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09.11.2014

Bergausklang in Brixen/Südtirol

Filed under: Tourenberichte — admin @ 14:45

23.-25.10.2014 – Also ich sag Euch was: Dieser Bergausklang in Südtirol war phänomenal! Eine äußerst kurzweilige nächtliche Wanderung mit dem Nachtwächter von Brixen, tolle Wanderungen bei sehr gutem Wetter (haben wir uns nach diesem „Sommer“ verdient!), sehr gut gelaunte Teilnehmer/-innen und als krönender Höhepunkt ein geradezu umwerfender Törggelen-Abend mit Essen, Trinken und Musik vom Feinsten – da ging es aber so was von ab … da werden sich die, die nicht dabei waren, wo hinbeissen müssen!

Mit unserem „Stammbus“ vom Linner fuhren wir am frühen Freitagmittag ab. Auf der Strecke holten wir dann in Holzkirchen noch drei Teilnehmerinnen ab – eine von ihnen hat vor lauter Wiedersehensfreude dann gleich ihr Geld und die Papiere im Auto vergessen (dass die Vergessliche Monika heißt, verraten wir ja niemandem). Auf direktem Wege und bei erstaunlich wenig Verkehr erreichten wir problemlos unser Hotel Goldenes Kreuz in Brixen.

Zimmer beziehen, a bisserl pudern und dann ging’s auch schon zum Abendessen – gut geschmeckt hat’s! Und für nach dem Essen haben sich die Organisatoren Alex und Sonja was ganz Besonderes einfallen lassen: Wir ziehen mit dem Nachtwächter von Brixen durch die Stadt.

Mit dem Nachtwächter unterwegs

Mit dem Nachtwächter unterwegs

Wir bekommen von ihm an den historischen Ecken von Brixen (und davon hat es jede Menge) auf launige und sehr unterhaltsame Art die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner erzählt. Besondere Freude bereitet den Zuhörern, dass unser Nachtwächter auch jede Menge Anekdoten zu bieten hat.

Im Anschluss an die Führung nehmen die Kranzlerinnen und Kranzler noch die Bar des Hotels in Besitz – an Umsatz soll es nicht gefehlt haben … ein paar entscheiden sich dann noch, der Weingalerie, einem Lokal in der Innenstadt, einen längeren Besuch abzustatten.

Morgenlicht über der Plose

Morgenlicht über der Plose

Am nächsten Tag (natürlich waren aller trotz teilweise kurzer Nacht pünktlich da) teilten sich die Teilnehmer auf drei Gruppen auf, um unterschiedliche Touren zu unternehmen.

Unter der Leitung von Alex Linke unternahmen acht Kranzler eine wunderschöne Wanderung von Brixen hinauf zum Pfeffersberg. Unser Weg führte am Kinderdorf Südtirol vorbei und weiter auf dem Europäischen Besinnungsweg zum kleinen Kirchlein St.Cyrillus, welches um 1250 erbaut wurde und schöne Fresken vorzuweisen hatte. Nach kurzem Innehalten ging es weiter zum Dorf Tils und dann auf einem Steig durch den Wald zum Feichterhof (1400m). Hier legten wir unsere Mittagsrast ein (der Gasthof existiert leider nicht mehr). Ein schönes Plätzchen war es; mit Blick zur Plose, dem Peitlerkofel und zur Geislergruppe und natürlich hinunter nach Brixen.

Der anschließende Abstieg führte uns am Gasthof Ploner vorbei, wo wir in der Sonne sitzend Kaffee und Apfelstrudel zu uns nahmen. Danach wanderten wir über Tils nach Pinazagen und weiter zurück nach Brixen.

Die Fünfer-Gruppe von Werner Kienastl wanderte über St. Andrä nach St. Leonhard zurück nach Brixen. Am noch kühlen Samstagmorgen wanderten wir vom Brixner Ortsteil Milland über die Etsch zur alten Wallfahrtskirche „Maria im Sand“. Kurz danach begann der eigentliche Aufstieg auf einem Waldpfad inmitten von Keschtnbäumen. Als wir über Wiesen in die kleine Bergsiedlung Mellaun kamen, weitete sich der Blick auf die schneebedeckten Berge.

Blick auf Brixen

Blick auf Brixen

Weiter ging es nach St. Andrä (960m), der größten Siedlung am Hang der Plose. Wir besichtigten die Andreaskirche mit dem eindrucksvollen Friedhof und genossen den Blick auf die im Tal liegende Stadt Brixen.

In St. Andrä

In St. Andrä

Unser Weg führte uns weiter durch eine kleine Randsiedlung, durch Wälder und auf Wiesenwegen nach St. Leonhard (1095m), wo wir in der gleichnamigen Kirche einen Rosenkranz aus Walnüssen bewundern konnten. Das einzige Wirtshaus im Ort hat zum Glück geöffnet und wir konnten nach einer verdienten Stärkung den Abstieg antreten.
Über Karnol, vorbei an alten Bauernhäusern, immer wieder flankiert von Maronenbäumen und herrlichen Blicken auf die Südtiroler Landschaft, führte uns der Weg zurück nach Brixen.

Am Karnolbach

Am Karnolbach

Die restlichen 28 Kranzlerinnen und Kranzler schlossen sich der Gruppe von Hans Sterr an (gut, dass die Tourenleitung durch Silvia und Rudi Hofschaller sowie Sonja Schupsky verstärkt wurde, sonst hätte ich den Überblick verloren). Wir nahmen den Keschtnweg von Feldthurns bis Klausen unter die Wanderschuhe. Wahrscheinlich haben sich hier so viele eingeklinkt, weil nicht weniger als vier Einkehrmöglichkeiten versprochen waren …

Schloss Feldthurns

Schloss Feldthurns

Zunächst fuhren wir einige Kilometer mit dem Bus, der uns dann in Feldthurns am Schloss absetzte. Den Auftakt bildete natürlich eine Runde durch das sehenswerte Gebäude, bevor wir uns in Richtung Keschtnweg aufmachten. Durch den Ort kurz steil hinauf, bevor dann der eigentliche Panoramaweg, der angenehm fast immer auf gleicher Höhe verläuft, beginnt. Kaum 100 Meter gegangen, bietet sich schon die erste Einkehrmöglichkeit an, aber das ist sogar für Kranzler etwas zu früh.

Wir gehen deshalb weiter durch bunter Kastanienwälder, bis wir nach etwa zwei Kilometern den „Moar zu Viersch“ erreichen. Zwar ist das Tor geschlossen – da der Tourenleiter aber weiß, dass man hier im Hof einkehren kann, ist die Sache schnell geklärt und es wird für uns aufgesperrt. Wir entscheiden uns für den hausgemachten Roten – keine falsche Entscheidung! Wir kosten ein Achterl (oder a bisserl mehr) bei geselliger Runde am langen Haustisch.

Beim Moar zu Viersch

Beim Moar zu Viersch

Wir genießen dann noch die wunderschönen  Aussicht in die Dolomiten vom kleinen Kircherl neben dem Moar.

Herbstliches Kircherl

Herbstliches Kircherl

Kapelle mit Ausblick

Kapelle mit Ausblick

Aber wir müssen ja auch wieder weiter, schließlich haben wir noch einige Kilometer vor uns. Von dem schönen Weg haben wir eine herrliche Aussicht hinunter auf Kloster Säben über Klausen. Unser Weiterweg ist hier schon deutlich sichtbar.

Blick auf Kloster Säben

Blick auf Kloster Säben

Wir erreichen den Huberhof, eine Jausenstation mit einer wunderbaren Aussicht hinüber in die Geislergruppe. Zwar müssen wir etwas warten, bis alle einen Sitzplatz gefunden haben, aber der schöne Platz und das gute Essen sind das durchaus wert. Müssen wir wirklich noch weiter? Hier könnte man es ja aushalten …

Aushaltbarer Platz

Aushaltbarer Platz

Wir steigen (vorbei an Einkehrmöglichkeit vier) in ein Joch hinab, von dem es dann kurz, aber sehr steil hinauf geht zum Kloster. Jede/r erkundet auf eigene Faust die sehenswerte Anlage und den schönen Ausblick von oben.

Am Panoramaweg

Am Panoramaweg

Dann gehen wir auf dem schön angelegten Panoramasteig in vielen Serpentinen hinunter nach Brixen, wo am Parkplatz unser Bus schon auf uns wartet und uns nach Brixen ins Hotel zurückbringt.

Die restliche Zeit des Nachmittags nutzen die einen noch etwas zur Augenpflege, während andere sich ausgiebig den Shoppingmöglichkeiten von Brixen widmen.

Am Abend fahren wir dann alle gemeinsam mit dem Bus nach Villanders. Dort geht es (weil die Straße für den Bus zu schmal ist) zunächst einmal zu Fuß weiter, bis wir den Hof erreichen, wo wir zum Törggelen angemeldet sind. Es beginnt ein Abend, den so schnell keiner vergessen wird …

Schenk ein, Werner!

Schenk ein, Werner!

Wir sitzen in einer schönen Stube; allerdings müssen wir schon etwas zusammen rutschen, damit alle Platz haben. Aber Ihr wisst ja eh: Wo es eng ist, das ist eine Gaudi. Speckplatten und Weinkrüge werden aufgetragen, und von Beginn an schmeckt es jedem … „Plattln“ mit Sauerkraut, Würste, Fleisch und immer wieder Wein lassen keine Wünsche offen.

Plattln - eine Südtiroler Spezialität

Plattln – eine Südtiroler Spezialität

Noch Fragen?

Noch Fragen?

Und dann spielt noch unsere Musi auf – von Beginn an steigen die Kranzler voll darauf ein, was natürlich wiederum den Musikern gefällt, die alles geben, was das Repertoire zu bieten hat.

Musikanten, spuits auf!

Musikanten, spuits auf!

Längst kommen aus den anderen Räumen weitere Gäste herüber, um nachzuschauen, welcher Bär hier tobt. Und gut, dass das Mobiliar so stabil ist, denn ein Ikea-Tisch hätte die musikalische Begleitung von unserem Peter wohl nicht ausgehalten…

Materialprüfung

Materialprüfung

Dieser Abend wird im Alpenkranzl sicher lange in Erinnerung bleiben, und mit einigem Recht dürfen wir annehmen, dass auch der Wirt und die Musikanten noch lange daran denken werden.

Proscht!

Proscht!

In absolut bester Laune merken die Teilnehmer dann den Gegenanstieg hoch zum Bus gar nicht, und niemand will den Abend einfach so enden lassen. Deshalb gehört die Hotelbar natürlich wieder uns … Gut, dass auf Winterzeit umgestellt wurde – so geht wenigstens noch eine Stunde Schlaf länger her!

Müßig zu sagen, dass alle Alpenkranzler am nächsten Morgen aber wieder fit (na ja) auf der Matte stehen. Heute wollen wir noch alle zusammen auf dem Pinazweg zum Kloster Neustift wandern.

Hier geht's lang

Hier geht’s lang

Um zehn Uhr brechen wir am Hotel auf und gehen erst einmal durch die Stadt, bevor wir weit über Brixen den eigentlichen Weg erreichen. Der Pinazweg führt durch geschichtsträchtiges Gelände durch die Weinberge; Sonja erläutert uns dazu Geschichtliches und Wissenswertes aus Wein- und Apfelbau.

Unterwegs

Unterwegs

Schließlich erreichen wir die riesige Klosteranlage von Neustift. Eine Führung wird sonntags nicht angeboten, aber alle können eine kurze Erkundungstour durch das Gelände und die Stiftskirche unternehmen.

Kloster Neustift

Kloster Neustift

Dann fahren wir mit dem Bus nach Vahrn, um beim Hubenbauer einzukehren. Sonja hat für uns hier reserviert, was gut ist, denn sonst hätte es keine Chance auf Platz gegeben … Wir lassen uns das Essen nochmal schmecken und fahren dann zufrieden und ohne Probleme zurück nach Erding.

Abschiedsessen

Abschiedsessen

Herzlicher Dank an die Organisatoren des Bergausklangs, Alex und Sonja: Habt Ihr ganz toll gemacht!

Organisation: Alex Linke, Sonja Schupsky
Tourenleitung: Alex Linke, Werner Kienastl, Hans Sterr (unterstützt von Silvia, Rudi und Sonja)
Bericht: Hans Sterr, Alex Linke und Werner Kienastl (beide für ihre jeweiligen Touren)
Fotos: Hans Sterr und Werner Kienastl

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