29.8.15, mit Heinz Barczewski – Acht Alpenkranzler/-innen und ein Gast machten sich auf den Weg, um die beliebte Serie B&B (Baden + Biken) Chiemsee (diesmal die zweite, die durchgeführt werden konnte) fortzusetzen.
Pünktlich um 9 Uhr erreichten wir den Schwimmbadparkplatz von Obing, unserem Ausgangspunkt für unsere Radltour. Der Gedanke an ein erfrischendes Nass bei zu erwartenden heißen 35° C war verführerisch, doch alle Teilnehmer konnten dieser frühen Verlockung widerstehen.
Die anschließende Route
führte entlang schattiger Waldpfade, vorbei an einsamen Gehöften zur Eggstätter Seenplatte. Eingebettet in Niedermoore präsentierten sich die schönsten Naturbadeseen – doch wir wollten mehr…
Weiter ging unsere Route ein wenig am Chiemseeufer entlang, wo wir plötzlich scharf bremsen mussten. Was war passiert? Ein kleiner Fahrradunfall vor uns, ausgelöst durch eine unachtsame Radlerin, die ihrem Begleiter zu knapp hinterher fuhr und dabei einen Baum übersah. Auf Nachfrage waren aber sowohl Fahrerin als auch deren Radl wohlauf. Ein passender Witz eines Tourenteilnehmers: „Heute fliegen die Hexen aber tief.“
In Stöffling plante unser Tourenleiter Heinz einen kulturellen Abstecher ein. Zu bestaunen gab es hier die Architektur eines keltischen Gehöfts.
Wie anfangs schon erwähnt, hatten wir aufgrund der bisherigen Chiemseetour unsere Ansprüche an eine geeignete Badestelle weit nach oben geschraubt. Aus der Vielzahl der Offerten machte die Alz als Chiemseeausfluss letztendlich das Rennen. Ein öffentlicher Badeplatz in Truchtlaching erschien uns optimal und so tauchten wir in das kühle Nass.
Die sanfte Strömung war wirklich etwas Besonderes und auch bei Schlauchbootfahrern sehr beliebt. Als zusätzliche Attraktion amüsierten uns zwar keine echten Klippenspringer, dafür aber waschechte Brückenspringer. Und gleichzeitig bot sich die Möglichkeit zur Einkehr beim „Neuwirt“.
Über Haßmoning erreichten wir ´die Perle des Chiemgaus, das Chorherrenstift Kloster Baumburg.
Schon von weitem besticht deren Kirche, im Rokkostil von 1109 erbaut, durch ihre außergewöhnliche Erscheinung. Von Osten aus blickend zieht sich ein marmorierter Piaster (eine Art Plattenmuster), ein geschwungener Giebel samt Ziffernblatt als Uhr in Richtung Himmel empor. Nicht minder verblüffend erscheinen die Deckenfresken von F.A. Scheffler, einem Schüler des berühmten Malers C.D. Asam, dem Besucher.
Anspruchsvolle Waldwege brachten uns zu einer wild-romantischen Stelle der Alz, wo eine Flussüberquerung mittels Fähre möglich sein sollte.
Auf einem Schild war zu lesen: Bitte klingeln – doch die Klingel war weit und breit nicht auffindbar. Nette Leute am gegenüber liegenden Flussufer bemerkten, dass der Fährmann zugleich für die nahegelegene Wirtschaft zuständig sei. Gerne hätten sie dort unsere Ankunft gemeldet, doch leider hatte auch diese Wirtschaft Ruhetag. Wie schon der Sänger Chris de Burgh in einem Song zutreffend bemerkte: Don´t pay the ferryman. Einer probierte derweil die Bademode der nächsten Saison aus.
Auf einem kleinen Umweg (wieder über Truchtlaching) erreichten wir Kloster Seeon;
kurzer Verschnaufer, Zeit zum Wasserfassen, Fotosession
und weiter ging es über den Griessee zur gleichnamigen Land-Gaststätte. Kurz vor dem Ende der 65 km langen Tour erfolgte eine letzte Stärkung mit Kaffee und Kuchen, beim Weißbier war sich so mancher nicht sicher ob nun alkoholfrei oder für Fortgeschrittene bestellt worden war.
Teilnehmer: Maria Anna Angermair, Annelise Czech (Gast), Christa Perleb, Werner Kienastl, Sepp Kirmair, Paul Maier, Marcus Renninger, Ade Wörndle
Bericht: Christa Perleb
Tourenleitung/Bilder: Heinz Barczewski
Anmerkung: Die durchgeführte Radltour basiert auf einer Route, die im letzten Jahr von Mike Grötsch mit den Kranzler-Kids absolviert wurde. Damals war der Fährmann aber vor Ort.