25.05.2013, mit Ralf Kuczera – Der Sommer lässt auf sich warten, bald ist es Weihnachten, dachte ich mir insgeheim. Die durchnässten Schuhe stehen draußen, vor der Tür liegen 8 cm Schnee. In der warmen Gindelalm laufen wir auf dicken Holzbohlen lieber barfüßig und trocken, auch wenn die gelegentlichen, in Regenkleidung gehüllten Wanderer ungläubig schauen.
Es ist Tauwetter, die Sonne scheint ganz gemäß der Vorhersage des DWD sporadisch. Im fußläufigen 160 hm Anstieg von der Kreuzbergalm zur Gindelalm schultern wir das Rad. Die erdigen Wege sind recht schmierig. Bei der Abfahrt durch den Schnee und den Schmelzwasserrinnsalen ist es ebenfalls auf dem Velo sicherer als auf den profilfreien Schuhen. Dennoch gehen wir heute einige hm zu Fuß bergauf wie ab.
Nach dem Treffen bereits um 07:15 Uhr am Bhf in Tegernsee fing der Morgen an mit einer Anfahrt zur Galaunhütte, in der Steigung üben wir bereits das Anfahren am Berg und sprechen über Gewichtsverteilung und Traktion in Abhängigkeit des Bodens und Reifendruckes. In der ersten Abfahrt am Pfliegeleck gehen wir die Spitzkehre nochmals von Grund auf an. Hier sind einfachste Kehren in allen Radien und Steilheiten vorhanden, um diese ausreichend zu üben. In der zweiten Auffahrt zur Galaun lockern wir uns nach erstem Steilanstieg unsere Muskeln bei Stehübungen und Erläuterungen zur Grundposition. Weiter fahren wir unterhalb des Riederstein und Baumgartenschneid über der Kreuzbergalm zur Gindelalm. Unterwegs probieren wir zum Tee Butterbrezn, Knacker und Käse zur Zwischenkräftigung.
Die Tagesdaten sind 1130 Hm bei ca. 23 Kilometer. Auf der Galaun angekommen haben wir die Hm fast alle hinter uns und üben auf dem Weg zur Trailabfahrt noch die ein oder andere Technik im Bremsen auf einem recht schmalen, abschüssigen Weg. Der Schutz der baulichen Waldwege, des Bodens und der Bremseffizienz sind Thema.
Das Vorderradanheben für Hindernisse, auch bergauf, war Teil des Technik 1 Kurs. Ein Folgeübung war heute das Entlasten des Hinterrades, hierbei benutzen wir die Vorderradbremse, welche immer am Druckpunkt anliegt und mehr oder weniger stark dosierend mit einem Streckimpuls aus den Beinen heraus das Hinterrad entlastet oder gar anheben lässt. Dies wird nützlich beim Umsetzen in der Spitzkehre oder bei Hindernissen.
Wir fahren einen sehr schönen und flowigen Trail mit fast endloser Zahl an Spitzkehren bergab nach Tegernsee. Hierbei kommt uns zugute, dass es durch die frostigen Vorhersagen nahezu frei ist von Wanderern. Die ein oder andere Kehre gingen wir mehrfach an, um die Schwachstellen noch herauszuarbeiten. Manuela hat sich hierbei heute deutlich verbessert und nahm die meisten Kehren als Herausforderung.
Die Teilnehmerzahl hatte sich kurzzeitig von 8 auf 4 reduziert. Bzgl. der derzeitigen, regnerischen und 0-4C° Wetterlage hatten wir jedoch entgegen aller Ankündigungen ein komplett trockenes, teils sonniges Wetterloch bis 9C° in der Mittagszeit getroffen. Alle sind warm, trocken und vor allem ohne größere Blessuren wieder angekommen.
Die Harten kommen immer nach oben
Teilnehmer: Sigrid Beisegel, Marion Huber, Thomas Baumeister, Christoph Weber
Leitung: Ralf Kuczera (Bericht)