Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

03.08.2013

Staatsdiener unterwegs am Plöckenpass

Filed under: Tourenberichte — admin @ 11:18

15.–18.07.2013, mit Michael Kreuz – Eindrucksvolle Klettersteig-Tage konnte eine Alpenkranzl-Gruppe, bestehend aus (ehem.) Staatsdienenern mit ihrem Tourenführer Michael auf alten Erstweltkriegs-Eisenwegen in den Karnischen Alpen erleben. Tolle Steige, eine gut geführte Frühstückspension, dazu eine harmonische Gruppe und ausgezeichnetes Wetter ließen alle auf ihre Kosten kommen.

1. Tag
Um 06:00 Uhr trafen sich 6 Kranzler wie meist in Altenerding. Nachdem wir auf zwei Autos aufgeteilt waren, starteten wir zu unserem ersten Ziel, dem Plöckenpass. Ursprünglich planten wir die Anreise via Felbertauerntunnel. Dieser blieb aber wegen eines Felssturzes im Mai weiterhin gesperrt. Alternativ wählten wir die Route über die Tauernautobahn. Nach problemloser Fahrt über Kötschach-Mauthen erreichten wir gegen 11:00 Uhr das Ziel, den Parkplatz auf der italienischen Seite des Plöckenpasses (Passo Monte Croce).

Nach einer kleinen Brotzeit legten wir unsere Klettersteigsets an und gingen über ein beschildertes Steiglein auf das Dach der Galerie und weiter in den dichten Laubwald hinein. Wir befanden uns auf einem Abschnitt des Geo-Trails, den wir alsbald nach links  verließen. Über abgeschliffene Kalkrundlinge wanderten wir zunehmend steiler nach oben. Teilweise mussten wir auch die Hände zu Hilfe nehmen. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir den Einstieg zum Klettersteig Cellon-Stollen (Schwierigkeit A-B). Nun montierten wir die Stirnlampen an unseren Helmen und  drangen ins Halbdunkel ein.

Einstieg zum Cellonstollen

Einstieg zum Cellonstollen

Durch etliche Stollenfenster herrschte hier ein Dämmerlicht. Dennoch war eine Lampe unerlässlich, um die Tritte zu erkennen. Die Verhältnisse waren einer Tropfsteinhöhle ähnlich. Ein guter Tritt war daher nicht nur wegen der Standsicherheit, sondern auch  wegen der im Tunnel besonders gefährlichen Steinschlaggefahr – überall liegen lose Steine herum – wichtig. Der 183 m lange, durchgehend mit Seilen gesicherte Tunnel überwindet 110 Höhenmeter. Speziell die zweite Hälfte wird immer steiler, teilweise sind sogar Trittbügel montiert. Insgesamt war es für alle ein tolles, nicht alltägliches Erlebnis.

Im Steilstück des Stollens

Im Steilstück des Stollens

Die letzten Meter auf den Cellonrücken führten über einen steilen, felsigen Stellungsgraben, der noch ein paar leichte Klettergriffe abverlangte. Der markierte Steig  windet sich durch die Reste ehemaliger Stellungsbauten auf die nächste, Latschen  bewachsene Terrasse, von der man auf einem teilweise durch Tunnels führenden Kriegsweg zu den Weiden der Collinetta-Alm absteigen kann. Wir haben allerdings den vor uns aufragenden Felssporn im Auge. Durch einen Latschengürtel und über glattes  Bergbruchmaterial  mühten wir uns zu einer kleinen Kalkmauer hinauf, wo sich der Steig  gabelte. Rechts ging es zum Steinberger Weg, links zum Klettersteig „Senza confine“(Weg ohne Grenzen) (C, Stellen D). Über Schutt erreichten wir schließlich einen kleinen Graben, wo in halber Höhe einer gut gestuften Felswand das erste Seil angebracht ist. Nach dem leichten Einstiegswandl, zog nach rechts oben eine glatte, immer steiler werdende Rampe. Michael empfahl uns, möglichst am Fels zu klettern und sich nicht nur am Sicherungsseil hochzuziehen. Das spart viel Kraft. Er unterstützte bei Bedarf uns Kranzler. Das Seil war direkt an der Verschneidung montiert, einige, allerdings recht weit gesetzte Trittbügel entschärften die glattesten Stellen. Gute Tritte, einige Felsschuppen und manchmal auch Reibungskletterei halfen uns über diese Passage. Am Rampenende ging es gleich rassig weiter. Ein kurzes ausgesetztes Stück brachte uns zu einem schräg nach links aufstrebenden,  schwierigen Kamin. Die anschließende Gratkerbe verschaffte dann etwas  Luft. In zwar ausgesetzter, aber einfacher Kletterei erreichten wir eine Scharte, oberhalb derselben die Schlüsselstelle lauerte. Vorerst stiegen wir nach links über einen drei Meter Aufschwung zu einem Felssporn, dann nach rechts, leicht abdrängend in einen steilen Riss, bei dem noch als zusätzliche Schwierigkeit eine problematische Umhängestelle dazukam. Hier blieb einem nichts anderes übrig, als mit beiden Händen in das Seil zu greifen und sich hoch zu ziehen. Nach einer Querung zu einer Felsnische ging es noch einmal nahezu senkrecht über einen Kamin zum nächsten Gratabschnitt hinauf.

Bergziegen

Bergziegen

Dieser wurde einmal links, einmal rechts auf teils glatten Platten überwunden. Hier setzte die Schlusswand an, in der auch das Steigbuch in einer Metallkassette verwahrt wird. Der Berichteschreiber möchte bemerken, dass die Einstufung des Klettersteiges „Senza confine“ als schwierig absolut zutreffend ist. An einigen Stellen kommt man, ohne das Seil mit beiden Händen zu ergreifen, nicht aus. Die Routenführung ist logisch und ideal, auch in den leichteren Passagen eher schwierig „gesteckt“. Der Fels ist kompakt und meist griffig. Nach wenigen Metern endete der Klettersteig auf einem grasigen Köpfl.

Am Ende der Cellonschulter

Am Ende der Cellonschulter

Nun konnten die Klettersteigsets abgelegt werden; nur die Helme behielten wir zur Sicherheit auf dem Kopf, bis wir den Almboden erreichten. Ein Steiglein führte zu einer weiteren Stellungsanlage und leicht  abwärts zum Normalweg. Die letzten 130  Höhenmeter zum mächtigen Gipfelkreuz des Cellon (Frischkofel) 2238 m mussten wir in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit leider auslassen. Der gesamte Gipfelbereich ist von ehemaligen italienischen Stellungen durchzogen. Wir wanderten den Normalweg, der nach der Einmündung des Klettersteiges vorerst quer durch ein Felscouloir in eine enge, mit  Natursteinmauern  gestützte Rinne und anschließend durch eine Felsgasse auf freie  Almweiden führte. Während der Maultiersteig mit leichter Gegensteigung weit über den gesamten Kessel zur grünen Schneid ausholte, tauchten wir über Geröll und ein  unangenehmes erdiges Steiglein geradewegs hinab auf den mit unzähligen Bergblumen übersäten Almboden, wo wir den Hauptweg wieder erreichten. Der Steig ist nicht besonders gepflegt – an mehreren Stellen dient er als Bachbett – und weist auch etliche unnötige Abkürzer auf. Harald hatte vermutlich schon den Weißbierduft in der Nase, denn er beschleunigte insbesondere talwärts das Tempo. Wir erreichten schließlich am Parkplatz auf der italienischen Seite wieder „zivilisierten“ Boden. Der freie, ungehinderte Gang über die Grenze ließ das kriegerische Geschehen vor fast 100 Jahren in einem irrealen und unverständlichen Licht erscheinen.

Nun schnell hinein in die Fahrzeuge (wir hatten noch ca. 40 km Fahrt vor uns) und die Passstraße hinab nach Kötschach-Mauthen. Dort zweigte die Straße ab ins Lesachtal, wo sich in der Gemeinde Liesing unsere Frühstückspension Lanzinger befand, die wir gegen 18:45 Uhr erreichten. Nun hieß es flott die Zimmer zu beziehen, die Körper zu reinigen und um 19:30 Uhr zur Einnahme des Abendessens in einer nahegelegenen Gaststätte bereit zu stehen. Hat tatsächlich geklappt – Respekt! Nach einem ausgezeichneten Abendessen – die meisten Kranzler wählten das Tagesmenü – gepflegten Getränken, den netten Wirtsleuten Wilhelmer mit abschließendem, spendiertem Verdauungsschnaps ließen wir den ersten Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

2. Tag
Um 07:15  Uhr zog anregender Kaffeeduft durch unsere Pension. Im Frühstückszimmer war das Frühstücksbüfett durch unsere Gastgeberin bestens vorbereitet – zwar fehlten noch die frischen Semmeln – die Lieferung erfolgte um 07:30 Uhr, aber wir konnten uns bereits Kaffee, Tee, Saft oder auch Müsli munden lassen. Dann wurde richtig zugeschlagen – es blieb von Schinken, Wurst oder Käse nicht ein Scheibchen auf dem Teller zurück. Das sprach für den ausgezeichneten Appetit der Teilnehmer.

Ursprünglich hatten wir geplant, heute den Klettersteig „Weg der 26er“ zu meistern. Der Gastwirt riet uns angesichts der immer noch vorhandenen Schneemengen, der Schwere (etliche D-Stellen) und der beträchtlichen Länge des Sportklettersteiges dringend davon ab. Alternativ schlug er uns den Via Ferrata di Guerra auf den Monte Chiadenis (2459m) mit Einkehr in der Calvihütte zum Spaghetti-Essen vor. Diesen Vorschlag machten wir uns gern zu Eigen.

Wir fuhren also von Liesing Richtung St. Lorenzen, um dann nach links ins Frohntal abzuzweigen. Diese „Straße“, die anfangs geteert ist, geht dann ca. 11 km über recht rauen Schotter – wohlwollend ausgedrückt (einige Male erfolgte mit der Unterseite der Autos Bodenberührung)  – bis zum Parkplatz an der Ingridalm (ca. 1600m). Dort stellten wir die Fahrzeuge ab. Nun wanderten wir an der Ochsneralm vorbei über saftigen Almboden  auf gut markiertem Weg zum Hochweißsteinhaus(1868 m) und ohne Einkehr zum Passo di Sesis (Bladner Joch 2312 m)). Dann hieß es wieder „Geschirr“ anlegen und sich vor Beginn des Klettersteiges noch einmal mit Riegel und Getränk zu stärken.

Auf dem Weg zum Passo di Sesis

Auf dem Weg zum Passo di Sesis

Weiter gingen wir über ein Hochkar unter der markant gezackten Nordseite des Monte Chiadenis, wo wir am  tiefsten Punkt des Weges weglos ostwärts zum Steig unter der Nordwand querten. Es folgten Steigspuren leicht aufwärts, die uns in wenigen Minuten zum Einstieg in eine Rinne in der Ostwand am Stahlseil brachten. Der Via ferrata di Guerra (C) zum Gipfel begann. Wir kletterten relativ schwierig zum Ostgipfel. Der Gipfelgrat zeigte uns gruselige Relikte des 1.Weltkrieges mit Kavernen und Stellungen. Die beeindruckende Exponiertheit der Tour wurde durch die prachtvolle Panoramaschau honoriert.

Auf dem Weg zum Gipfel des Monte Chiadenis

Auf dem Weg zum Gipfel des Monte Chiadenis

Dort trafen wir auf den von Süden vom Rif. Calvi heraufziehenden Steig, den wir für den Abstieg benutzten. Kletterten durch eine kaminartige Verschneidung etwa 20m mittels Eisenketten steil und exponiert hinab. Dieser Weg querte hin und wieder die Falllinie: Wir achteten darauf, möglichst kein Geröll loszutreten, um Steinschlag zu vermeiden!  Nur im unteren Bereich stiegen wir über trittlose Platten, die bei Nässe sicher unangenehm glatt werden könnten. Diese waren aber zusätzlich zum Stahlseil noch mit Ketten gesichert.

Kavernen

Kavernen

Vorbei ging es an zwei weiteren Kavernen und Kriegsstellungen über einen Sattel zur Calvi-Hütte (2167m). Nun war es endlich Zeit für die bereits erwähnten Spaghetti und ein kühles Getränk.
Eigentlich hatten wir vor, den Klettersteig zum Monte Peralba (Hochweißstein) 2693m im Anschluss zu bewältigen. 1988 hatte sich Papst Johannes Paul II. auf diesen Gipfel begeben. Das war aber zeitlich leider nicht mehr möglich, da es bereits auf 17:00 Uhr zuging und wir doch noch einiges an Auf-/Abstieg und Schüttelpiste vor uns hatten. Wir machten uns also auf den Weg zum Bladner Joch, wobei wir ca. 150 Hm über eine Geröllstraße im Aufstieg zurücklegten und uns die Madonna mit ihrem Kind begrüßte.

Geweihter Platz

Geweihter Platz

Nun stiegen wir zügig auf vom Aufstieg bekannten Weg vorbei an putzigen Murmeltieren ab zur Hochweinsteinhütte und zum Parkplatz bei der Ingridalm.

Mankei!!

Mankei!!

Der Leidensweg für unsere Fahrzeuge begann erneut. Nach etwa 30minütiger Holperfahrt erreichten wir wieder die Hauptstraße nach Liesing zu unserer Pension, wo wir nach wenigen Minuten eintrafen. Nun war schnelle Körperpflege angesagt. Beim Wirt trafen wir dann nach 20:00 Uhr ein. Obwohl die warme Küche eigentlich bereits geschlossen war, haben sich die Wirtsleute uns ausgezehrten Kraxlern derbarmt und die Herdplatten nochmal angeschmissen. In geselliger Runde ging ein herrlicher, ereignisreicher Tag  mit dem obligatorischen Schnapserl zu Ende.

3. Tag
Nachdem wir uns am reichlichen Frühstücksbüffet ordentlich bedient hatten, übermannte die Gruppe der unwiderstehliche Trieb. Da gab es kein Halten mehr, denn dieser Trieb musste gestillt werden. Ziel waren der „Kleine Trieb“ und der „Hohe Trieb“. Vor lauter Eifer befuhren wir zuerst eine auch zum Ausgangspunkt der Tour führende Straße. Nach ca. einem Kilometer mussten wir feststellen, dass dieser Weg für Kfz nicht geeignet ist. Wir kehrten um. In der Zwischenzeit wurden an diesem Sträßchen Baumfällarbeiten vorgenommen. Prompt lag ein gefällter Baum quer über unsern Rückweg und blockierte die Durchfahrt. Der freundliche Waldarbeiter informierte uns über den richtigen Weg und beseitigte in wenigen Minuten das Hindernis. Nun stand der Anfahrt über eine 10km lange gute (!) Schotterstraße bis zum Parkplatz auf ca. 1700m Seehöhe nichts mehr im Wege.
Vom Parkplatz ging es dann in 5 Min. zur Zollnerseehütte und weiter nach SW in einen weiten Grassattel. Dort zweigt der Steig Nr.421 ab, welcher sich nach wenigen Min. in die Klettersteigeroute sowie den Normalweg teilt. Nun folgt der steile, NO-seitige Anstieg zum Kleinen Trieb 2096m mit Gipfelkreuz.

Der Kleine Trieb ist geschafft

Der Kleine Trieb ist geschafft

Unsere Triebe waren noch nicht gestillt! Der A-B-C Dohlen-Klettersteig auf den Hohen Trieb 2199m musste auch noch bewältigt werden. Nun folgte der Abstieg vom Kleinen Trieb in den Sattel zwischen Kleinem und Hohem Trieb. Im Gegensatz zu gestern war es heute besser, im unteren Bereich etwas mehr das Seil zu benutzen, da der Fels extrem bröselig war. Weiter oben aber dann galt wie immer: Hände weg vom Stahlseil und ran an den Felsl. So ging es kurz am Grat ungesichert (Gehgelände) zur 2m Einstiegswandl, weiter im leichten Schrofengelände zu einer Platte. Nun bewegten wir uns luftig am Grat mit einem Spreizschritt zu einem ungesicherten Abschnitt. Jetzt folgten wir weiter dem versicherten Grat zu einem ausgesetzten Eck mit anschließender Querung  – über große unschwierige Platten  zum Gipfelgrat und -kreuz. Da nun auch Mittagszeit war, stärkten wir uns mit einer kleinen Brotzeit und genossen das Panorama, nur die eine oder andere Wolkenbank störte.

Am Gipfel des Hohen Triebes

Am Gipfel des Hohen Triebes

Den grauseligen Abstieg führten wir über den Normalweg durch: zuerst vom Gipfel kurz nach S, dann über steile Wiesenhänge nach W an alten Stellungen aus dem 1. Weltkrieg vorbei. Bald sieht man das kleine Steiglein in der sehr abschüssigen N-Flanke (Trittsicherheit ist unbedingt notwendig –  aber die haben wir ja – der Weg ist ausgesprochen kniefreundlich!! Bei Nässe wird’s gleich brandgefährlich). Der steile Steig läuft im Triebkar aus und windet sich dann west- und nordseitig am Kleinen Trieb herum. Im weiten Gelände des Grassattels trafen wir dann wieder auf den Aufstiegsweg. Von dort gelangten wir rasch zur Zollnerseehütte. Nun war bei der freundlichen Hüttenwirtin ein Besuch angesagt.

Rast auf der Zollnerseehütte

Rast auf der Zollnerseehütte

Unweit der Zollnerseehütte befindet sich die Käserei Rosseralm, in der sich einige Tourenteilnehmer mit frischem Käse eindeckten, während die anderen dem bärtigen Quetsch’nspieler lauschten.

Zünftig war’s auf der Rosseralm

Zünftig war’s auf der Rosseralm

Anschließend begaben wir uns zu unseren Fahrzeugen, um die ca. 1000 Höhenmeter ins Tal nach Kötschach-Mauthen zu fahren. Am Nachmittag in K. angekommen, trennten sich die Tourteilnehmer: Vier besuchten das Museum „1915 – 18 Vom Ortler bis zur Adria“, um Informationen über die Kriegshandlungen im Ersten Weltkrieg in dieser Gegend zu erhalten. Die anderen Zwei erkundeten K. auf eigene Faust.
Zur Einnahme des Abendessens beim ausgezeichneten Maschawirt kam die Gruppe dann wieder zusammen. Dabei wurde auch der Freischnaps der Wirtsfamilie mit Freude und Genuss gewürdigt.

4. Tag
Nach dem wie immer guten Frühstück verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern Erika und Anton Lanzinger und machten uns auf den Weg zum Plöckenpass, wo ein besonderes Schmankerl auf uns wartete. Wir hatten vor, den Oberst-Gressel-Weg auf den Kleinen Pal zu bewältigen – und siehe da, diesen Weg gibt es nicht mehr! Da der alte Gresselweg ein Graus war, machte man etwas Neues daraus. Entstanden ist der fantastische Klettersteig Oberst-Gressel-Gedenkweg (neu). Dieser zeichnet sich vor allem durch die sehr schöne Felsqualität aus, wir kletterten fast immer über kompakte, vom Wasser geformte Platten bis hinauf zur Cellonschulter. Ca. 300 Hm im Klettersteig waren zu überwinden.

Michael in Aktion

Michael in Aktion

Dabei mussten wir mehrfach die vorhandenen Sicherungseinrichtungen nutzen, da häufig keine Griffe und Tritte im Fels vorhanden waren. An besonders exponierten Stellen leistete Michael umsichtig Hilfe und stellte uns eine zusätzliche Sicherung zur Verfügung. Insgesamt war aber ordentlich Irxenschmalz gefragt.

Staatsdiener unter sich

Staatsdiener unter sich

Bei der Anlage dieses Klettersteiges wurde das Wort „Sanierung“ sehr weiträumig ausgelegt, der Klettersteig wechselte ganz einfach die Talseite. Den Verantwortlichen kann man zum sehr gelungenen Ergebnis gratulieren! Dieser Weg ist auch ein idealer, sportlicher Zustieg für den „Weg ohne Grenzen“, der von uns bereits am ersten Tag abgehakt wurde! Fast jeder Klettermeter war ein Genuss! Ein würdiger, anspruchsvoller Abschluss! Am Ende des Klettersteiges machten wir ausgiebig Rast inmitten alter Weltkriegsstellungen auf der Cellonschulter.

Der Abstieg erfolgte dann wie schon am ersten Tag problemlos südseitig nach Italien zum Plöckenpass. Dabei konnten wir auf den saftigen Wiesen zahlreiche Blumen bewundern, darunter viele Orchideenarten und auch das seltene Edelweiß. Vor der Heimfahrt hatten wir uns zum Ausgleich des Irxenschmalzverlustes eine Einkehr im Gasthaus Valentinalm verdient. Dabei haben wir auch ein kleines Resümee gezogen:
Dank der souveränen und professionellen Tourenführung Michaels, der homogenen Zusammensetzung der Teilnehmer und natürlich des ausgezeichneten Wetters hat es einfach großen Spaß gemacht, sich auf historischem Boden zu bewegen.

Nach etwa vierstündiger Fahrt sind wir dann etwas erschöpft, aber zufrieden wieder in Erding angekommen.

Dabei waren: Roland Stary, Werner Rypalla, Heinz Barczewski, Harald Schramek  Rüdiger Lindner (Bericht)
Fotos: Michael Kreuz, Rüdiger Lindner, Heinz Barczewski
Tourenführung: Michael Kreuz

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