Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

16.06.2013

MTB: Spitzsteinhaus und Priener Hütte

Filed under: Mountainbike,Tourenberichte — admin @ 11:42

08.-09.06.13, mit Ralf Kuczera und Hans Pirsch – Die vorhergehenden Tage waren nicht vielversprechend, schlimmes Hochwasser in allen Ecken der Republik – die Wochen zuvor waren auch schon sehr verregnet. Der Wetterbericht verspricht jedoch 2 offene Tage – wie für uns gemacht.

Samstag 08.06.13
Jeder sattelt sein Päckchen für den Hüttenaufenthalt, da wir nun unsere Kfz nach 1,25h Anfahrt doch in Sachrang stehen lassen. Gegen 08:30 Uhr fahren wir die ersten 500 Hm in stetigem und recht knackigem Anstieg bis auf 1.252 m Seehöhe.

Anfahrt

Anfahrt

Die Anfahrt zum Tourenbeginn am Spitzsteinhaus ist unsere Aufwärmphase. Wir werden mit einem trockenen Servus von unserer aus Brasilien stammende Hüttenwirtin Carmen begrüßt. Sie serviert uns gleich die erste hopfige oder apfelige Abkühlung. Der Anblick ist atemberaubend (auf die Bayerischen Voralpen).

Mit leichterem Minimalgepäck und Protektoren beginnt unsere Tagestour. Die ersten Zweifel des richtigen Pfades kommen auf, als wir die Velos auf nicht sichtbaren Wiesenpfaden steil übern Kamm tragen. Die ein oder andere Tragepassage sollte heute zum Programm gehören, wobei die Räder komplett geschultert und mehrfach über Stacheldraht gehoben werden.

Hindernisse

Hindernisse

Nach erster kleiner Steilabfahrt geht es unterhalb des Spitzstein und Brandelberg entlang, weiter ab ins Tal und wer hätte es gedacht – die gleichen Höhenmeter wieder hoch, entlang dem Feichteck und Karkopf bis unterhalb des Hochries. Wegen der „zu viel“ an Höhenmeter haben wir den Hochries rechts liegen lassen. ‚Am Kuhstall rechts vorbei‘ stand ein Wegweiser „MTB“. Wir probten ansatzweise die Abfahrt; wegen der durch die starken Regenfälle nassen und rutschigen Abschnitten entschieden wir uns jedoch gegen das nur durch Steilabfahrt erreichbare Zwischenziel, die Käseralm.  Wir machten kurzerhand die auf gleicher Höhe liegende Riesenhütte zu unserer Mittagspause.

Der Weg führt immer unterhalb des Hochries auf fast durchweg fahrbaren, schmalen Singletrails immerfort leicht auf und ab. Ein traumhaftes Velorevier auf fast 1.400 m Höhe. Die ein oder andere Begegnung mit anderen Pedalistas mit Fullface Helmen und Ganzkörper-Protektoren ließ erkennen, dass die Abfahrten auf der Nordseite nicht ganz unserer Disziplin entsprechen.

Den ganzen Tag brannte die Sonne schon erbarmunglos. Spätestens nach der Sonnenpause auf der Riesenhütte war klar, der langverdiente Sommer ist da! Es gab deftige Kost bei Leichthopfen und Buttermilli.

Mahlzeit!

Mahlzeit!

Unsere Abfahrt führt vorbei entlang der Holzerhütte wieder durchs Trockenbachtal immer leicht bergab auf breiten bis sehr schmalen Trails an vielen Almen vorbei. Eine kleines Trailparadies mit echtem Flow.

Hans sehnte sich nach einem Kaffee vor den 300 Höhenmeter Auffahrt zurück zur Unterkunft. Nachdem das ein oder andere an süßen Bestellungen nicht verfügbar war, kam mein Kaffee dann auch erst kurz vor der Rechnung – aber immerhin in einer schönen Tasse. Die letzte lange Anfahrt nahmen wir gelassen und stoisch – durften wir zuletzt auch nochmalig unsere Räder schultern.

Wer sein Rad liebt ... trägt!

Wer sein Rad liebt … trägt!

 

Nach Dusche zu dritt genossen wir den Sonnenuntergang mit nassen Haaren und waren spätestens nach dem Riesenschnitzel sehr zufrieden. Bei Prosecco von Hans im rötlichen Sonnenuntergang auf dem Grat oberhalb der Hütte ging der Abend schon fast romantisch zu Ende.

Mei so schee ...

Mei so schee …

Nachdem wir schon magnetisch alle Singles der Hütte in unsere Gruppe adoptiert hatten, den netten MTB-Radler, die Klammwandwanderin und den Toni, bekam Marion auch noch das LILA retro Trikot von unserem Tischgesellen überreicht. Wie sie das wohl anstellte, wollten wir alle lieber nicht wissen. Auf jeden Fall passt es super zum Velo.

Sonntag 09.06.13
Irgendwann ist auch diese Nacht zu Ende! Klaus ist der erste, der aus dem Lager flüchtet. So nach und nach wird der Rest der Truppe wach. Beim Frühstück sitzen dann wieder alle an einem Tisch. Auch die nette Lagerkollegin von Sigrid und Marion ist wieder wie selbstverständlich dabei! Toni, der andere Wanderer ist schon wieder unterwegs auf seiner Tour durch den Chiemgau.

Auch wir brechen um 8.30 auf.  Vor dem Spitzsteinhaus zeigt uns Marion noch ein paar  Yoga Übungen. Krieger 1 2 3 und die bereits wieder sehr intensiv scheinende Sonne erwärmen unsere steifen Muskeln sofort.

Ein kurzes Stück fahren wir noch bergauf, biegen in einen kleinen Wanderweg ein, schieben kurz unser Rad ein Stück bergab und dann beginnt ein einsamer, schöner Trail immer am Hang entlang bergab. Fast alles ist fahrbar und viel zu schnell landen wir auf der Forststrasse oberhalb Innerwald.

Auf dem Prienradweg fahren wir durch Huben und sind dann schon wieder am Parkplatz in Sachrang. Alles was wir nun auf der weiteren Fahrt nicht mehr benötigen, deponieren wir in unseren Autos. Ralf muss mit Zange und Schraubendrehern ein Ritzel wieder gerade biegen. Wahrscheinlich hatte er bei der Abfahrt einen Kontakt mit einem der größeren Steine auf dem Weg.

Erleichtert (ein paar Kilo Gepäck liegen im Auto) fahren wir nun die Forststrasse steil bergauf zur Priener Hütte. Entsetzt betrachten wir die Schäden des letzten großen Unwetters. Von der einst breiten Forststrasse stehen stellenweise nur noch 50 cm schmale Fahrbahnstreifen. Rechts und links davon geht’s 2 -3m steil bergab. Das Wasser hat die komplette Zufahrt der Hütte zerstört. Wir passieren vorsichtig diese Stellen und setzen unseren Weg steil bergauf fort.

Grausig ausgewaschen

Grausig ausgewaschen

Heiß ist es wieder, die Sonne sticht gnadenlos runter, aber rundum türmen sich die Wolken schon wieder auf!  Wir erreichen die Priener Hütte, finden einen schönen Platz  und schnaufen erst mal ordentlich durch. Ralf gönnt sich zwecks der Kühlung sofort ein Eis!

Aber da gibt’s ja noch den Tipp von Marion zwecks der Kaspressknödel! Und Marion weiß schließlich Bescheid, sie war erst vor kurzem auf ihrem Rundweg in der Hütte. Und der Tipp stimmt! Die weltbesten Kaspressknödel auf Salat!! Groß, außen knusprig, innen herzhaft weich, einfach nur käsig und zwei Stück! Ein Traum. Allerdings sehen die Käsespatzen und der große Salat genauso appetitlich aus.

An der Priener Hütte

An der Priener Hütte

Dunkle Wolken am Horizont ermahnen uns, wir brechen auf. Fahren ein kleines Stück des Weges zurück und biegen dann ab Richtung Ackeralm und Wandberg. Dort führen viele kleine Wege und Forststrassen durch die Wiesenhänge. Wir müssen uns trotz GPS-Unterstützung immer wieder den richtigen Weg suchen, rollen aber schließlich fast unendlich lange durch Wiesen und kleine Wege am Hang entlang und stehen auf einmal vor einem Radfahrverbotschild. Zuerst akzeptieren wir es, aber als uns ein älterer Einheimischer (Tiroler!) aufklärt, dass dort der Weg weitergeht und der jetzige Besitzer oder Pächter „spinnt“, heben wir unsere Räder über die Schranke und schieben den Weg weiter. Beim Passieren der zwei kleinen Hütten staunen wir über die Nummernschilder der Autos! Zwei deutsche Städter!!! Naja, wir denken uns unseren Teil und schieben weiter.

Abwärts!

Abwärts!

Bald erreichen wir die Forststrasse und rasant rauschen wir zur Wildbachalm. Matthias braucht unbedingt noch eine Kaspressknödelsuppe. Wir anderen Kaffee und Apfelstrudel, Colaweißbier oder Almdudler, komisch keiner will mehr ein richtiges Bier! War der Abend am Spitzsteinhaus zu hopfig, oder liegen die vielen Kaspressknödel noch im Verdauungstrakt?

Dunkle Wolken: Wo denn?

Dunkle Wolken: Wo denn?

Rundum stehen nun dunkle Wolken am Himmel, wir brechen auf, bleiben den weiteren Weg auf der Forststrasse und durch viele Kehren geht’s schnell bergab. Kurz vor Ende der Tour hat Marion noch einen Platten, Ralf schnappt sich das Radl und nimmt es fahrend die letzten 500m mit, dort wechselt Klaus den Schlauch.

Wir verpacken unsere Radl, kühlen unsere Füße im nahen Bach, stehen noch lange rum und ratschen, keiner will der erste sein der jetzt ins Auto steigt und heimfährt. Schließlich verabschieden wir uns doch herzlich voneinander und brechen auf. Bei Holzkirchen durchfahren wir noch ein letztes heftiges Gewitter.

Ein Traumwochenende liegt hinter uns. So viele Höhenmeter, so viele Fahrkilometer, so viel Landschaft, so viel Sonnenschein, so viel Lachen und Gaudi, so viel gutes Essen, so viel Lächeln von den Freunden! Wie lange und schön kann so ein Wochenende sein!

Feine Gruppe

Feine Gruppe

Die Gaudi mit gemacht haben: Klaus Bertz, Christian Blaschke, Marion Huber, Matthias Schimmel, Christoph Weber, Sigrid Beisegel, Ralf Kuczera und Hans Pirsch (beide Tourenleitung und –bericht)

Übrigens: Der Kaspressknödel hat seine eigene Internetseite:
http://www.kaspressknoedel.com
Auf dieser Internetseite gibt’s sogar eine Rankingliste für Almen mit besonders guten Kaspressknödeln. Die Priener Hütte ist aber dort leider noch nicht dabei!

Keine Kommentare

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.

Powered by WordPress