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03.05.2017

HTG-Skitouren im Bregenzer Wald

Filed under: Tourenberichte — admin @ 07:52

24.-28.02.2017, Argenhütte, Au – Kaum bricht das Frühjahr an, schon schneit es die Winterberichte der HTG bei der Redaktion herein …

Freitag, 24.02.2017 (Mary) – Damülser Horn

Freitag früh starten Wolfgang, Matthias und ich Richtung Bregenzer Wald – schließlich wollen wir den ersten Tag nutzen und gleich eine Tour gehen. Auf Grund der aktuellen Wetter- und Schneelage wird es keine Tour „aufm Weg“ im Allgäu, sondern wir fahren, mit Zwischenstopp bei einer Käserei, nach Au. Aber hier ist es bei Schneeregen ungemütlich und die Kinder auf der Zwergerlpiste sind alle patschnass. So rechte Lust haben wir nicht, hier loszugehen…

Also fahren wir a bissl weiter rauf – und in Damüls ist der Schnee trocken und zumindest nordseitig hat es ausreichend Schnee für eine Tour. Zunächst geht’s über die Langlaufloipe zur Unterdamülser Alpe eben dahin und dann Richtung Damülser Horn nordseitig über Almwiesen bergauf zum Kamm. Diesem folgen wir, bis das Gelände steiler wird und erklären die Stelle zum „Vorgipfel“ – der Gipfel ist bei den Verhältnissen ohnehin nicht drin.

Der Schnee bei der Abfahrt ist erstaunlich gut und wir genießen die viel zu kurze Abfahrt, bevor wir entlang der Loipe nach Damüls skaten.

Frühling?

Als Belohnung werden wir in unserer Unterkunft vom Vermieter gleich mit am Schnapserl begrüßt und richten es uns schon gemütlich ein bis dann so nach und nach der Rest eintrudelt.Am Abend gibt es noch ein saugutes Gulasch (Danke Sybille!) und nach der Tourenplanung für den nächsten Tag fallen wir müde ins Bett…

Oder Winter?

Samstag, 25.02.2017 (Sabine) – Hochberg

Heute stand für die Skitourengeher eine Skitour auf den Hochberg (2324 m), für die Schneeschuhgeher eine Tour auf die Biberacher Hütte (1846 m) auf dem Programm. Da das Wetter vielversprechend aussah, ließen sich daher das frühe Aufstehen um 06.00 Uhr und der Aufbruch um 07:00 Uhr gut verschmerzen.

Gemeinsamer Ausgangspunkt für beide Gruppen war der Landsteg vor Schröcken. Während Matthias und die zwei Wolfgangs die Vorhut bildeten, damit Simone durch wechselnde Kinderbetreuung am Nachmittag auch noch die Gelegenheit zur Skitour bekommen sollte, folgte der Rest der Skitourengeher in verschiedenen Gruppen mit mehr oder weniger Abstand.

Die Aufstiegsroute erfolgte über Laubaalpe und Schafalpjoch. Da bei besten Wetter- und Sichtverhältnissen oben noch guter Pulver vorhanden war, liefen sich die Spitzkehren im oberen Bereich fast wie von selbst. Nach dem Skidepot waren noch ein paar letzte Höhenmeter zu Fuß zu bewältigen, wobei zum eigentlichen Gipfel für alle noch ein paar Meter fehlten.

Je nach Lust, Laune und Kondition wurden sodann Teile der Tour von den einzelnen Teilnehmern mehrfach bestiegen/befahren, was angesichts des oben noch tollen Pulverschnees in jedem Fall lohnenswert war.

Am Joch war dann für alle (außer für die, die nie eine Pause einlegen oder die Pause so nebenbei während der Tour machen) eine Brotzeitpause angesagt, bei der man natürlich das tolle Panorama genießen konnte.

Die Abfahrt erfolgte dann bei oben noch traumhaften Pulverschnee und auch im unteren Teil war der Schnee noch ganz gut, so dass auch einige wenige Abschnallpassagen gut weggesteckt werden konnten.

Das Timing passte auch perfekt, am Parkplatz stießen auch die Schneeschuhgeher Sonja und Birgit wieder zur Gruppe, die den Tag auf der Biberacher Hütte sehr genießen konnten.

Die Nachhut bildete schließlich Simone, die zwar als letztes losging, dafür aber eine sensationelle Geschwindigkeit und Zeit hinlegte. Während sie noch unterwegs war, genoss der Rest der Gruppe bereits bei herrlicher Frühlingssonne vor unserer Unterkunft – umringt von zum Trocknen ausgebreitetem Material – ein kühles Bierchen oder ließ sich Kaffee und Kuchen schmecken (diesbezüglich waren die Neulinge bereits im Vorfeld dahingehend gebrieft worden, dass man mit einem mitgebrachten Kuchen bei der HTG immer punkten kann).

Auch der allerkleinste HTG-Nachwuchs konnte den schönen Tag beim Bestaunen der Schafherde unseres Hüttenvermieters sehr genießen.

Da sich jeder über die Nachmittagssonne freute, konnten auch kleinere Duschwartezeiten gut verschmerzt werden. Etwaige vorherige Bedenken, dass es mit einer Dusche für alle etwas knapp werden könnte, waren daher völlig unbegründet.

Nach Sonnenuntergang wurden wir von Sonja mit einem leckeren Chili con carne versorgt und ließen den Abend bei Wein, einer Schafkopfrunde und natürlich der Tourenplanung für den darauffolgenden Tag entspannt ausklingen.

Sonntag 26.02.2017 (Vroni) – Misthaufen

Diesen Morgen war das Frühstücken eindeutig schon eingespielter als den Tag zuvor. Wieder starteten wir in verschiedenen Grüppchen, diesmal aber auch zu unterschiedlichen Zielen. Der Misthaufen mit 2436 m war zumindest für einen Teil von uns das Ziel des heutigen Tages. Diejenigen, denen 1550 hm dabei zu viel waren, wollten einfach nur einen Teil der Tour mitgehen.

Bei der Fahrt zum Ausgangspunkt gab es erst kurze Verwirrung, da wir an einem Schild „Sonntag, 28.02. wegen Faschingsumzug gesperrt“ vorbei fuhren. Es hat etwas gedauert bis uns auffiel, dass der Ort Sonntag gemeint war und nicht der heutige Tag.

Rainer, Sybille, Rudi, Inge, Hans, Birgit und ich starteten als Letzte vom Parkplatz und liefen ganz brav allen anderen hinterher. Bis der Forstweg in einen Trampelpfad überging und an einem Jägerstand endete. Nach einem kurzen Rundumblick fiel uns auf, dass der eigentliche Weg einige Meter unter uns lag. Das kommt davon, wenn man einfach hinterher läuft. Also, Ski abschnallen und hinunter stapfen (es wird nicht das letzte Mal für den heutige Tag bleiben). Weiter geht’s.

Auf dem Weg zur Gadenalpe mussten wir das ein oder andere Mal die Ski an- und wieder abschnallen. Was wir dann einfach unter dem Motto „Einsteigen in die Pin-Bindung üben“ verbuchten.

Weiter ging es in Serpentinen bergauf. Irgendwann haben wir Michi und Sabine über uns entdeckt. Die uns dann irgendwas zu riefen: „bleibt auf der Abfahrtsspur“. Häh? Was meinen die zwei da oben jetzt genau? Bei einem Blick auf das Foto im Tourenführer viel uns auf, dass wir den Weg weiter unter queren sollten. Als uns auffiel, dass die zwei abfellten und wieder abfuhren, warteten wir erstmal auf die Zwei. Bei uns angekommen, meinten sie nur, dass dort oben die Querung nicht sicher zugehen wäre. Rainer und Hans starteten zum Auskundschaften des weiteren Weges. Irgendwann sahen wir die zwei nicht mehr und hörten sie nur noch diskutieren – kein gutes Zeichen. Ihr Ergebnis: wir sollten weiter unten in den Graben queren und die Abfahrtsrinne aufsteigen. Diese war schon einigermaßen steil und konnte wohl unter einer weiteren Übungseinheit verbucht werden – Spitzkehren 🙂

Auch wenn sich so manche Latsche als Hindernis in den Weg warf, kämpfte sich jeder tapfer rauf.

Oben angekommen ging es nach dem Motto nur noch um das eine Eck weiter. Irgendwann fiel mir auf, dass ich meine Brotzeitpartner verloren hatte und Hans, Birgit, Inge und Rudi schon das Brotzeitzeug auspackten. Der Rest wollt noch zum Kahr weiter gehen. Ich drehte um und stieß zu den Anderen. Nach einer gemütlichen Brotzeit ging es gestärkt zur Abfahrt. Der Schnee weiter ob war sogar trotz der warmen Temperaturen richtig gut. Wir kämpften uns alle die Rinne hinunter und nach kurzer Orientierung kamen wir auch wieder auf die Aufstiegsroute. Dort ging es dann ins Tal zurück, natürlich mit weiterem An- und Abschnallen der Ski. Wobei man sich bei manchen Stellen schon fragte, ob man da nicht auch mit Ski drüber kommt.

Alle kamen wieder heil unten bei den Autos an und es ging zurück zu unserem Haus.
Nach einem leckeren Abendessen mit Spaghetti Bolognese wurden die Touren für den nächsten Tag besprochen. Sonja war bis dahin allein in der Schneeschuhfraktion. Ihr wurde die Aufgabe einen Arbeitskreis „Schneeschuhwandern“ zu gründen aufgetragen. Dies ging dann erstaunlich schnell und der Arbeitskreis wuchs auf vier Teilnehmer an. So schnell kann´s gehen.

Montag, 27.02.2017 (Christoph) – Hochkünzelspitze

Am frühen Montagmorgen unternahmen vier Kranzler (Simone, Matthias, Wolfgang und ich) eine der beliebtesten Skitouren der Region: die Begehung der Hochkünzelspitze (2.397 m). Dass die Tour sportlich im Sinne von zügig – neben der Bewältigung von über 1700 Höhenmetern- werden würde, war den Teilnehmern bereits am Vorabend bei der Tourenplanung gesagt worden. Am frühen Nachmittag stand nämlich die Wachablösung der Babysitter durch Simone und Matthias an.

Die Anfahrt erfolgte auf der Bregenzerwald-Bundesstraße (L200) Richtung Schröcken. Der Startpunkt unserer Tour befand sich direkt nach einer Lawinengalerie auf der rechten Seite auf ca. 1000 m. Nach ca. 50 m der Straße nach Schröcken folgend ging es dann rechts hinunter zur Bregenzerach, die auf einer Brücke überquert wurde. Der Aufstieg erfolgte durch den Wald links (oberhalb) entlang des Schandelstobelbaches Richung Biberacher Hütte.

Kurz vor Erreichen der Hütte (1846 m) verlief die Spuranlage nach rechts in Richtung des bereits hier sichtbaren Giglturms (2112 m). Die Spur querte den Giglturm, der nach einem Biberacher Stadtturm benannt ist, linksseitig. Der Gipfelhang zum Skidepot war steil, aber ohne technische Schwierigkeiten zu bewältigen. Zu Fuß ging es weiter über einen steilen und teilweise auch sehr schmalen Grat zum Vorgipfel. Diese Kletterei war aufgrund der gefrorenen Schrofen nicht ganz ungefährlich. Vom Vorgipfel ging es dann drahtseilversichert abwärts in eine Scharte. Links an den Felsen vorbei und in wenigen Kehren erreichten wir den Hauptgipfel der Hochkünzelspitze (2397 m). Die Aussicht auf die umliegenden Berge war fantastisch.

Wieder am Skidepot angekommen, begrüßten wir einen nachfolgenden Teil unserer Gruppe, der erst etwas später losgefahren war. Die nordwestseitige Abfahrt vom Glattjöchl hinunter bis auf etwa 1600 m war ein voller Genuss in bestem unverspurtem powder.

Nach einer sehr kurzen Trinkpause ging es anfangs noch moderat, dann aber immer steiler und schmäler werdend in unzähligen Spitzkehren hinauf zu einer Scharte zwischen Hörnle (2112 m) und Töbelejoch (2101 m). Vom Ehrgeiz gepackt, bewältigten wir noch ein paar weitere Höhenmeter um auf dem Ruchwanneck die Aussicht auf die gerade eben bestiegene Hochkünzelspitze zu genießen.

Das wahre Highlight der Tour begann aber erst jetzt mit der fast unverspurten, pulvrigen und einsamen, langen Abfahrt über den Talschluss nördlich des Zitterklapfens über die Töbelealpe (1626 m) zur Annalperaualpe (1364 m). Von dort ging es über einen Forstweg teilweise im Skatingstil am Wirtshaus Bergkristall vorbei nach Boden-Vorsäß und weiter bis nach Au. Entkräftet, aber noch tief beeindruckt von der landschaftlich traumhaften Tour warteten wir auf unser Taxi.

Dienstag, 28.02.2017 (Matthias)

Der HTG-Tradition folgend schlug das Wetter am letzten Tag unserer Februartouren um. Während wir die Tage vorher auf der trockenen Hüttenterrasse die Frühlingssonnen genießen konnten, zogen die Schneeschauer auf. An eine Tour konnte nicht mehr gedacht werden (auch wenn am Abend zuvor eine kleine Gruppe einen Gipfel auserkoren hatte und die Wecker dementsprechend stellten).

Also anstatt mit den Skiern nach oben zu stapfen, packten wir zusammen und beluden die Autos. Spannend wurde es dann nur noch für die einzelnen Autos, den steilen Hüttenweg zur Straße hochzukommen. Mit mehrmaligem Versuch bzw. Schneeketten hat’s dann doch gut geklappt.

Im Schneeregen ging’s dann mit doch beachtlichen Pulverabfahrten im Gepäck zurück nach Erding.

Teilnehmer: Birgit, Christoph, Eva, Hans, Inge, Mary, Matthias (2x), Michael, Rainer, Rudi, Sabine, Simone, Sonja, Sybille, Theodor, Vitus, Vroni, Wolfgang (2x)

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