26.1.-27.1.2013, mit Constanze Klotz – Minus 16 Grad zeigt mein Autothermometer, als wir am Parkplatz des Gasthauses Wegscheid (1148m) aussteigen. Links von mir steht ein tschechisches Auto. Dessen Insassen krabbeln gerade aus ihren Schlafsäcken, sie haben hier im Freien übernachtet. Harte Kerle oder arme Hunde? Auf jeden Fall nette Menschen, denn bei unserer Rückkehr am Sonntag bieten sie uns gut gekühltes tschechisches Bier an!
Wir steigen über den Winterweg zur Bamberger Hütte auf, bewundern den Bach mit seiner märchenhaften winterlichen Bekleidung, freuen uns über den funkelnden Schnee. An der Hütte werden wir schon von Elisabeth, Reiner und Wolfram erwartet, die das Wochenende gemütlich mit dem Hüttenanstieg am Vortag begonnen haben.
Nach einer Suppenpause marschieren wir weiter, denn bei dem herrlichen Wetter heute wollen wir auf alle Fälle einen Gipfel machen. Wir entscheiden uns für den Schwebenkopf (2353m), da wir uns von der Hangexposition den besten Schnee erwarten.
Sektor Nord verspricht noch guten Schnee und so ist es tatsächlich. Die südseitigen Hänge sind schon schwer, aber wir haben viele gute Hänge mit lockerem Schnee. Da wir immer noch Energie haben, fellen wir beim Rückweg durch die Gräben nochmals auf und können so statt einer Schiebestrecke nochmals einen guten Hang direkt zur Hütte runterfahren.
Am Sonntag gehen wir Richtung Nadernachjoch (2100m), von dort nordwärts zum Kröndlhorn (2444m), dem wir (die letzten Meter ausgesetzt und zu Fuß) aufs Haupt steigen. Als wir wieder unser Skidepot erreichen, jagt eine Herde von 20 Gämsen über uns durch die Felsen, ganz locker springen sie über das ausgesetzte Gelände, auf dem wir sehr vorsichtig unterwegs waren! Wirklich ein grandioser Anblick.
Die südseitige Abfahrt läßt zu wünschen übrig, aber wir erklimmen anschließend gleich den Tristkopf (2361m) und die Abfahrt über dessen Nordflanke bietet größtenteils sehr guten Schnee. Höhenmeter hätten wir genug für heute, doch keiner will nach dem Kaffee auf der Hütte den Hüttenweg runterfahren. Daher werden nochmals die Felle aufgezogen und wir steigen in 40 Minuten zum Unteren Wildalmsee auf. Belohnt werden wir für unsere Mühen mit einer wirklich schönen Abfahrt über die Manzenkaralm. Super Pulver, bei Lawinenstufe eins darf es da auch mal ein steileres Hängchen sein!
Unser Auto erreichen wir kurz vor der Dämmerung, das hervorragende Wetter und den guten Schnee haben wir ausgiebig genutzt! Die Bamberger Hütte können wir empfehlen, sehr sauber, leckeres Essen und keine Schnarcher im dreistöckigen Lager!
Mit mir haben dieses wunderbare Wochenende genossen: Elisabeth und Reiner Kaifel, Bernd Nowak, Günther Budil, Wolfram Honsberg, Roland Stary
Leitung und Tourenbericht: Constanze Klotz