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07.10.2012

Wanderung zum Watzmannhaus

Filed under: Tourenberichte — admin @ 09:59

29.-30-09.2012, mit Karola Rübensaal – „… die Sonne zieht sich in die Berge zurück …“ tönte es bei der Anfahrt Richtung Berchtesgaden aus dem Radio. Sollten wir uns da verhört haben, denn eigentlich waren die Prognosen eher durchwachsen, was unserer Wanderlust jedoch keinen Knacks gegeben hatte. So haben wir uns ganz in Sinne unserer neuen Vereinsrichtlinien in Lengdorf getroffen, um über die Dörfer auf kürzestem Wege zu unserem Ausgangspunkt zu gelangen.

Der Wettermann in Radio sollte Recht behalten. Bei unserer Ankunft an der Wimbachbrücke zeigte sich immer wieder die Sonne und alle Gipfel waren frei zu bewundern. Gut gelaunt ging es los in Richtung Wimbachklamm. Glücklicherweise fiel einem Teilnehmer auf dem Weg dorthin der Ticketautomat für die Klamm auf. Das alte Kassenhäuschen nebst Kassierer, das sich früher am Eingang zur Klamm befand, ist nicht mehr besetzt. Stattdessen erwartet einen heute ein kameraüberwachtes Drehkreuz. Der Schönheit der Klamm tut dies allerdings keinen Abbruch.

In der Wimbachklamm

Dick bemoost ziehen sich die Felswände steil nach oben. Überall glitzern die feinen Wasserläufe, wenn sie über die Felsen zu kleinen Wasserfällen werden. Und unter uns der Wimbach der türkisblau und schäumend Gumpen füllt, um dann gleich weiter ins Tal zu rauschen. Und schon sind wir am Ende angelangt, denn sehr lang ist sie nicht die Wimbachklamm – aber umso sehenswerter!

Der Weg verläuft nun mit einer ganz ordentlichen Steigung durch den Wald zur Stubenalm. Dort weitet sich Blick und wir machen eine kurze Rast. Unser nächstes Ziel ist die urige Mitterkaseralm, auf der wir zu Kaffee und Kuchen einkehren wollen. Dort angekommen müssen wir leider feststellen, dass ausgerechnet heute wegen des Almabtriebes geschlossen ist. Schade, aber zumindest hat uns die Sennerin die Tische draußen stehen lassen. So lassen wir uns den mitgebrachten Käse von Moni und Rüdigers Schokolade schmecken und denken uns den Kaffee dazu. Mit der Zeit zieht es doch ein bißchen zu und wir entschließen uns die letzten Höhenmeter in Angriff zu nehmen. Leichter Nieselregen begleitet uns auf diesem letzten Wegstück. Jedoch nicht einmal so stark, dass es sich rentiert hätte, die Regenjacken auszupacken. Auch die Sicht auf die umliegenden Gipfel bleibt uns erhalten.

Auf dem Watzmannhaus angekommen beziehen wir ein hübsches Lager für uns ganz alleine und widmen uns dann endlich dem ersehnten Kaffee. Der Abend wird gemütlich, da eine Gruppe mit Gitarrenspieler und vielen fleißigen Sängern mit uns auf dem Watzmannhaus zu Besuch ist – wer will da schon auf die Wies´n!?

Den nächsten Tag lassen wir gemütlich angehen, also eigentlich, denn zuerst klingelte der Wecker warum auch immer vor seiner Zeit und die dann folgende Aufregung sucht ihresgleichen. Aber schön der Reihe nach: Kaum hatten wir die Augen auf waren wir hingerissen vom Panorama vor der Hütte.

Morgenrot

Wieder waren alle Gipfel frei, der Himmel leuchtete im kitschigsten rosa und unter uns befand sich ein Wolkenmeer soweit das Auge reichte. Wie kleine Inselchen ragten lediglich die Spitzen der Berge aus dem Nebel.

Der Untersberg spitzt raus

Eine traumhafte Kulisse. Da unsere Tour jedoch eine Abstiegstour werden sollte, frühstückten wir ausgiebig in der Hoffnung, dass sich die Nebel lichten würden.
Fast waren alle abmarschbereit, als Peter plötzlich seinen Rucksack vermisste. Er hatte ihn vor der Toilette abgestellt und nun war er weg. Das konnte doch nicht wahr sein, wer nimmt denn den falschen Rucksack!? Alles Suchen und andere Gäste befragen half nichts, der Rucksack blieb verschwunden. Als Peter dann seine Schuhe anziehen wollte, waren auch diese nicht auffindbar. Fassungslos warteten wir auf das Kamerateam das jeden Augenblick ums Eck kommen musste. Anders konnte das doch nicht sein. Es kam aber keiner!!!

Das Schuhthema löste sich dann zum Glück wieder, da ein anderer Wanderer, der glücklicherweise noch auf der Hütte war, aus Versehen Peter´s Schuhe genommen hatte, da seine eigenen weg waren. Der Rucksack blieb aber verschwunden. Auch der Versuch Peter´s Handy in seinem Rucksack anzurufen blieb erfolglos, da keiner abhob. Wir suchten jedes Zimmer in der Hütte ab, denn vielleicht hatte ja einer seinen Rucksack im Zimmer vergessen und mit Peter´s verwechselt. Als keine anderen Bergsteiger mehr da waren, wollten wir mit der Hüttenwirtin die Adressen austauschen als ein Mann keuchend zur Hütte hereinstürzte: Als das Telefon im Rucksack klingelte, wäre ihm aufgefallen, dass das gar nicht seiner sei und er wäre doch schon einige Hundert Höhenmeter abgestiegen gewesen. So fand jeder Rucksack wieder seinen glücklichen Besitzer. Uns bleibt allerdings schleierhaft wie man einen 65 l (!) mit einem 35 l Rucksack verwechseln kann …

Nebel am Falzsteig

Alle waren erleichtert und wir wanderten abwärts Richtung Kühroint. Kurz vor dem Falzsteig verschluckte uns der Nebel und tauchte die Landschaft in ein eigenes Licht. Von Kühroint sollte es eigentlich zur Archenkanzel gehen. Da die Tourenführerin vor kurzem jedoch den Trampelpfad zu den noch schöneren Archenköpfen gezeigt bekommen hatte, gab es hier eine Programmänderung. Wie durch einen Zauberwald schlängelt sich der kleine Pfad zu dem wunderbaren Aussichtspunkt. Auf den Weg dorthin wurde noch sehr zur Freude eines Teilnehmers Schwammerlkunde für Anfänger gelehrt.

Schwammerlsuche statt Aussicht

Der Ausblick selber war allerdings der Phantasie eines jeden Teilnehmers überlassen, da der Nebel hartnäckig blieb. Auf einem schönen Waldweg ging es weiter zur Grünsteinhütte, auf der wir gemütlich einkehrten. Leider konnten wir nicht lange genug sitzen bleiben, als dass der Grünsteingipfel frei geworden wäre. So machten wir uns ohne Gipfel auf den Weg zur Wimbachbrücke.

Alle waren sich einig, dass wir zwei wunderbar Tage hatten, an denen es Petrus gar nicht so schlecht mit uns gemeint hat. Vielen Dank an meine wetterfesten Teilnehmer. Hat wieder sehr viel Spass mit euch gemacht!

Feine Gruppe ohne Kaffee

Mit dabei waren: Matthias Adelsberger, Moni Hofer, Ingrid Huber, Rüdiger Lindner und Peter Steuer
Leitung und Bericht: Karola Rübensaal

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