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19.06.2015

Am Teufelssteig bei Kirchdorf/Tirol

Filed under: Tourenberichte — admin @ 17:33

17.06.2015, mit Sonja Schupsky – Eine illustre Gruppe von 17 Senioren hatte sich für die als leicht angekündigte Genusswanderung durch die Teufelsgasse bei Kirchdorf /Tirol zusammengefunden, mitten in der Woche.

Durchschnittssenker

Durchschnittssenker

Das Durchschnittsalter wurde jedoch durch den 3 1/2 jährigen „Moritz“ (der eigentlich Christoph heißt) und seine junge Mutter auf normale Werte gesenkt. Der junge Kranzler marschierte anfangs tüchtig mit,  später zog er sich für ein Schläfchen in den Rucksack zurück.

Do geht's auffe

Do geht’s auffe

Die Teufelsgasse hat uns alle überrascht, auch die Organisatorin Sonja Schupsky: Fast zwei Stunden sind wir durch eine Märchenlandschaft zwischen hohen Dolomit-Türmen in engen Gassen, bewachsen mit den Rhabarberblättern der Pestwurz, geschlendert. Es handelt sich um Reste von Kalkriffen des Tethysmeers. Vor 150 Millionen Jahren hätte man hier noch eine Taucherausrüstung benötigt.

Teuflische Gegend ...

Teuflische Gegend …

Gehtechnisch war das Wandeln zwischen den Türmen schon anspruchsvoll, erforderte „langjährige“ Erfahrung: Oft musste man sich im Steilabstieg am Seil festhalten und  gleichzeitig die Stöcke  mitnehmen, ohne dabei den Vordermann oder die Vorderfrau zu durchbohren.

An steiler Wand

An steiler Wand …

Der Abstieg mündete manchmal in einen Kessel, des „Teufels Küche“. Der Name „Teufelsgasse“ kommt wohl nicht vom Vorkommen an Teufelskralle am Rand der Schlucht, auch nicht vom Teufel, der sich, wie in der Geschichte von Sonja, Zugang zum Paradies mit Hilfe der Schlange verschaffen wollte.

... geht's lang

… geht’s lang

Angeblich bekam Luzifer die rote Karte, weil er die gottgewollte Vorherrschaft des Menschen über die Kreaturen im Paradies nicht hatte anerkennen wollen. Wie recht er hatte:  Diese Vorherrschaft trat der Mensch erst an, nachdem er selbst aus dem Paradies vertrieben worden war. Das Resultat kennen wir.

Resultat: Lauter Deifal!

Resultat: Lauter Deifal!

Die schluchtige Formation der Teufelsgasse ist wahrscheinlich nicht durch ein Fließgewässer entstanden. Sie erinnert an ähnliche Karstformationen am Trauf der schwäbischen Alb, dort heißen sie „Teufelslöcher“. An manchen Stellen konnte man sehen, wie ein Kalkturm von der Wand gerade durch eine neue Spalte abgetrennt wird: Auswaschen und lösen von Kalk durch Regenwasser erzeugt dann eine neue Gasse.

Durch die Schluchten jagen ... Nebelschwaden

Durch die Schluchten jagen … Nebelschwaden

Das Wetter spielte wunderbar mit bei der mythischen Stimmung und trieb Nebelfetzen in die Schlucht. Die Sonne kam erst, als wir die Prostalm erreicht hatten und den Kaiser von unten bewundern konnten. Es war eben eine Wanderung, die mehr „in die Berge“ als auf die Berge ging, wie Gernstl gesagt hätte.

An der Prostalm ...

An der Prostalm …

Zu erwähnen wären noch die üppigen Bergblumenwiesen mit „Brandknabenkraut“, einem letzten Enzian und ersten blühenden Alpenrosen.

... schmeckt's auch dem kleinen Christoph

… schmeckt’s auch dem kleinen Christoph

Kein Wunder bei der Bedienung!

Kein Wunder bei der Bedienung!

Sonja hatte in einem Prospekt der Hütte noch eine nahe Schaukäserei entdeckt, sodass die Tour einen würdigen Abschluss fand.

Muh!

Muh!

Manchmal passt eben alles zusammen:  die originelle  Planung, das Wetter, der Weg und die Stimmung. Vielen Dank an Sonja!

Teilnehmer: Elfi und Harald Friedrich, Otti, Dani und Christoph Mau, Paula Sieger, Karin Irl, Mariannne und Georg Orthuber, Karin Teige, Gisela Groden, Rosalinde Streicher, Ingeborg Kanacher, Lotti Mayr, Jürgen Scharnhorst, Meta Sperle, Resi Witt, Wolfgang Doster (Bericht)
Tourenleitung: Sonja Schupsky

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