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24.05.2016

MTB: Auf unbekannten Pfaden zum Wasserschloss in Taufkirchen und Vollmond

Filed under: Mountainbike,Tourenberichte — admin @ 17:49

21.05.2016, mit Edwin Volker – „Könntest Du den Bericht fürs Ratsch-Bladl schreiben? Meine Stärken liegen in der Tourenplanung.“ – Diesen Wunsch von Edwin erfülle ich gerne.

taufkirchen-1Edwin ist immer gut gelaunt, freundlich und hilfsbereit. Endlich kann ich ihm auch einmal einen Gefallen erweisen. Schade nur, dass ich meine Aufgabe erst nach Ende der Tour übernommen habe. Sonst hätte ich während der Ausfahrt viel mehr Fotos geschossen.
„Eine Schönwetter-Tour!“ – so steht’s in der Ausschreibung. Unter der Hand heißt es, Edwin zieht das schlechte Wetter magisch an, angeblich hat er letztes Jahr keine einzige Tour geleitet… Wird die Veranstaltung also wirklich stattfinden?

Samstag, 21. Mai 2016, 15:00 Uhr:
Der Helm sitzt, strahlend blauer Himmel, angenehm warme Temperaturen, kurze Ärmel sind angesagt, Regenjacken brauchen wir heute bestimmt nicht. Mit Edwin sind wir zu neunt. Schon eine so wichtige und ernsthafte Angelegenheit wie der obligatorische Bikecheck erfährt eine erste Auflockerung: Erhard erweist sich als Mr. Gnadenlos. Nachdem ihm auffällt, dass beide Reifen an Heikes Bike zu prall aufgepumpt sind, lässt er unbeirrt mit Augenmaß und viel Gefühl Luft ab – zu Heikes Verwunderung und unserer Belustigung.
Der Streckenverlauf war gut gewählt für eine anspruchsvolle, aber nicht zu schwere MTB-Tour in unserem Landkreis. Während einer Nettofahrzeit von knapp 3,5 Stunden haben wir 52 km zurückgelegt. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 km/h. Hinsichtlich der Höhenmeter machen mein alter CICLOmaster und das moderne Navi wieder einmal unterschiedliche Angaben. Ein Wert um 400 Hm erscheint mir realistisch.

taufkirchen-2Über den Fuchsberg und Schollbach hatten wir uns gerade eingerollt, bis Edwin in Emling das erste Schmankerl bereithielt: Den schmalen Steg über die Strogen:

taufkirchen-3Ich kannte das Brücklein schon, das schwingt und klappert, sobald man einen Fuß darauf setzt. Es ist außerdem so schmal, dass mancher Lenker nicht zwischen die seitlichen Geländerwangen passt. Edwin wollte dem idyllisch gelegenen Steg etwas Leben einhauchen und bat den hinteren Teil seiner Truppe zum Gruppenbild. Wir sahen es mehr als einen Belastungstest fürs Bauwerk. Nach dem Motto „mitgefahren – mitgebadet“ wagte ich mich als Schlussmann auch noch drauf. Belastungstest bestanden!!!

Die erste nennenswerte Steigung baute sich hinter Aurlfing vor uns auf. Teilweise hatten wir bis zu 13 % zu überwinden, um oben die Verbindungsstraße Grünbach-Großhündlbach zu erreichen. Richtung Großhündlbach hinunter konnten wir es richtig laufen lassen, bis vor der Ortschaft die nächste steile Auffahrt begann. Auf den nächsten fünf Kilometern bis Kleinwimpasing waren somit nochmal unsere Kletterfähigkeiten gefragt.

Diesen Steigungsabschnitt meisterten wir alle erfolgreich. Nach dem Sonnendorfer Betriebsgebäude passierten wir ein schönes Stück Mischwald, überquerten nördlich von Loderermoos die ED 15 (von der B 388 nach Maria Thalheim) und gelangten nach Unterbierbach. Dem Weg nach Kleinwimpasing folgend, ließen wir buchstäblich die Martinskirche, das nahe Gasthaus Strasser und den Marienweg links liegen. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie der Zwiebelturm von St. Jakob in Großwimpasing gerade so die davor liegenden Hügelrücken überragt.

Ab Kleinwimpasing gings im Wesentlichen bergab bis Taufkirchen, erst über Graspisten und abschließend durch das Oselbachholz. Hier querten unzählige Wurzeln unseren Weg. Höchste Konzentration war gefragt und die Vorderräder mussten unzählige Male entlastet und angehoben werden. Da wir im Oselbachholz die Abzweigung Richtung Eldering ignorierten, kamen wir nicht am Zwergerlwald vorbei. Macht nichts, unser Ziel war schließlich das Wasserschloss.

Die Durchquerung von Taufkirchen war abwechslungsreich und attraktiv. Mir war neu, dass man von der Wendelsteinstraße aus an einer Stelle wirklich die Berge sehen kann. Am Wasserschloss angekommen, ließen wir uns erst mal eine Brotzeit schmecken. Anschließend hübschten wir uns für das Foto des Tages auf:

taufkirchen-5Selbstverständlich ließen wir unseren Brotzeitplatz so zurück, wie wir ihn vorgefunden hatten. Brotzeit ist eine Sache, Durst eine andere. Da wir bei der Anfahrt schon den Biergarten Taufkirchen in der Bräuhausstraße passiert hatten, fiel uns die Entscheidung nicht allzu schwer, doch noch einzukehren.

taufkirchen-6Nach einer Runde um das Schloss war somit der nächste Halt der Biergarten Taufkirchen. Wir sicherten uns Plätze an einer langen Tafel: zwei Hälften eines ausgedienten Maibaums wurden derart zusammengefügt, dass ein langer Biertisch entstand. Unsere Getränke hätten wir uns auch an jedem anderen Tisch schmecken lassen. Ein toller Platz zur Einkehr unter netter Leitung (www.biergarten-taufkirchen.de).

taufkirchen-7Mit derart aufgeladenen Energiereserven nahmen wir den Rückweg beschwingt in Angriff. Über das Bierbacher Holz kamen wir nach Breitenweiher, von wo aus wir durch diverse Hölzer zwischen Adlberg und Tegernbach Kurs in Richtung Westen hielten.

Kurz vor Gosmehring hatten wir Teilnehmer und unsere Bikes noch einen kleinen Härtetest zu bestehen. Der Untergrund war nicht nur weich und feucht, sondern auch des Öfteren mit Traktoren befahren worden. Die größte Lettn konnten wir zum Glück an der linken Seite einigermaßen umfahren.

Bei Ottering überquerten wir die B 388 erneut. Es folgte noch einmal eine Steigungsstrecke von drei km Länge, an deren Ende wir nördlich von Kemoding den Kirchturm von Rappoltskirchen entdecken konnten. Wir befanden uns also wieder in bekannteren Gefilden und ein Ende der Tour war abzusehen.

Zunächst ignorierten wir alle in Kleinhündlbach einen großen weißen Hund, der laut bellend den Zugang zu seinem Revier verteidigte. Aber dann hatte Edwin noch ein Schmankerl parat. Er leitete uns auf den mit Betonplatten verlegten Wirtschaftsweg, der mit einer Steigung von 15 % bolzengerade nach oben führt und in den schon bekannten Weg Loderermoos – Sonnendorfer Betriebsgebäude mündet. Zur Belohnung ging es dann stark bergab. Wir nahmen auf der „Bauernautobahn“ hinunter Richtung Forach derart viel Geschwindigkeit auf, dass wir an den Gehöften vorbeiflogen und ohne allzu viele Pedalumdrehungen die Kreuzung bei Singlding erreichten.

Auf Reichenkirchen folgte Tittenkofen. Noch einmal ging’s hinaus in die Prärie. Auf langen, verwinkelten Graspisten mit ihrem erhöhten Rollwiderstand verbrannten wir noch ein paar Kalorien. Über Altham und den neuen Friedhof von Langengeisling erreichten wir schließlich den Surfclub Erding am Kronthaler Weiher. Geschafft! Egal, wer in welchem Fitnesszustand am Weiher ankam, wir alle waren glücklich und bester Laune. Eine super Tour!!!

Fünf von uns gingen noch in die Verlängerung und genehmigten sich am Ufer des Weihers ein Tegernseer. Den Programmpunkt „Vollmond“ ließen wir entfallen. Bis dahin wäre es nicht bei einem Bier geblieben… Stattdessen genossen wir einen wundervollen Sonnenuntergang. Leider haben wir davon kein Foto gemacht. Weil’s so schön war ein Foto vom letzten Jahr:

taufkirchen-8Mit dabei: Maria-Anna Angermair, Heike & John Utens, Richard Wachinger, Mariano Mayr, Hans Buchmann, Erhard Bals, Edwin Volker (Tourenleiter und Fotos), Andreas Birk (Bericht und Fotos).

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