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05.01.2014

Silvester-Gipfelbiwak auf dem Predigtstuhl

Filed under: Tourenberichte — admin @ 17:30

31.12.2013, mit Hans Sterr – „He, Ihr werdet doch nicht …?“ war die uns am meisten gestellte Frage an Silvester. Doch, werden und wollen wir: Wir verbringen die Silvesternacht unter freiem Himmel auf dem Gipfel des Predigtstuhls über Bad Reichenhall.

Von den ursprünglich angemeldeten sieben Personen bleiben dann am „Tag der Wahrheit“ nur noch vier übrig, aber kein Problem. Wer einen warmen Bettzipfel dem „Hotel der 1.000 Sterne“ vorzieht, ist in diesem Fall selber schuld.

An der Talstaion

An der Talstaion

Zunächst einmal sorgenwir an der Talstation der Predigtstuhlbahn für Aufsehen, denn mit unserer Camping- und Brennholzausstattung haben wir die relativ kleine Seilbahngondel gut gefüllt. Und dann schweben wir mit 100 Kilo Gepäck hinauf zur Bergstation.

Nur ein kurzer Anstieg von dort führt uns zu unserem Lagerplatz direkt am Gipfel des Predigtstuhls auf 1613m mit freiem Blick ins Tal auf Bad Reichenhall und Salzburg. Matthias muss nochmal runter zur Bergstation, denn mit einem Mal haben wir das ganze Geraffel nicht hochgeschafft.

Am Biwakplatz

Am Biwakplatz

Wir fangen inzwischen an, unseren Lagerplatz einzurichten, bestaunt von den Touristen, die hier nur eine kurze Stippvisite machen. „Wird es da nicht kalt?“ – geh, wa!
Wir bauen die Zelte auf und legen den Feuerplatz an einer Sitzbank fest. Damit das Ganze auch schön windgeschützt ist, baut Matthias eine Schneewand auf, die sich als sehr nützlich erweisen wird. Die Zelte werden mit Liegematten und Schlafsack ausgestattet.

Konstrukteur mit Schneewand

Konstrukteur mit Schneewand

Wir schätzen, dass unser mitgebrachtes Feuerholz nicht reichen wird und gehen deshalb zum Holzrücken. Abgebrochene Äste werden mit Axt und Säge auf Brenngröße gebracht, wobei uns auch ohne Feuer schon ordentlich warm wird.

So langsam wird es dunkel und etwas frisch; Zeit, den ersten Glühwein aufzukochen. Wir schauen in der Abenddämmerung hinüber zu Untersberg, Dreisesselberg, Watzmann und Hochkalter und genießen den Glühwein – hier lässt es sich aushalten!

Abend über Watzmann und Hochkalter

Abend über Watzmann und Hochkalter

Da wir alle nicht zu Mittag gegessen haben, wird es so langsam auch Zeit für das Abendbrot. Hans brutzelt über dem Kocher in einer Pfanne Nürnberger Bratwürstl, die anderen drei mögen es rustikaler, müssen dafür aber noch warten. Denn sie wollen ihre Bratwürste über dem Feuer grillen, das dafür aber erst eine schöne Glut entwickeln muss – nach knapp einer Stunde ist es soweit.

Feines Würstlgriller-Platzl

Feines Würstlgriller-Platzl

Schwierig ist es nur etwas mit dem Bier zum Essen, weil das mittlerweile in der Dose halbgefroren ist. Ein kurzes Bad in heißem Wasser macht es wieder trinkbar. Und wer bei Glühwein oder Punsch bleibt, hat eh kein Problem.

Da kann man's aushalten ...

Da kann man’s aushalten …

Eigentlich könnte man nun schön am Lagerfeuer sitzen und auf Mitternacht warten, wenn da nicht manche dauernd Tee und anderes auf unserer Sitzgelegenheit ausschütten würden. Eine als Wärmespender hinten in den Hosenbund gesteckte, aber undichte Trinkflasche sorgt für zusätzliche Action, weil sie einen kompletten Kleiderwechsel erforderlich macht. Gut, wenn man (frau!) Wechselwäsche dabei hat …

Ins Zelt zum Wäschewechseln

Ins Zelt zum Wäschewechseln

Wann haben wir eigentlich zuletzt was gegessen? Ist schon eine Weile her … deshalb kochen wir um 23 Uhr die Gulaschsuppe auf, die Beatrix für uns alle mitgebracht hat. Schmeckt super und kommt genau recht!

Feine Nacht

Feine Nacht

In der Zwischenzeit muss schon mal das Fotografieren des Feuerwerks probiert werden – nicht, dass um Mitternacht dann was schiefgeht … und ein paar Nachtaufnahmen braucht’s natürlich auch noch.

Prosit Neujahr!

Prosit Neujahr!

Und dann: 3, 2, 1, … 2014! Wir stoßen mit Prosecco (mit dem uns Beatrix reichlich versorgt hat) auf das neue Jahr an. Und dann fliegen die Raketen …
… und das ganze Tal schießt mit: Viele bunte Explosionen sehen wir unten in Bad Reichenhall und Salzburg. Insbesondere dort ist das ganze sehr bunt, denn der Landstrich drum herum liegt unter Nebel, so dass hier nur ein bunter Teppich zu sehen ist, aus dem heraus es nur die größten Raketen schaffen.

Buntes Salzburg

Buntes Salzburg

Um halb eins erhalten wir dann noch Besuch von den Leuten, die auf der Alpenvereinshütte unterhalb übernachten. Während die einen uns anbieten „dürft schon zu uns kommen, wenn Euch friert“, möchten andere lieber bei uns im Zelt bleiben. Dankend und lachend lehnen wir aber beides ab. Und frieren tut uns eh nicht: Hinter der Schneewand gegen den Wind geschützt, wärmen wir uns am Feuer.

Besuch um Mitternacht

Besuch nach Mitternacht

Nachdem der Besuch wieder abgezogen ist, trinken wir langsam unsere Gläser aus. Wir kochen noch Wasser für unsere Wärmflaschen, löschen mit Schnee das Feuer und verziehen uns dann um 20 nach eins ins Zelt und in den Schlafsack. Schön warm hier …
Um 20 nach sieben ist der erste wieder auf den Beinen – man muss ja Morgengrauen und Sonnenaufgang fotografieren. Um kurz nach acht ist dann auch für den Rest wecken. Und, da schau her: Alle hatten wir eine gute, ungestörte und gar nicht kalte Nacht!

Biwakplatz im Morgenlicht

Biwakplatz im Morgenlicht

Wir machen uns Tee und Kaffee zum Frühstück, verzichten aber darauf, nochmal groß aufzukochen. Hunger hat eh keiner, und so können wir unser Lager schneller abbauen. Um viertel vor zehn marschieren wir ab und sind pünktlich zur ersten Talfahrt an der Bergstation. Perfektes Timing!

Im Tal verstauen wir unsere Ausrüstung wieder ins Auto und sind dann schon mittags wieder in Erding. Bärig war’s – gerne wieder!

Ach ja, und noch etwas: Pünktlich zum neuen Jahr gab’s unter Raketenglanz und Feuerschein einen Heiratsantrag (der natürlich mit „JA!!!“ beantwortet wurde). Wir gratulieren ganz herzlich!

Mia warn dabei !

Mia warn dabei !

Teilnehmer: Beatrix Michaelis, Karola Rübensaal, Matthias Adelsberger
Leitung, Bericht und Fotos: Hans Sterr

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