspark „Theodors Park“, doch schon bald setzte sich der Name „Englischer Garten“ durch. Im Frühjahr 1792 wurde der Park für die damals 40.000 Münchner Bürger geöffnet. Um 1800 kamen die inzwischen aufgelösten Militärgärten hinzu. Im südlichen Teil liegen die bekanntesten Gebäude des Parks, Teehaus, Monopteros und Chinesischer Turm. Seit 1966 ist der Park durch den vierspurigen Isarring durchschnitten, der täglich von 110.000 Fahrzeugen genutzt wird. Drei größere, parallel laufende Bäche durchziehen den Park, Schwabingerbach, Eisbach und Oberjägermeisterbach. Mehrere kleinere Bäche dienen als Querverbindung zu diesen Bächen und zur Isar. Das Wegenetz hat eine Länge von knapp 80 km, samt Reit- und Wirtschaftswegen.
Unsere Wanderung endete am 8 ½ Hektar großen Kleinhesseloher See mit einer erneuten Einkehr. Die einen stärkten sich im Biergarten, die anderen bevorzugten Kaffee und Kuchen.
Nach angemessener Zeit verließen wir den gastlichen Ort und strebten der U-Bahn zu. Die vierspurige Straße voller Fahrzeuge mit einem fast unerträglichen Geräuschpegel war das Kontrastprogramm zu der vorher genossenen, wohltuenden Ruhe während der Wanderung. Waren wir froh, die qualvolle Enge in der U-Bahn am Marienplatz hinter uns zu haben, in der S-2 nach Erding war’s um vieles leichter.
Um so einen schönen Park mit prachtvollem Baumbestand (z.B. 200 Jahre alte Linden), herrlichen bunten Wiesen, Bächen, zwitschernden Vögeln, gepflegten Wegen und vielen Einkehrmöglichkeiten zu sehen braucht’s keine „Weltreise“, ist ja gleich um die Ecke.
Danke nochmals, Sonja, für den schönen Wandertag!
Mit dabei waren: Otti, Dani und Christoph Mau, Gisela Groden, Karin Teige, Paula Sieger, Charlotte Mayr, Maria Schrott, Marion Keup, Monika Triller, Gertrud Schießl, Günther Huyer, Aloisia Erl, Helga Ploner, Helena Stadler und Erika Wenhart (Bericht).
Tourenleitung: Sonja Schupsky