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28.07.2013

Basiskurs alpin

Filed under: Kurse,Tourenberichte — admin @ 11:13

05.-07. Juli 2013, mit Rainer Pollack – Der Wetterbericht verspricht bestes Bergwetter als wir am Freitag, 05.07.2013 Richtung Osttirol zum Basiskurs alpin starteten. Mit an Bord waren die Teilnehmer Gabriele, Michael, Karin und unser Ausbilder Rainer Pollack.

Ein spannendes Wochenende stand uns bevor, denn auf dem Programm standen für beide Tage Bergtouren in der Venedigergruppe mit Ausbildung in den Bereichen Tourenplanung, Sicherheit im Gebirge, Wetterkunde, Ausrüstungskunde sowie Trittsicherheit auf Schneefeldern und Firn.

Unsere Anreisepläne mussten wir ändern, denn durch den Felssturz auf der Felber-Tauern-Autobahn im Mai war das Matreier Tauernhaus von Norden her nur mit einem öffentlichen Bus ab Kitzbühel bzw. Mittersill erreichbar. Auf der Autobahn herrschte starker Verkehr, so dass wir in (fast) letzter Minute in Mittersill ankamen und den (definitiv) letzten Bus durch den Felber-Tauern-Tunnel erreichten.

Vom Felber-Tauern-Tunnel Südportal ging es zu Fuß zum Matreier Tauernhaus (1.512 m), herrlich gelegen im Tauerntal im Nationalpark Hohe Tauern. Am Abend machten wir uns an unsere Tourenplanung für den morgigen Tag, diese sollte uns über den Prager Hüttenweg zur alten Prager Hütte (2.489 m) und zur neuen Prager Hütte (2796 m) sowie zum Gletscherweg Innergschlöß führen.

Die Köpfe rauchten, als wir unter der Anleitung von Rainer mit dem Alpenvereins-Planzeiger die Wegstrecken maßen, die Höhenmeter im Auf- und Abstieg ermittelten
und somit die Gehzeiten berechneten. Dabei mussten bei der Planung auch die Wetterverhältnisse, die Geländebeschaffenheit (Schneefelder!) sowie die Gruppenstärke und die Kondition der Teilnehmer berücksichtigt werden.

Am nächsten Morgen erwartete uns herrlicher Sonnenschein, nach einem guten Frühstück brachte uns um 7.30 Uhr ein Bus-Taxi zum Venedigerhaus Innergschlöß (1.691 m). Von dort wanderten wir am Glöschßbach entlang weiter Richtung Talschluss. In der Morgensonne stiegen wir auf einem steilen Weg mit vielen Kehren Richtung alte Prager Hütte (2.489 m) auf, dabei mussten wir abwechselnd die Gruppenführung übernehmen und dabei auf die von Rainer vermittelten Aspekte wie Sicherheit, richtige Wegstrecke etc. achten. Unterwegs sahen wir neugierige Murmeltiere und Schafe die den ganzen Sommer im Hochgebirge leben.

Wir kamen gut voran und erreichten nach gut drei Stunden die stillgelegte alte Prager Hütte (2.489 m). Nach einer kurzen Rast gingen es dann weiter zur neuen Prager Hütte (2796 m), nun erwartete uns eine geschlossene Schneedecke beim Aufstieg, so dass wir das Gehen im steilen Gelände und auf Schnee üben konnten. Rainer erklärte uns auch das Verhalten bei Stürzen und bei anderen alpinen Gefahren.

Unser Weg führte uns Richtung Großvenediger (3674 m) und Kleinvenediger (3468 m) oberhalb des Gletschers „Schlatenkees“ entlang. Wir sind von der umliegenden Gletscherwelt sehr beeindruckt und kommen gegen Mittag glücklich und mit brennenden Wadeln an der neuen Prager Hütte (2796 m) an. Hüttenwirt Paul begrüßt uns herzlich und spendiert sogar einen Schnaps, den wir uns gerne schmecken lassen.

Schöner Ausblick

Schöner Ausblick

Mit Blick auf die Schwarze Wand und den Hohen Zaun ging es, diesmal talwärts, über die Schneefelder wieder zurück zur alten Prager Hütte. Von dort führte uns unsere Tour auf dem Gletscherweg Innergschlöß über Felsplatten, lose Steine und über kleine Felsspalten zum Gletschertor des „Schlatenkees“. Auch hier konnten wir von Rainer wieder viel erfahren über das Gehen in schwierigem Gelände und auf Eis. Am Gletschertor angekommen waren wir beeindruckt von den riesigen Eismassen und den enormen Wassermengen die der Gletscher dort freigibt.

Am Gletschertor

Am Gletschertor

Über das „Auge Gottes“ (2160 m), ein kleiner See mit einer Wollgrasinsel, ging es über einen sich stetig in Serpentinen windenden Weg steil hinunter nach Innergschlöß.
Dort angekommen gönnten wir uns noch ein kühles Getränk im Venedigerhaus, bevor wir wieder gegen 18 Uhr mit dem Taxi-Bus zum Matreier Tauernhaus fuhren.

Am Abend besprachen wir die heutige Tour und planten die Tour für den nächsten Tag. Diese sollte uns zum Keesbolachsee (2189 m) führen. Die Tourenplanung mit allen Berechnungen ging nun schon deutlich schneller und in gemütlicher Runde erzählten alle Anekdoten und Erlebnisse von ihren bisherigen Bergtouren.

Auch am Sonntag erwartet uns wieder strahlend blauer Himmel, nach dem Frühstück wanderten wir zuerst taleinwärts bis zur Wolgemutalm (1526 m), über eine kleine Abzweigung Richtung Norden ging es durch den Tauerwald auf einem steilen Weg Richtung Zirbenkreuz (1984 m). Die Morgensonne war schon sehr stark, so dass wir nach rund 2 Stunden recht verschwitzt am Zirbenkreuz ankamen. Uns erwartete ein fantastischer Blick auf die Gletscher am Talschluß mit dem Großvenediger (3674 m) und Kleinvenediger (3468 m) im Hintergrund.

Nach einer kurzen Trinkpause querten wir den Tauernbach und wanderten hoch über dem Tauerntal Nord-Westlich Richtung Luggesgoa (2232 m). Plötzlich verlor sich die Wegmarkierung und wir standen schon nach kurzer Zeit zwischen wild wuchernden Latschen und schroffen Felsen, dieser Weg konnte unmöglich richtig sein! Auch ein Blick auf die Karte half nicht weiter, wir entscheiden zurück zu gehen bis wir wieder eine Markierung fanden. Allerdings gestaltetet sich dies nicht so einfach wie gedacht, denn der Weg war nur spärlich markiert. Wobei man hier anmerken muss, dass unser Ausbilder Rainer die Markierung natürlich sah, aber uns erstmal in die falsche Richtung wandern ließ.

Nachdem wir wieder auf einem gangbaren Weg waren, überquerten wir verschiedene Gebirgsbäche und schlugen den Abzweig Richtung Keesbolachsee (2189 m) ein, dann lag der See in einer Senke vor uns. Gleich drei Wasserfälle stürzen in den Keesbolachsee hinab. Rainer zeigte uns dort an einem Fels, wie mit einem Seil, einer Bandschlinge und Karabinerhaken ein Sitzgurt bzw. ein Brustgurt gemacht werden kann.

Auf dem Rückweg wanderten wir quer über die Hänge und kreuzten wieder einige Gebirgsbäche zurück zum Zirbenkreuz. Wir entschieden uns für den Abstieg zum Außergschlöß (1700 m), von dort ging es talauswärts zum Matreier Tauernhaus.

Im Matreier Tauernhaus angekommen zogen einige dunkle Wolken auf und der erste Regen ließ nicht lange auf sich warten. Wir gönnten uns noch eine Brotzeit, bevor wir gegen 17 Uhr zu Fuß Richtung Felber-Tauern-Tunnel Südportal aufbrachen. Mit dem Bus ging es wieder zurück zum Bahnhof nach Mittersill und von dort mit dem PKW nach Erding.

Alle Teilnehmer waren begeistert von den Touren, von unserem Ausbilder Rainer konnten wir vieles lernen und wir hatten viel Spaß beim Basiskurs alpin in Osttirol.

Bericht: Karin Ziegler

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