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06.11.2012

Erste Hilfe im Gebirge – Schwerpunkt Winter

Filed under: Kurse,Tourenberichte — admin @ 18:20

24.20.2012, mit Dr. Ulf Müller – Der Winter steht vor der Tür und die Tourenschi und Schneeschuhe warten auf ihren ersten Einsatz. Grund genug für neun Mitglieder des Alpenkranzls Erding den Erste-Hilfe-Kurs  mit Winterschwerpunkt von Dr. Ulf Müller zu besuchen.

Mit großem Gepäck betrat unser Referent den Nebenraum beim Weinwirt. Wie wir im Laufe des Abends feststellen konnten, hatte er uns so einiges mitgebracht. In einem anschaulichen Dialog mit den Teilnehmern brachte uns Ulf die wichtigsten Bestandteile der Rucksackapotheke näher. Fazit: Tape ist ein Alleskönner und ein guter Schluck Single Malt beruhigt die Nerven (sowohl die vom Patienten als auch die vom Ersthelfer).

Das Tape brachte uns dann auch fast nahtlos zum nächsten Thema: Zerrungen, Stauchungen und Brüche. Auch hier leistet das Tape unverzichtbare Dienste. Ulf zeigt uns, wie wir verschiedene Körperteile ruhig stellen und Mithilfe von z.B. den Stöcken schienen können. Uns alle gruselt es, als Ulf uns erklärt, wie wir „verbogene“ Gliedmaßen wieder in ihre Position bringen können und dass wir das, falls längere Zeit keine Hilfe zu erwarten ist, im Sinne des Patienten sogar unbedingt tun sollen.

Gut getapet ist ganz verbunden

Weiter geht´s mit dem Transport von Verletzten. Wie bringe ich jemanden z.B. aus einer steinschlaggefährdeten Zone, wie kann ich mit einer Gruppe einen Verletzten bergen und wie bewege ich eine Person mit Verdacht auf eine verletzte Wirbelsäule? Wir lernen den Rautek-Griff und sind fasziniert von der Tatsache, dass man in einer dünnen Rettungsdecke eine Person tragen kann.

Transport in der Rettungsdecke

Mit den beiden Themen Erfrierungen und Unterkühlung  sind wir dann im Winter angekommen. Bei beidem gilt es die Person warm zu halten und langsam von innen (z.B. mit warmen Getränken) und außen (z.B. Wärmepackungen) wieder aufzuwärmen. Auf einer Decke zeigt Ulf uns dann noch die Lagerung von Personen: Schocklage, stabile Seitenlage und die richtige Position für die Herz-Druck-Massage. Diese können wir dann auch gleich an der mitgebrachten Puppe üben. Gar nicht so leicht, den richtigen Rhythmus und die richtige Druckintensität zu finden. Aber mit Ulfs Merkhilfe das Ganze auf die Melodie von „Danke für diesen guten Morgen“ zu probieren, klappt´s dann ganz gut, auch wenn´s ein bissl makaber ist.

Bei Lawinenunfällen kommt es vor allem auf die Zeit an. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig bei der Suche und der Bergung die Uhr im Blick zu haben, da sich danach auch die medizinische Versorgung richtet. Bei einer Verschüttungszeit von 30 bis 120 Minuten ist zudem die Gefahr des Bergungstods zu beachten.

Zum Abschluss des Abends bietet uns Ulf noch die Gelegenheit, unsere Fragen zu stellen. Auch hier gibt es noch Neues zu erfahren und zu lernen. Ein lehrreicher und informativer Abend geht damit zu Ende.

Herzlichen Dank an Ulf für die anschauliche, lebensnahe und unterhaltsame Einführung und Auffrischung  in die Erste Hilfe.

Teilnehmer: Maier Lorenz, Siegl Marion, Metz Antonie, Katterloher Bernhard, Katterloher-Hettenkofer Maria, Höhl Frank, Adelsberger Matthias, Dörr Peter, Rübensaal Karola (Bericht)

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