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06.10.2013

Bergtouren in den Pragser Dolomiten

Filed under: Tourenberichte — admin @ 16:31

03.-05. Oktober 2013, mit Hans Sterr – Glück und Pech liegen eng beisammen: Ein sehr schönes Tourenwochenende wird leider frühzeitig durch den Wetterteufel beendet.

Also fünf Uhr früh ist sicher nicht einem jeden seine Zeit – aber wenn das lange Wochenende mit dem Brückentag ansteht, ist halt jeder auf der Straße und frühe Abfahrt deshalb unvermeidlich. Aber es hat auch einen Vorteil: Man kommt eben auch früh am Tourenziel an, in unserem Fall auf der Dürrensteinhütte auf der Plätzwiese in den Pragser Dolomiten.

Plätzwiese mit Hoher Gaisl

Plätzwiese mit Hoher Gaisl

Wir beziehen kurz unsere Zimmer und machen uns dann auf den Weg zum Dürrenstein. Der Weg zieht entlang der Plätzwiese mit schöner Aussicht zur Hohen Gaisl dahin, bevor er sich am Gipfelaufbau des Dürrensteins aufsteilt. Nun fließen ein paar Schweißtropfen, aber mit ein paar Trinkpausen erreichen wir locker den Gipfelaufbau.

Blick über die Helltaler Schlechten zu den Drei Zinnen

Blick über die Helltaler Schlechten zu den Drei Zinnen

Kurz noch über ein mit Ketten versichertes schmales Stück, dann stehen wir am Gipfel – und haben eine fantastische Aussicht zu Hoher Gaisl, Drei Zinnen, Monte Pelmo, Civetta, Tofanen und und und … sogar Großglockner und Großvenediger sind gut zu sehen. Fantastisch!

Am Gipfelkreuz des Dürrensteins

Am Gipfelkreuz des Dürrensteins

Nach ausgiebiger Gipfelrast brechen wir wieder auf, und weil es heute gar so schön ist und wir genügend Zeit haben, beschließen wir, noch über den Grat zur Helltaler Schlechten zu steigen („Schlechte“ ist hier nicht das Gegenteil von gut, sondern bedeutet „ebene, glatte Fläche“: Das Gipfelplateau erscheint wie eine schräg gestellte Tischplatte). Wir steigen steil durch eine Rinne ab und auf der Gegenseite des Einschnitts ebenso steil wieder hoch. Dann noch über die „Tischplatte“, und wir haben den Gipfel der Schlechten erreicht. Ein eisiger Wind verhindert, dass wir uns lange hier aufhalten.

Auf der Helltaler Schlechten, Blick zurück zum Dürrenstein

Auf der Helltaler Schlechten, Blick zurück zum Dürrenstein

Entlang des Grates (der nach Osten senkrecht abfällt) steigen wir nun weglos hinunter Richtung Strudeljoch; wir freuen uns über den abwechslungsreichen Verlauf, die Blumen (Edelweiß!) und vor allem die phänomenal bleibende Aussicht in die Berge ringsum.

"Do drüm san de Drei Zinnen!"

„Do drüm san de Drei Zinnen!“

Am Strudeljoch nehmen wir den südlichen, kleinen Weg zurück zur Hütte, wo wir sogar noch eine Stunde in der Sonne sitzen können, bevor sie hinter der Hohen Gaisl verschwindet. Der Abend wird dann nicht allzu lang, das frühe Aufstehen heute fordert seinen Tribut.

Der nächste Morgen begrüßt uns mit fetten Nebelschwaden rund um die Hütte. Macht nix, der Wetterbericht kündigt zwar nicht strahlenden Sonnenschein, aber doch ein Aufklaren an.

Um halb neun lassen wir uns mit dem Taxi abholen und zum Pragser Wildsee bringen, von wo wir quer durch die Berge zurück zur Hütte wandern wollen. Um neun ziehen wir los; leider hängen immer noch die Wolken drin, aber es zeigen sich auch schon blaue Stellen am Himmel.

Farbenspiel am Wildsee

Farbenspiel am Wildsee

Wir umrunden den Wildsee und steigen dann durch das „Nabige Loch“ hinauf zum Jaufen-See – das heißt, wenn er denn Wasser hat: Die ohnehin nur kleine Lache ist ausgetrocknet. Hier scheint es schon länger nicht mehr geregnet zu haben … aber pünktlich zu unserer Brotzeit am See kommt die Sonne heraus und wärmt uns.

Am Seekofel: Unterwegs zur Roßalm

Am Seekofel: Unterwegs zur Roßalm

Das meiste an Höhenmetern des heutigen Tages haben wir geschafft, als wir gut eine Stunde später die schön gelegene Roßalm erreichen. Wir kehren zum Mittagessen ein und lassen es uns auf der Terrasse gut gehen (dass ausgerechnet jetzt ein paar Regentropfen fallen, stört uns dabei nicht wirklich).

Nach dem Mittagessen führt uns der Weg erst kurz hinauf und dann fast eben entlang der Bergflanken von Roter Wand, Kleiner Gaisl und Schlechtgaisl (das mit dem „schlecht“ wissen wir schon). Der sehr abwechslungsreiche Wegverlauf und das wieder aufklarende Wetter machen uns große Freude. Trotzdem sind alle froh (der Weg ist schon sehr lang: Am Ende des Tages werden wir 1.200 Hm und fast 16km Wegstrecke „intus“ haben), als wir endlich den höchsten Punkt der Tour erreicht haben.

Schöne Querung

Schöne Querung

Wir finden einen schönen Flecken mit Steinmann, wo wir uns lagern – und jede/r eine Halbe Bier aus dem Rucksack zieht: Der Tourenleiter hatte eine Wette verloren und den Wetteinsatz lassen sich jetzt alle schmecken.

Die verlorene Wette schmeckt allen

Die verlorene Wette schmeckt allen

Und damit nicht genug: Sabine hat auch noch einen selbst gebackenen Birnenkuchen die ganze Zeit mitgetragen, den sie jetzt an uns verteilt. Schmeckt super, Sabine!

Birnenkuchenbäckerin, gut gelaunt

Birnenkuchenbäckerin, gut gelaunt

Nach dieser Pause geht’s hinab und wir erreichen wieder die Plätzwiese. Ein kurzer Gegenanstieg und wir sind zurück an der Hütte. Auch heute können wir noch draußen sitzen. Bei einem wieder sehr guten Abendessen und feinen Getränken dauert der Abend heute etwas länger.

Dürrensteinhütte (links) und Fort aus dem I. Weltkrieg über der Plätzwiese

Dürrensteinhütte (links) und Fort aus dem I. Weltkrieg über der Plätzwiese

Für den nächsten Tag ist passables Wetter angesagt, und tatsächlich sehen wir blauen Himmel, bevor dann der übliche Morgennebel an der Hütte aufzieht. Als wir dann aber zur Tour Richtung Parkplatz gehen, fängt es schon leicht an zu regnen. Das ist uns aber zunächst noch egal, wir fahren trotzdem hinunter zum Wildsee, wo wir auf den Großen Apostel steigen wollen.

Aber unten am See regnet es schon so, dass wir erst mal eine Cappuccino-Pause einlegen. Was aber auch nicht hilft: der Regen wird immer mehr. Dann wird mit den Smartphone nochmal der Wetterbericht gecheckt – und da ist klar: Wir brechen die Tour ab und fahren nach Hause. Sehr schade!

Wir fahren mit den Autos wieder hoch zur Hütte, packen, verabschieden uns herzlich und dann geht’s hinunter ins Tal. Dass uns dort Staus ohne Ende erwarten und wir ewig brauchen werden, um nach Hause zu kommen, wissen wir da noch nicht …

Fazit: Wir haben sehr schöne und abwechslungsreiche Touren erlebt – aber das Tourengebiet hätten wir gerne noch länger genutzt. Da werden wir wiederkommen müssen!

Und noch eine Bemerkung zur Dürrensteinhütte: Die können wir allen Bergsteigern nur ausdrücklich ans Herz legen. Gutes Essen, super Zimmer, sehr (!) nette Wirtsleute und zivile Preise. Internet: www.vallandro.it
Wer hinfährt: Herzliche Grüße von Hans an Elisabeth ausrichten!

Teilnehmer: Hubert Ascher, Heinz Barczewski, Günther Budil, Claudia und Wolfram Honsberg, Sepp Kirmair, Andreas Kleber, Alex Lechner, Sabine Sautter, Harald Schramek, Peter Steuer
Tourenleitung, Fotos und Bericht: Hans Sterr

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