Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

29.05.2014

Im wilden Taurus-Gebirge

Filed under: Tourenberichte — admin @ 14:50

11.-18. Mai 2014, mit Hans Sterr – 13 Mitglieder des Alpenkranzl waren wieder einmal auf großer Tour. Diesmal führte sie die Reise ins wilde Taurus-Gebirge im Hinterland von Antalya, Türkei. Auf meist unmarkierten Steigen eroberten die Kranzler das touristisch noch unerschlossene Gebiet. Begleitet von den einheimischen Guides Ömer Faruk Gülsen, dem „König des Taurus“, und dem Forst- und Blumenkundler Süleyman Dingil erkundete die Gruppe von Reiseleiter Hans Sterr Regionen, wo man außer Nomaden und Hirten keine Menschen mehr antrifft und von denen der Tourist an den Stränden von Antalya nicht einmal etwas ahnt. Riesige Zedern und Wacholderbäume und einsame, karge Hochtäler bildeten den fantastischen landschaftlichen Rahmen für die Touren der Gruppe. Die Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der Einheimischen, die die Wanderer jederzeit auf ein Glas Tee einluden, beeindruckten dabei ebenso sehr wie die phänomenalen Landschaften. Die Teilnehmer waren durchwegs begeistert von der vom DAV Summit Club wieder bestens organisierten Reise.

Eine stürmischere Anreise wird wohl selten eine Kranzlergruppe gehabt haben: Während des Flugs von München gibt es dermaßen starke Turbulenzen, dass die Maschine wild durchgeschüttelt wird. Manches Gesicht färbt sich grau und allen ist durchaus zweierlei zumute… aber nachdem wir die Alpen hinter uns haben, beruhigt sich das. Der Flugkapitän weist uns erst jetzt auf die Turbulenzen hin – danke für den Hinweis.

Landung in Antalya

Landung in Antalya

Wir landen in Antalya, stehen dann erstmal in der langen Schlange zur Passkontrolle (unsere Österreicherin muss sich auch noch ein Visum besorgen), bevor wir das Gepäck vom Band holen können. Vor dem Flughafen erwartet uns schon unser örtlicher Führer Süleyman Dingil, der sehr gut deutsch spricht. Eigentlich wollten wir jetzt noch Geld wechseln, aber die Banken gibt es nur im Sicherheitsbereich des Flughafens, und da kommen wir nun nicht mehr hinein … macht nix, meint Süleyman, wird auch so gehen.

Wir fahren mit dem Kleinbus und unserem Fahrer Mustafa (der uns die ganze Woche begleiten wird), durch Antalya und dann eine Bergstraße hinauf zu unserem ersten Domizil, dem Gül Mountain Hotel, wo wir nach zwei Stunden eintreffen.

Gül Mountain Hotel

Gül Mountain Hotel

Kurz die Zimmer beziehen, dann geht’s auch schon zum Abendessen, wo uns ein mit Vorspeisen reichhaltig gedeckter Tisch erwartet. Als Hauptspeisen stehen Hackfleisch (Köfte), Hähnchenspieß und Forelle zur Auswahl – wir probieren uns die nächsten Tage durch. Nach dem Essen noch ein Bierchen oder einen Schluck Wein, dann gehen wir ins Bett.

Reich gedeckte Tafel

Reich gedeckte Tafel

Die meisten haben eine gute Nacht gehabt (auch wenn die Betten recht hart sind), so dass wir ausgeruht an die erste Tour gehen können. Zum Frühstück stößt unser zweiter Führer, Ömer Faruk Gülsen, zu uns – Süleyman ist das erste Mal auf dieser Tour und soll von Ömer angelernt werden.

Wir fahren mit dem Bus erst ein Stück nach Tülek, bevor wir uns aufmachen zur „Baumtour“. Unser Führer Süleyman verteilt im Bus zwei Blätter mit türkischen Vokabeln, die wir gleich fleißig lernen: Tesekkür heißt danke, lütfen heißt bitte. Nach 20 Minuten erreichen wir unseren Startpunkt Tülek. Aussteigen, lütfen!

Auf Baumtour

Auf Baumtour

Es ist mittlerweile so warm, dass wir die Jacken im Bus lassen können. Wir steigen unter Führung von Ömer den Wald hinauf. Süleyman (er ist studierter Forstingenieur) erklärt uns die Bäume und Blumen am Weg. Wir wandern durch eine sehr schöne Wald- und Felskulisse.

Am Plateau

Am Plateau

Auf einem Felsplateau mit schöner Aussicht machen wir die erste Pause. Süleyman erzählt uns dabei die Sage von Adonis und seiner Mutter Myrthe.

Richtung Wand

Richtung Wand

Wir wandern weiter – völlig weglos: Ohne die Ortskenntnisse von Ömer würde man sich hier restlos verlaufen. Wir wandern auf eine markante Felswand zu und machen auf einer kleinen Anhöhe Mittagsrast. Wir nehmen uns dabei das „Wörterbuch“ von Süleyman vor und haben jede Menge Gaudi, weil wir bayrisch und türkisch kombinieren – passt gut zusammen!

Unser Führer Ömer bekommt von Hans auch gleich einen Bayrisch-Kurs mit den zwei wichtigsten Begriffen: „Gemma“ und „Basst scho!“ gehen fest in den Sprachschatz unseres ansonsten nur türkisch sprechenden Guides über. Umgekehrt übernimmt die ganze Gruppe den von Ömer sehr häufig (und sehr laut) genutzten Hirtenruf: „Huuiit!“

In den Felsen

In den Felsen

Wir umrunden die Felswand und erreichen einen Fahrweg. Eine Teilnehmerin fällt einmal über einen Ast und einmal über die eigenen Haxn. Aufbassn!

Ömer in seinem "Museum"

Ömer in seinem „Museum“

Wir erreichen eine kleine Ortschaft, zu der wir in Ömers „Museum“ absteigen. Er war Höhenbergsteiger im Pamir und Karakorum und wurde 1999 als bester Bergsteiger der Türkei ausgezeichnet; entsprechend viele Bilder, Andenken und Ausrüstung gibt es hier zu sehen.

Die Feinbäckerin und ihr Werk

Die Feinbäckerin und ihr Werk

Auf der Terrasse vor dem Haus schneiden wir dann den von Birgit gebackenen und aus Deutschland mitgebrachten Kuchen auf. Mit Eierlikör – schmeckt super, Birgit!

Im Dorfcafe

Im Dorfcafe

Wir steigen wieder auf den Wanderpfad auf und queren felsiges Gelände, bis wir den Weiler Tülek erreichen. Dort kehren wir ins „Dorfcafe“ ein. Wir bekommen Chai (gewürzten Tee) und frisches gefülltes Fladenbrot aus dem Backofen. Schmeckt!

Fladenbrot-Bäckerei

Fladenbrot-Bäckerei

Dann fahren wir mit kurzem Stopp an einem Dorfladen zurück ins Hotel, wo uns Duschen und ein wieder reichhaltiges Abendessen erwarten.

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Der nächste Tag beginnt erstmal mit einem Sonnenaufgangsfoto – das Hotel liegt ja schön auf einer Anhöhe mit gutem Fernblick aufs Meer.

Bocksbart

Bocksbart

Heute gehen wir direkt vom Hotel weg. Wir steigen zunächst ab Richtung Göynük-Alm, kommen aber nicht sehr weit: Viele Blumen und Pflanzen blühen am Wegrand, die wir alle erstmal bestimmen müssen. Und dann müssen auch die Fotografen zu ihrem Recht kommen …

Unterwegs am Lykischen Weg

Unterwegs am Lykischen Weg

Nach der Göynük-Alm erreichen wir eine befestigte Straße, auf der es zunächst einmal weitergeht. Wir befinden uns nun auf einem Abschnitt des berühmten Lykischen Wegs, dem wir nun eine Weile folgen.

Da geht's runter ...

Da geht’s runter …

Der Weg zweigt ins Sapan-Tal ab. Wir gehen auf schönem Steig durch den Wald, bis wir auf einer blühenden Wiese bei einer großen Eiche Mittagsrast machen.

Rastwiese

Rastwiese

Dann folgen wir kurz einer Fahrstraße, bevor wir auf einen stark überwucherten Weg abzweigen und uns durch Macchia, Stechginster und Stecheiche kämpfen. Ein Teilnehmer bringt an einem Christusdorn ein Hosenopfer dar.

Begegnung

Begegnung

Der Weg ist trotzdem schön: Mimosen, Zistrosen, Ginster, violette Dingel, Waldvögelein und viele andere blühende Pflanzen begleiten uns, eine Schildkröte und Pillendreherkäfer kreuzen unseren Weg.

Ankunft in Gedelme

Ankunft in Gedelme

Wir erreichen die Ortschaft Gedelme und kehren bei Canel im Gastgarten ein: Ayran, Granatapfelsaft, Kaffee, Bier … nach einer Stunde wandern wir noch ein kurzes Stück in der Ortschaft zu einer riesigen Platane: Sehenswert!

An der Riesenplatane

An der Riesenplatane

Dann fahren wir zurück ins Hotel – und es gelingt dem Personal, heute sogar die Heizung in Gang zu bringen (frisch wird’s in der Nacht in den Bergen). Ein feines Abendessen beendet den Tag. Wir begleichen unsere Zeche der letzten Tage (geht in Euro), weil wir morgen früh ja unser Quartier wechseln, und gehen dann zu Bett.

Abend unterm Weinstock

Abend unterm Weinstock

Am nächsten Morgen fahren wir pünktlich um 8 Uhr ab in Richtung des Berges Tahtali (der auch Olympos heißt). Zunächst noch auf guter Straße, die aber dann immer abenteuerlicher wird und unserem Fahrer Mustafa einiges abverlangt. Zweimal sitzt der Bus auf der Straße auf  – rumms! Der Bus braucht dann auch mal eine Pause – die Kupplung stinkt schon … aber nach kurzer Zeit geht’s wieder weiter, wir erreichen unseren Startpunkt auf 1500m.

Start am Wacholderbaum

Start am Wacholderbaum

Wir machen uns auf den Weg, tolle Bäume (Zedern und Wacholder) und viele Blumen säumen den Pfad durch die fantastische Landschaft. Im Wald blühen sogar noch Pfingstrosen, die hier eigentlich schon verblüht sein sollten.

Zedern breiten ihren Schirm aus

Zedern breiten ihren Schirm aus

An der Waldgrenze machen wir noch eine Trink- und Riegelpause, bevor sich der Weg den Berg hinauf nun deutlich aufsteilt. Da kommen manche ins Schnaufen … aber wir lassen uns Zeit und so geht’s dann schon.

An der Waldgrenze

An der Waldgrenze

Auf einem felsigen Absatz machen wir Mittagspause; wir sehen schon hinauf zur Bergstation auf dem Gipfel und hinüber zur Mädchenspitze (Kizlarsivrisi), die ihren Namen nach der Form einer Mädchenbrust erhalten hat. Ja, a bisserl Fantasie braucht man schon, aber mei.

Mädchenspitze

Mädchenspitze

Dann steigen wir weiter durch die Mondlandschaft des Tahtali die letzten 300 Hm hinauf zur Bergstation.

Durch Mondlandschaft Richtung Gipfel

Durch Mondlandschaft Richtung Gipfel

Dort ist es wie an der Zugspitze: Mit der Bahn kommen die Klapperltouristen, von unserer Seite die Bergsteiger. Und die Preise sind auch wie an der Zugspitze: 6 Euro soll ein  Bier mit 0,33l kosten … dankschön.

Der Gipfelschnaps schmeckt auch den Guides

Der Gipfelschnaps schmeckt auch den Guides

Wir begehen lautstark unser Gipfelritual und genießen dann den Gipfelschnaps: Martina hat aus Tirol besten selbstgebrannten Obstler mitgebracht. Gaudi groß, Flasche leer!

Bergstation

Bergstation

Nach der Gipfelrast fahren wir mit der Seilbahn (die „Sea-To-Sky“ heißt: „vom Meer zum Himmel“) hinunter – und werden von dichtem Nebel empfangen. Macht nix, Sicht hatten wir ja oben.

Talfahrt in den Nebel

Talfahrt in den Nebel

Mustafa erwartet uns mit dem Bus bereits am Parkplatz. Wir machen nach 1,5 Stunden Fahrt noch Pause an einem kleinen Rastplatz, Ömer spendiert eine Runde Chai.

Kurze Rast

Kurze Rast

Wir fahren weiter zu unserem nächsten Etappenort Elmali, einer kleinen Stadt im Landesinneren. Wir beziehen die Zimmer in dem guten Hotel Sakir Akca und treffen uns dann zum Abendessen. Für uns ist auf der Terrasse gedeckt mit schönem Blick über die Stadt und hinüber zur Mädchenspitze.

Aussichtsreicher Essplatz

Aussichtsreicher Essplatz

Im Hotel (Inhaber ist eine muslimische Stiftung) gibt es eigentlich keinen Alkohol, aber Süleyman hat Bier und Wein für uns in der Stadt besorgen lassen, so dass wir das sehr gute Abendessen nicht trocken begehen müssen. Und dann gibt’s noch einmal Action: Der Vollmond geht malerisch hinter dem Bergkamm auf – Vollmond im Halbmond-Land! Die Kameras klicken im Akkord …

Vollmond im Halbmond-Land

Vollmond im Halbmond-Land

Am nächsten Tag ruft der Muezzin um viertel vor fünf – oder genauer: Die über Lautsprecheranlagen verstärkten Rufe des Vorbeters muezzinen uns regelrecht aus dem Schlaf. In Kombination (Absprache?) mit dem Gockel von gegenüber des Hotels sind die beiden als Wecker unschlagbar – wenn man denn um diese Zeit aufstehen möchte … aber nachdem das nun mal zur hiesigen Kultur gehört, wollen wir nicht jammern.

Auf dem Weg zum Aksivri

Auf dem Weg zum Aksivri

Wir bereiten uns ein Lunchpaket beim Frühstück und machen uns dann auf den Weg. Erst fahren wir mit dem Bus eine halbe Stunde, dann steigen wir an einem Feldweg aus und machen uns auf den Weg hinauf zur Runde entlang des Berges Aksivri, des Hausbergs von Elmali.

Im Hochtal

Im Hochtal

Wir treffen Hirten, die mit ihrer Ziegenherde gestern angekommen sind und die nun den Sommer hier oben verbringen werden. Einer der Hirten begleitet uns noch ein Stück.
Wir gelangen in ein schönes Hochtal und erreichen eine Oase mit einer Quelle. Wir machen dort Rast – ein sehr schöner Platz!

An der Oase

An der Oase

Dann  geht es etwas steiler in Richtung eines Passes. Schneereste haben sich dort noch gehalten, die natürlich gleich zum Rumturnen animieren.

Schneegaudi am Pass

Schneegaudi am Pass

Dort wollten wir eigentlich Pause machen, aber der Wind bläst dermaßen heftig über den Grat, dass es nicht auszuhalten ist.

A windige Sach

Aksivri: Die Frisur sitzt

Wir steigen auf der anderen Seite hinunter, um im nun folgenden Hochtal Pause zu machen. Ein Hirte ist dort mit seiner Ziegenherde, und weil Ömer ihn kennt, gesellen wir uns zu ihm und machen an seinem Lagerplatz Pause. Die Ziegen jedoch zeigen sich an den Fotografen nicht interessiert.

Einseitiges Desinteresse

Einseitiges Desinteresse

Nach 20 Minuten gehen wir weiter. Eine Teilnehmerin stolpert und fällt in ein „Igelkissen“, eine mit vielen Stacheln bewehrte Pflanze. Aus „Solidarität“ passiert unserem Führer Süleyman kurz darauf das Gleiche …

Wird scho wieda

Aua, sticht

Wir folgen nun den Steigspuren hinunter durch sehr schönes Felsgelände mit tollen Ausblicken. Ein Stück gehen wir auf der noch relativ gut erhaltenen Römerstraße und erreichen dann den Feldweg, wo Mustafa mit dem Bus schon auf uns wartet.

Beim Abstieg

Beim Abstieg

Wir fahren nach Elmali. Dort gehen etliche von uns erstmal zum Geldwechseln in eine Bank. Zwei von uns scheinen größere Summen gewechselt zu haben, denn sie werden in der Bank zum Tee eingeladen. Da kann sich die Sparkasse Erding mal ein Beispiel nehmen!

Ömer Pascha Moschee

Ömer Pascha Moschee

Am späteren Nachmittag treffen wir uns mit Süleyman und besuchen die Ömer Pascha Moschee. Süleyman erklärt uns vieles aus der Geschichte und Glaubenspraxis des Islams sehr anschaulich.

Kichererbsengasse

Kichererbsengasse

Danach bummeln wir durch die Kichererbsengasse, eine alte Gasse mit vielen kleinen Läden, insbesondere Süßigkeiten und Knabbersachen (geröstete Kichererbsen sind einer der Lieblingssnacks der Türken). Natürlich kaufen auch wir da ein …

Türkisches Naschkastl

Türkisches Naschkastl

Zum Abendessen sitzen wir dann wieder auf der Terrasse und genießen. Nur der Mond lässt heute leider so lange auf sich warten, dass kaum gute Fotos gelingen. Wir halten uns an der Moschee nebenan schadlos.

Blaue Stunde in Elmali

Blaue Stunde in Elmali

Muezzin und Hahn leisten auch am nächsten Morgen ganze Arbeit. Trotzdem treffen sich alle gut gelaunt zum Frühstück. Pünktlich um 8 Uhr ist Abfahrt.

Start an der Mädchenspitze

Start an der Mädchenspitze

Wir fahren eine Stunde bis zu unserem Startpunkt bei einer Hütte unter der Mädchenspitze. Der Weg führt uns bergab in ein beeindruckend karges Hochtal.

Wunderbares Hochtal

Wunderbares Hochtal

Wir treffen Schafhirten, die mit ihren Tieren hier oben leben und auch Kichererbsen anbauen. Eine Teilnehmerin versucht ein Fachgespräch mit einer alten Frau über die Käseherstellung zu beginnen, scheitert aber an der Sprachhürde. Macht nix, für ein freundliches Lächeln reicht es allemal – hier wird der Versuch noch geehrt!

Im "Gespräch" mit den Hirtinnen

Im „Gespräch“ mit den Hirtinnen

Wir steigen weiter durch das Hochtal hinab, immer mit schönen Blicken zur Mädchenspitze.

Schafherde und Mädchenspitze

Schafherde und Mädchenspitze

Nach einiger Wegstrecke erreichen wir dann wieder die Waldgrenze und gehen hinein in den Zedernwald. Nach kurzem Abstieg erreichen wir einen schönen Rastplatz bei einem Forsthaus, wo Süleyman lange Jahre gearbeitet hatte (er ist mittlerweile Rentner: 77 Jahre und immer noch so fit!).

Brotzeit im Wald

Brotzeit im Wald

Wir machen Brotzeitpause, bei der Ömer und Hans den neuesten Eier-Zaubertrick vorführen: Simsalabim, dann hat ein Teilnehmer ein gekochtes Ei in der Jackentasche. Ja wia gibt’s etz dees?

Riesen-Zeder

Riesen-Zeder

Wir schauen uns noch eine riesige Zeder an (2,54m Durchmesser!) und fahren dann weiter. Unterwegs noch ein Besuch an einem mächtigen Wacholderbaum (von den Einheimischen ehrfürchtig als „Schah“ bezeichnet) und ein Fotostopp mit Blick auf den Avlan-See, dann fahren wir weiter zum Anwesen von Sükriye.

Avlan-See

Avlan-See

Sie hatte hier früher mit ihrem nun verstorbenen Mann, einem Österreicher, ein Hotel betrieben, kann das aber alleine nicht mehr; ab und zu kommen aber noch Reisegruppen zum Essen vorbei, so wie wir. Wir lassen uns das Essen und den selbstgemachten Wein schmecken, nachdem wir einen Fototrip durch das Anwesen mit den vielen schönen Pflanzen gemacht hatten.

Brotzeit bei Sükriye

Brotzeit bei Sükriye

Nach zwei Stunden fahren wir weiter, nun hinunter ans Meer zu unserem Hotel in Adrasan. Na ja, Hotel: Genauer gesagt sind es lauter Bungalows, in denen wir wohnen. Feine Unterkunft!

Bungalows

Bungalows

Einige gehen noch gleich vor dem Abendessen ans Meer zum Schwimmen – tolles, sauberstes Wasser (so um die 20 Grad) in schöner Umgebung. Da kann man es schon aushalten …

Und er schwumm im Meer herum

Und er schwumm im Meer herum

Zum Abendessen gehen wir zum „Comandante“ (er war früher bei der Armee) in Kadir’s Garden. Es werden wieder reichlich Vorspeisen aufgetischt, als Hauptgericht gibt es Dorade. Gutes Essen; wer allerdings den Comandante auf die Idee gebracht hat, dass Spaghetti zum Fisch passen könnten, weiß man nicht. Wir jedenfalls lassen sie (zu seiner Verwunderung) unangetastet.

Nach dem Essen verabschieden wir unseren Führer Ömer; er hat ab morgen eine andere Gruppe. Er bekommt von uns eine schöne Abschiedszeremonie und ordentlich Trinkgeld. Ömer bedankt sich erfreut und mit einer warmherzigen Rede.

Abschied von Ömer

Abschied von Ömer

Am nächsten Tag werden wir um 06.30 Uhr geweckt. Das Frühstück nehmen wir im Garten unter den Bäumen ein – sehr schön, hier zu sitzen!

Feines Frühstücksplatzerl

Feines Frühstücksplatzerl

Um 8 Uhr fahren wir ab nach Olympos, einem Ort mit antiken Ruinen aus der Römerzeit.

In Olympos

In Olympos

Süleyman führt uns und erklärt uns vieles aus der römischen Vergangenheit dieser Stadt.

Historische Lehrstunde

Historische Lehrstunde

Am Meer überqueren wir barfuß den Fluss, um auf die andere Seite zu kommen und uns die dortigen Ruinen anzuschauen. Kurz vor dem Parkplatz queren wir wieder auf die andere Seite.

Quer am Meer

Quer am Meer

Von hier fahren wir weiter nach Cirali, um uns dort die Flammen der Chimäre anzusehen. Vor dem Aufstieg dahin wird noch das Mittagessen auf die Rucksäcke verteilt.

Da geht's lang

Da geht’s lang

Dann steigen wir sehr schön durch Kiefernwald hinauf. Weil es schon sehr warm ist, legen wir zwei Verschnaufpausen im Schatten ein.

Aufstieg am Ginster

Aufstieg am Ginster

Schließlich erreichen wir die Feuer, die durch Gasaustritt aus dem Gestein gespeist werden. Wir fotografieren ausgiebig, was aber durch das grelle Sonnenlicht gar nicht so einfach ist: Im Halbdunkel kämen die Flammen besser zur Geltung.

Das Feuer der Chimäre

Das Feuer der Chimäre

Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen, wo uns Süleyman Geschichten aus der griechischen Sagenwelt rund um die Chimären vorträgt.

Sagenhafter Schattenplatz

Sagenhafter Schattenplatz

Danach steigen wir weiter auf zu einem kleinen Pass, wo wir uns zur Mittagspause niederlassen. So mancher wird rußgeschwärzt – vor kurzem hat es hier im Wald wohl gebrannt.

Rußige Mittagsrast

Rußige Mittagsrast

Wir steigen ab durch schönen Wald, bis wir den Fluss erreichen. Hier machen wir Pause, öffnen die beiden mitgebrachten Flaschen Wein und Süleyman trägt uns Geschichten vom Weingott Dionysos sowie vom Hirtengott Pan und König Midas vor.

Reinen Wein einschenken

Reinen Wein einschenken

Und zum Schluss gibt’s noch ein Hirtenlied auf der Flöte … wir sind begeistert!

"Hirte" Süleyman

„Hirte“ Süleyman

Wir queren den Fluss und steigen auf der anderen Seite steil hinauf, bis wir einen Fahrweg erreichen. Eine kleine Schildkröte löst eine große Fotoaktion aus. Sie revanchiert sich, indem sie auf die Hand bieselt.

Kleiner Biesler

Kleiner Biesler

Bei einem Ausflugslokal erreichen wir unseren Bus. Wir kehren noch auf ein Getränk ein, bevor wir uns auf die Heimfahrt machen.

Einkehrschwung

Einkehrschwung

Wieder zuhause gehen die meisten an den Strand und schwimmen im Meer. Der hohe Salzgehalt des Wassers (von 38 Promille; „normal“ sind etwa 25 Promille) sorgt dafür, dass man schön auf dem Wasser liegen kann, ohne sich viel bewegen zu müssen. Nur der starke ablandige Wind zwingt heute dazu, gegen die Strömung zu paddeln.

Strandspaziergang

Strandspaziergang

Wir legen uns am Strand noch etwas in die Sonne, ehe wir in die Bungalows zum Duschen zurückkehren.

In Kadir's Garden

In Kadir’s Garden

Beim Abendessen ist es wie immer: Reichlich Vorspeisen, als Hauptspeise heute Hähnchenspieß und Lammspieß. Beides wieder fein – und ohne Spaghetti heute … abends wäre eigentlich das Pokalfinale Bayern-Dortmund, aber keiner geht, um es sich anzuschauen. Es reicht, das Ergebnis zu wissen …

Wir nehmen das Frühstück wieder im Garten ein, dann fahren wir ab Richtung Finike. Wir wollen heute zum Gelidonya Leuchtturm aufsteigen. Schon bei der Anfahrt bieten sich schöne Ausblicke auf die felsige Bucht und verheißen Gutes für unsere späteren Badepläne.

Gute Aussichten

Gute Aussichten

Wir marschieren über die Straße erst leicht bergab, ehe wir schräg hinauf in den Wald abbiegen. Der Weg ist sehr gut und angenehm zu gehen. Birgit entdeckt Schwalbenschwanz-Raupen, die wir ausgiebig fotografieren.

Fotogenes Tierchen

Fotogenes Tierchen

Nach knapp einer Stunde erreichen wir den Leuchtturm und genießen den Blick hinunter zur Küste mit einer der gefährlichsten Meerengen, die viele Schiffsunglücke verursacht und Menschenleben gekostet hat. Die Leuchttürme hier oben und direkt unten am Kap sollen die Seefahrer vor dieser Gefahr warnen.

Gelidonya Leuchtturm

Gelidonya Leuchtturm

Wir steigen wieder ab und erreichen nach 40 Minuten den Bus. Wir fahren ein kurzes Stück hinunter und erreichen die „Seeräuber-Bucht“. Ein ausgesprochen schöner Flecken, und trotzdem es Sonntag ist, finden wir noch einen schönen Lagerplatz.

Grüße aus dem Meer

Grüße aus dem Meer

Die meisten gehen erstmal eine Runde schwimmen, ehe wir uns dann dem Picknick zuwenden. Hier lässt es sich aushalten!

In der Seeräuber-Bucht

In der Seeräuber-Bucht

Kurz vor eins brechen wir auf, fahren ein kurzes Stück und halten dann am Meer nochmal an – wir wollen uns von Süleyman und Mustafa gebührend verabschieden. Eine Flasche Wein wird geöffnet, dann verabschieden wir erst Mustafa: „der beste Fahrer der Türkei“, dazu immer freundlich, gut gelaunt und hilfsbereit.

Urkundenverleihung

Urkundenverleihung

Dann kommt Süleyman an die Reihe. Trotz seiner 77 Jahre der beste Führer, den wir uns nur wünschen konnten: Voll mit Wissen, immer und überall hilfsbereit, mit einem wunderbaren Humor gesegnet und immer für die Gruppe da. Ein wunderbarer Mensch!
Er bekommt von uns eine Urkunde überreicht (angefertigt von Wolfram), mit der wir ihn ehrenhalber zum „Professor Alpenkranzlensis“ ernennen – er hat es mehr als verdient (und das gute Trinkgeld natürlich auch)!

Kreis zum Abschied

Kreis zum Abschied

Süleyman bedankt sich herzlich: Die Gruppe sei „in dieser kurzen Zeit so zusammen gewachsen, als ob wir schon seit Jahren Freunde wären“.

Zum Schluss ergreift Wolfram noch das Wort und dankt im Namen der Gruppe Hans S. „für die gute Organisation dieser wieder sehr tollen Reise“. Dankschön!

Wir fahren zurück ins Hotel, packen unsere Sachen und brechen um viertel vor drei auf Richtung Antalya. Unterwegs machen wir auf Vorschlag von Sonja noch einen Abstecher vor Kemer Richtung Kuzdere, wo eine Straße durch einen beeindruckenden Canyon führt.

Brücke ohne Geländer

Brücke ohne Geländer

Vom Parkplatz führt eine Steinbrücke ohne Geländer (das gäb’s in Deutschland nicht!) hinüber auf die andere Flussseite zu einem Ausflugslokal, wo wir noch etwas trinken.

Schöner Rastplatz

Schöner Rastplatz

Nach einer halben Stunde fahren wir weiter und erreichen den Flughafen in Antalya. Dort heißt es Abschied nehmen von Süleyman und Mustafa: Alaha-ismarladik – möge Allah mit Euch sein … und, Süleyman: Möge Dein Glas immer voll mit Raki sein!

Nach einem langweiligen Aufenthalt am Flughafen mit schlechtem Essen startet unser Flieger pünktlich und bringt uns diesmal weitgehend rüttelfrei zurück nach München.

Eine tolle Reise liegt hinter uns. Huuiit!

Alle beinand

Alle beinand

Teilnehmer: Rüdiger Lindner, Marianne Angermeier, Hans und Birgit Mau, Sepp Kirmair, Sonja Schupsky, Peter Gebel, Claudia und Wolfram Honsberg, Martina Niederleimbacher, Ingrid Huber, Monika Hofer
Türkische Guides: Süleyman Dingil, Ömer Faruk Gülsen
Reiseleitung, Bericht und Fotos: Hans Sterr

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