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03.12.2013

Erstens kommt es anders…

Filed under: Hochtourengruppe (HTG),Tourenberichte — admin @ 18:44

Geplant war für die HTG-Tour im Oktober, das verlängerte Wochenende auszunutzen und im Tannheimer Tal klettern zu gehen. Aber das Klettern in den Tannheimern fällt mal wieder ins Wasser – laut Wetterbericht ist der einzig schöne Tag der Donnerstag, dann kommt der Regen von Westen. Als Alternative fahren wir (Simone, Waste, Matthias, Woife, Matthias, Mary) dann am Donnerstag in den Koasa.

Nach dem schattigen westseitigen Zustieg von der Gaudeamushütte geht’s über eine nagelneue, am Vortag (natürlich nur für uns 😉 ) errichtete Holztreppe in die Sonne und dann noch ein ganzes Stück bis unter die Hochgrubachspitzen. Dann geht’s erst Mal lange über Geröll und Schrofengelände bis zum Einstieg. Hier sind wir trotz schönstem Wetter fast allein, nur ein anderes Pärchen ist auch noch zum Klettern da.

Waste und Simone steigen bei der Westlichen Hochgrubachspitze ein (Neue Südwand, VI+), der Rest von uns möchte die Rigelekante (V) an der Östlichen klettern. Zuerst steigen Matthias und Woife ein, Matthias und Mary über die „alternative Alternative“ hinterher. Das Pärchen steigt auch nach uns ein.

Während Matthias die dritte Seillänge vorsteigt, Mary in der zweiten Seillänge der Alternative nachsteigt, steigt das Mädchen in der zweiten Seillänge vor – bis ein großes Stück Fels ausbricht und mit dem Mädl in die Tiefe stürzt.

Das Mädl hat einen ziemlichen Schock und sich am Bein/Knöchel verletzt. Matthias lässt sich ab und hilft dem Mädl zurück zum Stand. Die Bergrettung wird gerufen, und der Matthias baut das Material von den anderen ab. Bald ist der Heli da, schaut sich das Ganze an, dreht ab und kommt mit Bergetau wieder. Das Bergetau ist genauso lang wie die Seillänge – während das Mädl aus der Wand geholt wird, drehen sich ca. 3m vor unserer Nase die Rotorblätter – spannend…

Aug in Aug mit dem Heli

Aug in Aug mit dem Heli

Der Kletterpartner des verletzten Mädchens seilt ab – wir überlegen und beschließen weiter zu klettern.

Ein paar Seillängen später ist nicht ganz klar wie’s weiter geht – im Topo steht rechts, und dass bald ein Haken kommt, aber rechts schaut alles eher schwer aus und den Haken sieht a keiner. Zuerst probiert’s der Matthias – findet nicht den richtigen Weg und kommt wieder zurück an den Stand. Irgendwie würde es links wesentlich einfacher ausschaun – aber wenn im Topo steht rechts, dann wird’s schon stimmen. Also probiert der Woife sein Glück – erst a bissl links, legt eine Schlinge und zieht dann wieder rechts nach oben weiter. Das Gelände wird schwieriger, weiter nach oben – des muass doch geh! Geht aber doch ned – der Woife rutscht ab und fällt in die Schlinge – die Schlinge … hält! Puh – das Ganze ist glimpflich ausgegangen.

Was jetzt? Wahrscheinlich wär’s schneller, weiter zu klettern und über den Gipfel abzusteigen. Aber irgendwie haben wir das Glück und die Motivation an dem Tag schon ausgereizt und entscheiden uns zum Abstieg.

Das heißt Abklettern übern Grat und dann noch abseilen. Geschafft – jetzt gibt’s erstmal Brotzeit in der Sonne, bevor’s über das eklige Schrofengelände nach unten geht. Ganz schön abenteuerlich, der Tag…

Waste und Simone sind bis zum Westgipfel geklettert und abgestiegen – und waren natürlich viel schneller als wir.

Teilnehmer: Simone, Waste, Mary (Bericht), Matthias, Woife (Bild), Matthias

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