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27.05.2014

In der größten Tiroler Eishöhle, oder „Wer wagt gewinnt!“

Filed under: Tourenberichte — admin @ 08:25

18.05.2014, mit Karola Rübensaal – „Uiuiui“, dachte ich mir, als es bei der Anfahrt nach Mariastein bei Kirchbichl kräftig regnete. Das sah so gar nicht einladend aus für unsere Wanderung zur Hundalmer Eishöhle. Und dann war auch noch die Autobahn wegen Bauarbeiten gesperrt! Die Teilnehmer waren allerdings alle völlig entspannt und genossen erst einmal den frischen Kaffee in einer Bäckerei am Weg. So san´s die Kranzler.
Und wir sollten belohnt werden. Als wir unsere Autos in der Nähe von Mariastein geparkt hatten, hörte es gerade so auf zu regnen. Wir marschierten los – alleine! Nur einige Schnecken kreuzten unseren Weg und wurden aufopfernd gerettet, nachdem zwei Teilnehmer sich schon über die besten Rezepte austauschten!

Schneckenrettung

Schneckenrettung

Auf der Forststraße gewannen wir kontinuierlich an Höhe und durften dann bald auf einen kleinen Steig in den Wald abbiegen. Dieser war, obwohl er nicht markiert war, gut zu finden. Wildromantisch schlängelte er sich durch den Wald, um uns dann unvermittelt auf einer Almwiese mit Blick ins Inntal auszuspucken. Ja, da waren ja plötzlich die benachbarten Gipfel zu sehen. Ideal, um eine kleine Pause zu machen.

Im Aufstieg

Im Aufstieg

Und schon ging´s wieder weiter an einem kleinen Bach entlang immer weiter hinauf zu einem Hochplateau. Hier kreuzten wir den Tiroler Adlerweg, der von einem riesigen Adlerhorst geschmückt wird. Da mussten wir natürlich rein.

Im Adlerhorst

Im Adlerhorst

Ab nun ging es gemächlich durch den Wald zur Hütte des Tiroler Höhlenforschervereins. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und eingeladen auf der Terrasse zu brotzeiten, weil unser Führer, der Helmut, auch gerade noch beim Essen sei. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Gestärkt konnten wir uns ins Abenteuer stürzen. Helmut stattete unsere Männer mit Karbidlampen aus und dann ging es über steile Stufen in einen Felsspalt hinunter zum Höhleneingang.

Tropfsteine1

Tropfsteine

Im ersten Raum der Höhle, dem sog. Eispalast, erzählte uns Helmut voller Leidenschaft von der langwierigen Erschließung der Höhle in den 1960er Jahren, der Bürokratie, mit der eine Schauhöhle zu kämpfen hat, von lustigen Geschichten in der Zeit der Erforschung der Höhle und nicht zuletzt vom vielen Eis in den ehemals kalten Wintern – das alles hat der Helmut nämlich selbst erlebt in „seiner“ Höhle.

Helmut in seinem Element

Helmut in seinem Element

Wie alle wissen, war der letzte Winter ja gar nicht kalt, was auch der Eishöhle nicht sehr gut getan hat. Die wunderschöne Eissäule, die normalerweise den Eispalast ziert, konnte sich diesen Winter erst gar nicht bilden. Aber zum Glück gibt es in der Höhle noch ein anderes Schauspiel zu bewundern, nämlich Tropfsteine, und denen kann die Temperatur zum Glück nichts anhaben. So bewunderten wir die hübschen Formationen und suchten nach Gesichtern und anderen Formen.

Im Eis

Im Eis

Eine weitere sehr steile Treppe führte uns immer tiefer in den Berg und da war es dann endlich, das Eis. Kalt war es hier unten ca. 50 m unter der Erdoberfläche. Teilweise ließ uns das Eis und der Berg nur noch niedrige Tunnels zur Fortbewegung. Da kam doch fast ein bisschen Abenteuerstimmung auf. Viel zu schnell waren die halbstündige Führung und Helmut´s unterhaltsame und interessante Geschichten vorbei.

Saisoneröffnungsschnapserl

Saisoneröffnungsschnapserl

Oben angekommen wurden wir noch in die Hütte auf einen Schnaps eingeladen: Weil wir die erste Führung in dieser Saison waren. Diese hatte nämlich erst tags zuvor begonnen und aufgrund des schlechten Wetters war keiner gekommen.

Schneeschtapfer

Schneeschtapfer

Und weil das Wetter mittlerweile richtig schön war und alle Teilnehmer gut drauf waren, beschlossen wir kurzerhand noch auf das Hundalmjoch zu gehen. Kaum zu glauben aber wahr: Die letzten 100 Hm müssten wir durch eine geschlossene Schneedecke stapfen, die uns die Markierung teilweise gut versteckte. Ein ganz feiner Aussichtsgipfel ist es, das Hundalmjoch! Können wir allen nur empfehlen.

Feiner Gipfelblick

Feiner Gipfelblick

Und weil das Wetter heute eine steile Bergfahrt machte, beschlossen wir unsere Wander- und Höhlentour auf der Terrasse in der Buchacker Alm in der Sonne sitzend. Wenn wir uns das nicht verdient haben! Denn: wer wagt, gewinnt.

Frühling auf der Alm

Sonniger Frühling auf der Alm

Die Höhlenforscher waren: Susi Bayerl, Uschi Schranz, Tobi Krüger, Hubert Ascher und Matthias Adelsberger
Leitung und Bericht: Karola Rübensaal

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