Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

23.07.2015

Hüttentour in den friulanischen Dolomiten

Filed under: Tourenberichte — admin @ 08:58

09.-14.07.2015, mit Heinz Barczewski – Auf die Hüttentour in den Friulanischen Dolomiten wurde der Tourenleiter durch einen Artikel in der Panorama (Ausgabe 3/2003) aufmerksam; diese Tour wurde 2014 zusammen mit Sepp Kirmair (der auch diesmal wieder dabei war) erkundet und für sehr gut befunden.

Tag 1: Anreise, Aufstieg zum Rif. Giaf, Tourenbericht Christa/Tobias

Die Friulanischen Dolomiten riefen – acht Alpenkranzler  und drei Kranzlerinnen folgten diesem Ruf nach wilden Felsen, ursprünglicher Bergwelt sowie jeder Menge Abenteuer. Die Zeichen für ein perfektes Wanderwetter standen gut, was sich im Laufe der Tour dann auch bestätigen sollte.

Rund 370 km einfache Fahrstrecke machten eine kleine Pause in Lienz notwendig. Während ein Teilnehmer in aller Ruhe noch seinen Proviant mit Tiroler Speck und mehr in einem Supermarkt auffüllte, qualmte es leicht verdächtig aus der Tiefgarage eines angrenzenden Wohnblocks. Stetig verstärkte sich die Rauchentwicklung, was uns etwas beunruhigte. Schließlich konnten wir unseren oberirdischen Parkplatz nur durch eine schmale Ausfahrt verlassen. Nachdem sich die Sirene des Rauchmelders nun einschaltete, wurde die Lage etwas ungemütlich. Niemand hatte unseren Tourenleiter Heinz bisher so schnell zum Supermarkt laufen sehen, um den Einkauf „etwas zu beschleunigen“. Minuten später rasten dann auch schon die umliegenden Feuerwehren an und riegelten alles ab – so der Radiobericht.

Unserem Zielgebiet schon recht nahe, konnten wir hungrig und durstig die mitten im Wald gelegene Valentinalm nicht einfach links liegen lassen. Grandiose Eindrücke und die Freude, diese Bergwelt in den nächsten Tagen zu erklimmen, waren allen Teilnehmern ins Gesicht geschrieben.

Nach rund sechs Stunden Fahrtzeit rollten dann unsere drei Fahrgemeinschaften auf den Wanderparkplatz bei Forni di Sopra. Bevor wir aber mit unserem „Marschgepäck“ aufbrechen konnten, wurde dieses von Heinz akribisch gewogen. Die eingebürgerte Regelung, dass der schwerste Rucksack einen Schnaps kostet, der an den Minimalisten zu zahlen ist, war schnell klar. Neu hingegen war der Blickwinkel aus Damensicht. Obwohl die Toleranzen im Durchschnitt aller Teilnehmer lagen, bedeutete es jedoch, dass während der 6-tägigen Tour mehr als 1/5 des Körpereigengewichts zu schleppen war.

Den ersten anstrengenden Aufstieg zum Rifugio (Almhütte) Giaf, unserer Ausgangsbasis für den nächsten Tag, konnten wir nun in Angriff nehmen.

Aufstieg zum Giaf

Aufstieg zum Giaf

Dort erwartete uns bereits Antonietta Spizzo, eine ehemalige Deutschlehrerin aus der Nähe von Cividale del Friuli, freudig. Zusammen mit ihrem Mann Dario bewirtschaftet sie die Berghütte und hat mit drei weiteren Berghütten dieser Region eine grandiose Tour ausgearbeitet und vermarktet. Gutes Essen, ein oder ein paar mehr Gläser Wein rundeten diesen ersten Traumtag ab.

Am Rif. Giaf

Am Rif. Giaf

Tag 2: Von der Giaf-Hütte (ca. 1400 Hm) zur Flaiban-Pacherini-Hütte (ca.1600 Hm)

Freitag um 05:10 Uhr…plötzliche Hektik im Lager. Was ist passiert? Um 05:25 Uhr ist Sonnenaufgang angekündigt; da stehen die passionierten Sonnenaufgangsbewunderer natürlich mit ihren Hightech-Kameras bei Fuß, um schöne Bilder zu liefern.

Sonnenaufgang am Giaf

Sonnenaufgang am Giaf

20 Minuten später krochen sie nochmal in ihr Lager, da Frühstück für 07:30 Uhr bestellt wurde. Gegen 7 Uhr  schälte sich eine/r nach der/m anderen aus den Schlafsäcken, um die spärlich vorhandenen Waschplätze zu nutzen. Dabei wurde einer der Teilnehmer auf dem Zimmer eingeschlossen, was selbiger in seiner Tiefschlafphase (07:30 Uhr!!!) nicht einmal bemerkte. Er wurde nur beim Frühstücken (italienisch karg halt) vermisst.
Gegen 08:30 Uhr startete die Gruppe bei angenehm kühlen Temperaturen (sollte sich im Lauf des Tages nach oben ändern!) zu unserem 1. Ziel, der Casera Val Binon. Auf rot/weiß markiertem Weg 361 begaben wir uns von der Hütte in Richtung Südosten und folgten dem recht steil angelegten Steig aufwärts vorbei an unzähligen Blumen.

Aufstieg Forc. Urtisiel

Aufstieg Forc. Urtisiel

Nach etwa 30 Minuten erreichten wir eine Weggabelung. Hier ging es links weiter hinauf, um etwas später eine der vielen Geröllhalden zu queren. Nun mussten wir rechts um eine Felsnase herum, um am Ende recht steil im Schotter gerade zur Scharte Forcella Urtisiel auf fast 2.000m aufzusteigen.

Titanic Feeling

Titanic Feeling

Inzwischen sind etwa 90 Minuten vergangen und wir hatten uns eine Trink- und Riegelpause verdient.
Von der Forcella ging es nun mäßig steil über Wiesengelände bergab. Nach einiger Zeit wurde es fast eben. Wir hielten uns links, um in einem großen Bogen auf die Casera Val Binon (1.778 Hm) zuzulaufen. Unser 1. Ziel erreichten wir nach ca. 3 Stunden.

Casera Val Binon

Casera Val Binon

Der freundliche Hüttenwirt – ein Künstler – servierte kalte Getränke und die meisten von uns machten erst einmal ausgiebig Brotzeit. Manche hatten noch sehr viel überschüssige Kraft, die sie beim Holzhacken abbauen wollten. Dabei kam zutage, wie sich der Profiholzhacker vom Anfänger unterscheidet. Beim Anfänger hat das zu hackende Holzscheit nur mitleidig gelächelt…

Irxnschmoiz gefragt

Irxnschmoiz gefragt

Um 12:15 Uhr brachen wir wieder auf, um unser Tagesziel zu erreichen. Wir folgten nun dem Weg 369 an einer Weggabelung links etwa 20 Minuten auf kiesigem Boden auf ein grasiges, offenes Gelände und befanden uns in dem schönen welligen Almboden Canpuros,

Almboden Canpuros

Almboden Canpuros

einer Traumlandschaft. Ein Bach bildet ein kleines Moor mit typischen Pflanzenarten. Es ist wie im Garten Eden, weshalb diese Gegend von Einheimischen auch das Paradies genannt wird.

Aufstieg zur Forc. Val di Brica

Aufstieg zur Forc. Val di Brica

Bei einer weiteren  Weggabelung folgten wir rechts dem Weg 369 zur Scharte Forcella Val di Brica. Auf dem Weg dorthin begegnete uns ein älteres Steinbockweibchen mit in einiger Entfernung befindlichen zwei Jungtieren (Steinböcke Nr. 1 bis 3 der Tour). Nun gab es für die Fotografen kein Halten mehr. Ausgiebig wurde jede Perspektive im Bild festgehalten.

Steinbock Nr. 1

Steinbock Nr. 1

Die Steinböcke wurden 1985 wieder eingeführt mit 6 männlichen und 5 weiblichen Tieren. Derzeit ist die Population auf ca. 80 Exemplare angewachsen. Nach dem Fotostopp kamen wir nach weniger als einer halben Stunde bei der Scharte auf 2.088m an. Hier steht der charakteristische Felsturm, der im einheimischen Dialekt „fantulìna“ (Mädchen) genannt wird. Hier wurde wieder eine kleine Pause eingelegt. Man steigt jetzt in das breite Kar des Val di Bríca hinab. Vor uns stand als nächstes Ziel die Scharte Forcella dell’Inferno, 2.175m.

Zur Forcella dell Inferno

Zur Forcella dell Inferno

Auf 1.960m ignorierten wir die Abzweigung rechts mit dem Weg Nr. 379, der zum Casón di Bríca führt und begannen den Anstieg zur Scharte, vorbei an dem Mus di Bríca, dem eigenwilligen und unverwechselbaren Felsenturm.

Mus di Brica

Mus di Brica

Weiter ging es auf Schutt zur Scharte, dem höchsten Punkt unserer Route, hinauf.
Nun stiegen wir kurz zur Scharte Fantulina Alta, 2.107m, hinab. Hier begann ein direkter, steiler, sehr geröll-lastiger Abstieg zur Hütte Flaiban-Pacherini im Val di Suola, die wir bereits erspähen konnten. 600 Hm und etwa 90 Minuten höchste Konzentration waren noch erforderlich, bevor wir durch prachtvolle Eisenhutwiesen unser Tagesziel gegen 16:15 Uhr erreichten. Es war ein spektakulärer Übergang, den die Einheimischen “Truoi dai sclops“, d.h. “Enzianweg”, wegen der vielen Blumen auf dem Weg nennen.

Rif. Flaiban-Pacherini

Rif. Flaiban-Pacherini

Nach unserer Ankunft entledigte sich ein Großteil der Teilnehmer seiner Bergschuhe, um den Füßen frische Luft zu gönnen. Außerdem labten sich die meisten an einem kühlen Franziskaner Weißbier.

Wie daheim

Wie daheim

Dabei machten wir Bekanntschaft mit Leonardo, dem vierjährigen Sohn der Rifugistas. Er unterhielt sich ohne Scheu angeregt mit einem Wortschwall italienisch mit uns. Gott sei Dank ist Claudia des Italienischen etwas mächtig und konnte einiges verstehen. Nun war duschen angesagt und danach entspannten sich noch einige. Um 19:00 Uhr wurde ein leckeres italienisches Menü serviert, wobei der Hüttenwirt vorweg eine Flasche Prosecco als Aperitif spendierte, was sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Kurz vor der Nachtruhe schenkte unser Wirt kostenlos noch aufgesetzten Grappa nach Wunsch aus. Um 22:00 Uhr ging dann schlagartig das Licht aus. Deshalb wurde Zähneputzen mit der Stirnlampe durchgeführt und eine erholsame Nacht konnte beginnen.

Tag 3: Vom Rif. Flaiban-Pacherini zum Rif. Pordenone; Tourenbericht Marina/Martin

Pünktlich um sieben Uhr gab es im Rifugio Flaiban-Pacherini Frühstück. Alle waren anwesend, ausgerechnet derjenige musste geweckt werden, der am Abend zuvor weit vor allen anderen ins Bett gegangen war.
Etwa um halb neun haben wir uns von den Hüttenleuten verabschiedet, die uns auch gleich noch auf einen schöneren Aufstiegs-Weg zum Passo di Suola aufmerksam machten.

Auf diesem Weg zum Passo di Suola (1.994m) sind wir erstmals einem Bergsteiger auf unserer Tour (außerhalb der Hütten) begegnet; im Laufe des gesamten Tages trafen wir dann doch noch sechs weitere Bergsteiger auf unserem Weg (stattliche Anzahl; es war schließlich Wochenende!).

Um die Anwesenheit aller zu dokumentieren, wurde am Passo di Suola ein Gruppenfoto gemacht.

Am Passo di Suola

Am Passo di Suola

Weiter ging es auf schwer zu findendem und anspruchsvollem Weg zur Forcella Rua Alta (2.144m); für ein Foto war immer noch Zeit.

Superman

Superman

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zum höchsten Punkt des Tages, der Forcella Pramaggiore (2.295m). Auf diesem Weg begegneten uns Steinbock Nr. 4 und 5 der Tour.

Steinbock Nr. 4

Steinbock Nr. 4

Oben auf der Forcella blieb uns der in Aussicht gestellte Meerblick leider verwehrt, da es sehr dunstig war. Wir wurden jedoch auf andere Weise entschädigt: ein stattlicher Steinbock kam vom Gipfel des Pramaggiore auf uns zu und ließ sich bereitwillig aus allernächster Nähe (ca. 3 Meter) fotografieren. Angestachelt durch die zahlreichen Fotografen posierte das Model ausgiebig vor den Kameras.

Unser Model

Unser Model

Was für ein Tag!

Was für ein Tag!

Bei dem anschließenden langen Abstieg durch das Val dell´Inferno suchten wir uns nochmal ein schattiges Plätzchen für eine Brotzeit und gelangten dann zu dem heiß ersehnten Bach mit Badegelegenheit. Alle nutzten mindestens die Gelegenheit zu einem kühlen Fußbad, einige (die „harten“ Kranzler) nahmen sogar ein Vollbad. Da man bei einer mehrtägigen Wanderung keinen schweren Rucksack tragen will, sparten sich einige (darunter mindestens ein Wiederholungstäter von Pfingsten 2014) die Badehose und badeten im Adamskostüm (Foto von der Zensur gestrichen).

„Harte“ KranzlerInnen

„Harte“ KranzlerInnen

Dieser wunderschöne Gebirgsbach wurde im Val Postegae immer kleiner und versickerte irgendwann total. Nach einem kurzem Gegenanstieg von ca. 100 Hm erreichten wir nach rund acht Stunden, 825 Hm Aufstieg und 1135 Hm Abstieg unser nächstes Quartier, das Rifugio Pordenone (1.249m).
Beim satzungsgemäßen Belohnungsbier wurde beschlossen, die bewährte Lagereinteilung in Profi-, Gelegenheits- und Nichtschnarcher beizubehalten. Erwähnenswert ist noch, dass manch einer noch eine detaillierte Einweisung in die Benutzung eines italienischen Klos benötigte.

Zum Abendessen gab es wie IMMER POLENTA als Beilage zu den verschiedenen Gerichten.

Tag 4: Zum Camp. Dival Montanaia, Tourenbericht Claudia und Wolfi

Wolfi (der schon seit dem zweiten Tag unter massiven Beschwerden an der Achillessehne, die von unserer Physiotherapeutin bestens behandelt wurden, litt) beschließt, seiner schmerzhaften Sehne einen Ruhetag zu gönnen und die Stellung am Rifugio Pordenone zu halten. Immerhin werden  heute Bergläufer erwartet, die nach ca. 13 km und 600 Hm hier versorgt werden und dann wieder zurück ins Tal laufen.
Ein wunderschöner Morgen; der coole Hüttenwirt Ivan da Rios warnt jedoch vor Gewitter am Abend. Also starten wir recht zeitig zum Aufstieg durch ein äußerst steiles Bachbett, das zum Glück noch im Schatten liegt. Und etwas Seltenes am Weg: zwei Prachtexemplare der „Schopfigen Teufelskralle“.

Schopfige Teufelskralle

Schopfige Teufelskralle

Bereits nach kurzer Zeit taucht hoch über uns unser Ziel auf, der Campanile di Val Montanaia. Da lachen die Fotografenherzen und es wird aus allen Objektiven geschossen!

Erster Campanileblick

Erster Campanileblick

Trotzdem kommt unsere Truppe zügig voran und nach ca. 2 Stunden und 800 Hm haben wir unseren Pausenplatz (den bisher gemütlichsten, weil eine flache Wiese) erreicht. Hier können wir ganz entspannt den Kletterern aus aller Welt in den senkrechten Wänden des Campanile zusehen.

Kranzler am Campanile

Kranzler am Campanile

Das Wetter bleibt stabil, Heinz ist entspannt und verlängert die Pause noch einmal und noch einmal…
Der Abstieg auf gleichem Wege entpuppt sich für unsere Jüngste, die so etwas noch nie mitgemacht hat, als eine Herausforderung, die sie vorsichtig und etwas angespannt, dank der Hilfe der älteren Hasen aber mit Bravour meistert. (Das Durchschnittsalter der Gruppe betrug übrigens  56,2 Jahre).
Unserem Spring-ins-Feld kann es dagegen nicht schnell genug gehen; er wird von Heinz zurückgepfiffen und muss immer wieder schweren Herzens Pausen einlegen.
Dabei entdeckt er im unteren Drittel Wolfi, dessen Sehne sich etwas erholt hat. Er kommt uns entgegen und kann so auch noch einen Blick auf den Campanile erhaschen.
Ein äußerst gemütlicher Nachmittag auf der Hütte rundet diesen ruhigeren Tourentag ab.

Gemütlicher Nachmittag

Gemütlicher Nachmittag

Wolfi blickt optimistisch auf den nächsten Tag: unsere gruppeneigene Physiotherapeutin wird ihn noch einmal ordentlich tapen. Ich hoffe, dass wir beide dann morgen nicht vorzeitig zum Rifugio Giaf absteigen müssen; diese Option bleibt noch, wenn die Schmerzen zu stark werden.

Was bleibt noch zur Hütte zu sagen? Der Hüttenwirt hat noch keine Erfahrung mit den Trinkgewohnheiten der Bayern gemacht. Seine Vorräte an gekühltem Franziskaner Weißbier waren schon während der ersten Runde am Vortag aufgebraucht, am zweiten Tag gab es noch vereinzelt dunkles Weißbier, aber die meisten mussten dann auf italienisches Fassbier umsteigen – war aber auch nicht schlecht!

Ein letztes Wörtchen noch zum Örtchen: Das etwas flach angelegte Stehklo war für Einige von uns durchaus auch eine Herausforderung, weil es recht spritzte. So erschloss sich mir auch der Sinn der beiden Fußwaschbecken im Vorraum der Toiletten!!!

Tag 5: Vom Rifugio Pordenone zum Rifugio Padova, Tourenbericht Sepp und Hubert

In der Nacht der angekündigte Regen, kurz, aber intensiv. Der erste Blick morgens aus dem Fenster: Wetter ok, Temperatur lediglich etwas gesunken; die Wetterprognose für den Tag (übermittelt durch den Vize-Chef des Rif. Pordenone Ivan; der CHEF ist MARIKA) lautete: Bedeckt, teilweise Sonne; Regenwahrscheinlichkeit: Null; und wider Erwarten stimmte diese Prognose auch für den gesamten Tag.

Nach einem von Ivan inszenierten Abschlussfoto (lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor) ging es dann wieder zuerst steil, dann allmählich abflachend über den Schotterweg des Val Monfalcon di Cimoliana, dann wieder über einen herrlichen Wiesenhang in Richtung Forc. del Leone, 2.290 m). Nach einer ausgiebigen Pause das letzte Stück dann unter einer Steilwand und schon war diese Passage geschafft. Die 150 Hm abwärts bis zum Biwak Marchi Granzotto waren ein Klacks, nur die etwas Ungeübten taten sich auf dem rutschigen Schotter etwas schwer. Trotzdem lagen wir gut in der Zeit für eine längere Mittagspause. Der erwartete große Ausblick von diesem Ort auf Teile des bisherigen Tourverlaufs (Val Binon, Val di Brica, Forc. del Inferno und Pramagiore) war leider heute etwas getrübt.

Eingetrübter Rückblick

Eingetrübter Rückblick

Und die angekündigte längere Pause wurde spätestens mit dem Ausruf eines Ungeduldigen („Heinz, wie lange müssen wir denn noch liegen bleiben?“) beendet. Der Arme musste leider auch aufstehen und seine wohlverdiente Pause abbrechen.

Wie lange müssen wir noch liegen bleiben?

Wie lange müssen wir noch liegen bleiben?

Die letzten Höhenmeter des Tages brachten uns zur Forc. Monfalcon di Forni (2.309m). Kurz vorher musste Wolfram die Entscheidung treffen: Abstieg zum Rif. Giaf oder weiter zum Rif. Padova; Wolfram hat sich für eine Fortsetzung der Tour entschieden – und dies sei vorweggenommen: bis zum Schluss durchgehalten (Bravo!).
Es eröffnete sich nun ein Blick auf die Südtiroler Alpenwelt (theoretisch); eine eindeutige Zuordnung war allein schon deshalb nicht möglich, weil nahezu alle Bergspitzen mit Wolken bedeckt waren. Es wurde dann ein längerer Abstieg zum Rifugio Padova (Zeit zum Training für den Abstieg auf geröll-lastigem Steig). Gegen 16 Uhr erreichten wir das Rifugio (1.287m)

Rifugio Padova

Rifugio Padova

mit eigener Kapelle und mit herrlichem Blick auf die Westseite des Spalti di Toro. Und wer in der glücklichen Lage ist, eine Physiotherapeutin unter den Teilnehmern zu haben, braucht sich um Dehnungsübungen nicht zu kümmern.

Auf geht es

Dehnungsübungen

Kapelle beim Rif. Padova

Kapelle beim Rif. Padova

In der näheren Umgebung des Rifugio sind eine Vielzahl Holzfiguren aller Kategorien aufgestellt bzw. aufgehängt (hier hat wohl ein Gesinnungsgenosse von Harry S. gewirkt).

Manneken Pis

Manneken Pis

Kinderschaukel

Kinderschaukel

Tag 6: Vom Rifugio Padova zum Wanderparkplatz, Abreise, Tourenbericht Heinz

Ein frühes Frühstück gegen 7 Uhr; und um 8 Uhr ging es an den letzten Aufstieg zur Forcella Scodavaca (2.043m). Ein Blick zurück, und heute konnte man Antelao und Monte Pelmo besser erkennen.

Monte Pelmo und Antelao

Monte Pelmo und Antelao

Was so eine Woche Trainingseinheit ausmacht: um 10 Uhr waren die 750 Hm des letzten Aufstiegs zur Forc. Scodavacca der insgesamt 5.700 Hm dieser Tour geschafft, eindrucksvoll die Felsformation der Forcella-Flanken an der Passhöhe.

An der Forc. Scodavacca

An der Forc. Scodavacca

Forcella-Flanken

Forcella-Flanken

Der Abstieg über 600 Hm auf geröll-lastigem Schotter (auch hier zeigte das vorherige Training der letzten Tage seine positive Wirkung) zum Rifugio Giaf wurde in Rekordzeit bis kurz vor 12 Uhr abgewickelt; richtig: eine Pause war auch noch dabei.

Noch eine kurze Einkehr bei Antonietta, ein kühles, dringend benötigtes Getränk und weiter ging es zum Auto. Eine kurze Verabschiedung aller Teilnehmer (und natürlich ein erfrischendes Fußbad im kalten Giaf-Gebirgsbach) bevor es (diesmal über Sexten) mit einem Zwischenstopp in Innichen (süß/saurer Imbiss bei M-Preis), bevor uns der Weg zurück nach Erding führte; Ankunft ca. 19:30 Uhr.

Teilnehmer: Hubert Ascher, Claudia und Wolfram Honsberg, Tobias Krüger, Rüdiger Lindner, Sepp Kirmair, Christa Perleb, Harald Schramek, Martin Wegmeier, Marina Wiester
Bericht: siehe oben
Tourenleitung: Heinz Barczewski

Keine Kommentare

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.

Powered by WordPress