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05.05.2014

Auf dem „unfassbaren“ Klettersteig-Trip

Filed under: Kurse,Tourenberichte — admin @ 19:52

01.-04. Mai 2014, mit Alex Lechner und Hans Sterr – Ein hohe Nachfrage herrschte wieder für den schon traditionellen Klettersteig-Kurs am Gardasee. Gut, dass gleich zwei Kranzl-Tourenleiter im Einsatz waren! Den Teilnehmern wurden „unfassbare“ Eindrücke geboten …

Wie immer beginnt der Kurs nach der theoretischen Einheit von Alex mit der Begehung des Steiges auf den Colodri im Herzen von Arco. Hier können alle zuvor erklärten Techniken in relativ unschwierigem Gelände erstmals geprobt werden. Als Belohnung für das Bezwingen der ersten Hürde gibt’s nach dem Abstieg das berühmte Eis am Marktplatz.

Die Burg in Arco

Die Burg in Arco

Der zweite Tag zeigt sich leider regnerisch, so dass die beiden Tourenleiter kurzerhand das Programm ändern: der eigentlich für den Schlusstag vorgesehene Steig am Rio Sallagoni wird angegangen. Nach der kurzen Anfahrt noch eine sicherheitstechnische Einweisung durch Alex (inkl. „Partnercheck“), während Hans schon die Kamera für die ersten Fotos im spektakulären Steig vorbereitet.

In der Schlucht

In der Schlucht

Dann führt uns die Kletteranlage in ständigem Auf und Ab und Hin und Her durch die höchst beeindruckende Schlucht. Die Tourenleiter hatten einen „unfassbar schwierigen“ Steig angekündigt – naja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht … a bisserl flunkern wird man ja wohl dürfen!

Gruß an den Wasserfall

Gruß an den Wasserfall

Dass wir über eine Drahtseilbrücke einen Wasserfall überwinden würden, hat eine Teilnehmerin allerdings dann zunächst doch nicht glauben wollen – erst, als wir tatsächlich drüber gehen, ist sie überzeugt. Als „Schmankerl“ verlangen Alex und Hans noch von den Teilnehmern, dass sie an der höchsten Stelle sich umdrehen und den Wasserfall „grüßen“. Damit es ja nicht zu leicht wird!

Voilá!

Voilá!

Dann geht es weiter nach oben und wir folgen dem Bachlauf oftmals auch in seinem Bett. Da es relativ hohen Wasserstand hat, sind nasse Füße garantiert. Wer trockene Socken hat, muss den Steig nochmal gehen – in unserer Gruppe dürfen aber alle oben bleiben …

A nasse Sach'

A nasse Sach‘

Nach dem Ausstieg kehren wir in der kleinen Bar in Drena auf einen Cappuccino ein. Es regnet immer noch, und so beschließt Hans, zum Parkplatz zu trampen und das Auto zu holen. Schon nach kurzer Zeit hält eine nette Italienerin an und nimmt ihn mit. Hans holt dann die anderen Fahrer ab und wir fahren zurück nach Arco. Nur einer muss dann nach Ankunft in Arco nochmal zurückfahren: Sein Rucksack steht immer noch an der Bar in Drena …

Der nächste Tag beginnt zwar bewölkt, aber es soll nicht mehr regnen. Wir fahren deshalb heute auf die Rückseite des Monte Baldo zum Klettersteig Gerardo Sega. Über ungezählt viele und scharfe Kurven erreichen wir unseren Ausgangspunkt an der Kirche Madonna della Neve.

Der Zustieg führt uns zunächst nach unten in eine landschaftlich ausgesprochen schöne Schlucht, vorbei an einem malerischen Wasserfall und dann zum Einstieg des Klettersteiges. Ein riesiges Felsdach wölbt sich über uns, und wenn man in die Wand schaut, kann man nicht glauben, dass ein Steig durch dieses unfassbare Gewölbe führen soll. Doch, das geht …

Riesiges Gewölbe

Riesiges Gewölbe

Die Gruppe von Alex nimmt den Steig als erste in Angriff – und als sie die Einstiegsleiter hinter sich haben, was ist das? Deutliches Donnergrollen … also sofort wieder runter: Bei Gewitter wollen wir uns keinesfalls im Steig aufhalten. (Ein Pärchen ignoriert diese Anzeichen aber und steigt unbeirrt ein: Dummheit stirbt gern zuerst …)

Wir setzen uns derweil unter ein Felsdach und warten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Nach einem weiteren Donnergrollen, nun schon weiter entfernt, sind wir uns nach 20 Minuten Wartezeit und aufklarendem Himmel sicher, dass es nun passt. Also auf geht’s!

Unter dem Dach

Unter dem Dach

Nach der Leiter kommt gleich ein spannender Quergang auf einem Band mit beeindruckenden Tiefblicken. Manchen muss man halb zwingen, hinunter zu schauen, aber so ein Schauspiel darf man sich ja nicht entgehen lassen. Außerdem ist ein Kurs ja genau dafür da, das zu üben!

Auf ausgesetztem Band

Auf ausgesetztem Band

Weiter geht’s um den Berg herum und durch den Wald hinauf auf die nächste „Etage“. Nun folgt der Steig der Gegenrichtung. Man quert auf schmalem Vorsprung zwei sehr abdrängende Stellen, bevor man das nun sehr breit werdende Band mit dem Gehgelände erreicht. Hier ist gut Platz für eine kleine Rast. Und während wir da so sitzen, kommen Freunde der Tourenleiter aus Erding daher … schon mal was von der „kleinen Welt“ gehört?

Luftige Rast

Luftige Rast

Nach der Pause gehen wir auf dem Felsband weiter, bis der Weg nach der Wand abbiegt und nun wieder steil hinauf an Drahtseilen durch den Wald führt. Noch einmal eine Schlüsselstelle bezwingen, bevor am allerletzten Stück dann Zeit für „Show-Fotos“ ist.

Entschlossener Schritt

Entschlossener Schritt

Wir steigen über eine Schotterstraße wieder hinab zum Ausgangspunkt und mit kurzem Gegenanstieg erreichen wir unsere Autos. Nach erneut endloser Kurverei sind wir zurück in Arco.

Sonntag ist dann endlich wirklich schönes Wetter. Wir wählen für heute einen eher kurzen Steig, der auch bereits an der Strecke nach Hause liegt: Die Via Burrone-Giovanelli in Mezzocorona ist unser Ziel.

Zunächst wählen wir für den Aufstieg die etwas schwierigere Variante über die Leiter am Wasserfall – es zeigt sich, dass die eine oder der andere da schon noch etwas Übungsbedarf haben. Aber dafür ist es ja ein Kurs!

Leiter am Wasserfall

Leiter am Wasserfall

Nach dem Aufstieg aus dem Wasserfall geht es über den steilen Hang mal mit, mal ohne Drahtseile aufwärts, bis wir das Kriechband vor dem Eingang zur Schlucht erreichen. Und ab hier macht der Steig seinem guten Ruf mit spektakulärer Kulisse alle Ehre. Über eine Klammernreihe erreichen wir die engste Stelle, über den mehr als 100 Metern senkrecht aufragenden Felsmauern lässt sich nur ein schmaler Streifen Sonnenlicht erblicken.

Tief eingeschnittene Schlucht

Tief eingeschnittene Schlucht

Wir folgen der Schlucht aufwärts, bis wir oben den Schleierwasserfall erreichen, unter dessen Gischt wir uns nochmal für ein Foto sammeln.

Am Schleierwasserfall

Am Schleierwasserfall

Da hier die schönsten Abschnitte der Schlucht enden, machen wir uns wieder an den Abstieg und dürfen das Wunder dieser Landschaft nochmals erleben.

Auf dem Kriechband

Auf dem Kriechband

Wir steigen über den Klettersteig bis zur Weggabelung ab und erreichen dann nach kurzem wieder unsere Fahrzeuge. Wir ziehen uns um und beschließen, noch gemeinsam vor der Heimfahrt zum Essen zu gehen. Nach Spaghetti alle Vongole, Gnocchi Rossi und anderen Spezialitäten geht’s dann heimwärts.

Die Tourenleiter Alex und Hans stellen ihren Teilnehmern ein durchweg gutes Zeugnis aus und hoffen, dass wir uns an dem einen oder anderen Klettersteig wieder treffen – Ihr wart „unfassbar“ gut! 🙂

Unfassbare Gruppe!

Unfassbare Gruppe!

Teilnehmer: Peter Baierl, Mathias Mezger, Katharina Gotz, Jessica Syre, Harry und Birgit Wegener, Michael Nagel, Silvia Häusler, Monika Nagel, Martin Wegmeier
Tourenleitung: Alex Lechner, Hans Sterr
Bericht und Fotos: Hans Sterr

Übrigens: Unsere Unterkunft, die Pension Al Sole in Arco, können wir Euch wärmstens ans Herz legen. Wer dort mal hinkommt: Grüße von Alex und Hans an Barbara!

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