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06.06.2014

Blumenwanderung im Karwendel

Filed under: Natur und Umwelt,Tourenberichte — admin @ 09:39

25.5.2014, mit Constanze Klotz – Aller guten Dinge sind drei. So klappt es auf den dritten Anlauf auch mit der Blumenwanderung, dieses Jahr passt endlich das Wetter.

Zu sechst starten wir in Vorderriß und schon am Straßenrand entdecken wir die ersten Waldvögelein. Diese fliegen nicht davon, als wir uns nähern – können sie gar nicht, da es sich um Orchideen handelt.

weißes Waldvögelein

weißes Waldvögelein

Wenn das kein guter Start ist! Und so geht es weiter: Die Waldvögelein würdigen wir bald keines Blickes mehr, so zahlreich stehen sie hier am Weg. Die ganzen 600 Höhenmeter den steilen Südhang hinauf botanisieren wir. Dadurch bleibt auch das Tempo gemäßigt, denn ständig sehen wir neue Pflanzen, tauschen uns aus, fotografieren, fachsimpeln. So sind wir oben, ohne dass jemand die Puste ausgegangen wäre, unterwegs haben wir noch die fantastischen Blicke auf den Lauf der jungen Isar und das ausgetrocknete Bett das Rissbaches genossen.

Blick auf die Isar

Blick auf die Isar

Von der trockenen Vegetation des lichten, warmen Südhanges wechseln wir nun in die feuchten Wiesen, die sich entlang der Almen auftuen. Ein wunderbarer Brotzeitplatz inmitten der Blumenpracht lädt uns ein, ganz still ist es hier, nur das Wasser plätschert munter.

Felsenbaldrian

Felsenbaldrian

Ganz deutlich erkennt man die Düngung nahe der Almen anhand der Lägerflur (Ampfer, Eisenhut, Dost), weiter weg finden sich Pflanzen, die weniger nährstoffreiche Böden lieben.
Der abenteuerlichere Teil der Tour beginnt mit dem nicht gekennzeichneten Abzweig hinunter in einen Graben. Hier findet sich bald wieder an den trockenen Hängen vergleichbare Vegetation wie beim Aufstieg. Allerdings gibt es hier Frauenschuh in größeren Mengen, einzelne Horste zählen bis zu 14 Blüten.

Frauenschuhhorst

Frauenschuhhorst

Auch zweiblütige Exemplare sind dabei, ein Zeichen für gute Wuchsbedingungen.

zweiblütiger Frauenschuh

zweiblütiger Frauenschuh

Insgesamt sehen wir um die hundert Frauenschuh auf dieser Wanderung, die letzten unten im Tal, direkt am Trampelpfad zu den „Sonnenliegeplätzen“ an der Isar.

Die berühmte Trittsicherheit wird beim Abstieg durch das steile, schrofendurchsetzte Gelände getestet. Und dann gibt es sogar einige Metallstifte, die uns den Weg erleichtern.

Hilfreiche Metallstifte

Hilfreiche Metallstifte

Nachdem wir eine kurze Strecke auf (Forst-) Wegen gelaufen sind, gönnen wir uns noch ein kleines Abenteuer: Die Isar auf dem Damm queren – viel zu langweilig. Wir furten!

Isarquerung

Isarquerung

Wer die Ausrüstungsliste gelesen hatte, hat passendes Schuhwerk dabei, die anderen zwei beißen die Zähne zusammen und gehen barfuß durch das eisige Wasser. Einer meint hinterher, dass es doch am schönsten gewesen wäre, wenn wir die ganze Strecke im Talboden im Wasser geblieben wären. Na, da stimmen wohl nicht alle zu. Mit einer Brotzeit im Hause von Ludwig Thomas Kindheit runden wir den herrrlichen Tag ab.

Wolfgang und ich bestimmen die Woche darauf noch einige Pflanzen, mit Hilfe von Caspari und Schmeil-Fitschen finden wir alles bis auf diese Pflanze:

unbekannte Schönheit

unbekannte Schönheit

Wer es weiß, den bitte ich um Antwort an natur.umwelt.schutz@alpenverein-erding.de .

Botanisierend und fotografierend unterwegs waren:
Moni Hofer, Ingrid Huber, Siegfried Bürgel, Wolfgang Mayr, Michael Grötsch unter
Führung von Constanze Klotz

Liste der gefundenen und bestimmten Pflanzen:

Liste der bestimmten Pflanzen

Liste der gefundenen und bestimmten Pflanzen

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