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21.07.2012

„Stille genießen“ – Bergwanderungen/-touren im Mariazellerland

Filed under: Tourenberichte — admin @ 09:37

15.-20. Juli 2012, mit Rainer Pollack – Nach der langen Schönwetterperiode waren die Wetteraussichten nicht so prächtig. Dennoch fuhren fünf Kranzler am Sonntag frohen Muts zum Alpenhotel Gösing (891 m) im Mariazellerland, einem altehrwürdingen, wunderbar sanierten Hotel aus der k.u.k-Zeit.

Nach dem Zimmerbeziehen und einem Begrüßungskaffee führte die erste Wanderung bei bewölktem Wetter in gut 1 ½ Stunden zum herrlich gelegenen Jagdhaus auf der Ochsenburg (1.004 m). Leider hatte die Jausenstation – trotz Hauptsaison – am Sonntag geschlossen. Ein Regenschauer erforderte eine kurze Rast. Über einen ziemlich alpinen Steig mit rutschigen Holzbohlen ging es zurück nach Gösing, wo der Wellnessbereich ausgiebig getestet werden konnte. Gemütlich ging der erste Tag im Restaurant Ötscherblick mit Wildspezialitäten zu Ende.

Der Montag präsentierte sich trüb. Daher wurde nach dem ausgiebigen Frühstück eine 3 stündige Wanderung um den Hubertussee in der Mariazeller Walstern (Jagdgebiet der Industriellenfamilie Krupp) unternommen. Das Wetter hielt und so konnte die eindrückliche Landschaft genossen werden. Anschließend wurde in Mariazell die Basilika besichtigt und im Lebkuchen-Haus Pirker Kaffee getrunken, ehe die Rückfahrt nach Gösing erfolgte.

Der Dienstag war ebenfalls bewölkt, aber bot ideales Wanderwetter mit eindrucksvollen Wolkenformationen. Um 8:34 Uhr fuhren die Erdinger mit der Mariazellerbahn (Schmalspurbahn, die seit 1907 in Betrieb ist) nach Erlaufklause. Zuerst über einen breiten Weg zum Forsthaus Hagen, dann in Serpentinen hinunter in den „Grand Canyon Niederösterreichs“, die Ötschergräben, bot die erste Etappe einen Vorgeschmack auf die zauberhafte Flusslandschaft mit glasklarem Wasser, tiefgrünen Gumpen und Wasserfällen. Die Jausenstation Ötscherhias ließ man aus und über viele Holzrampen, -brücken und –stege gelangte man nach 2 Stunden zum Kraftwerk Stierwaschboden, wo eine kurze Mittagspause gehalten wurde. Der Weiterweg durch die tief eingeschnittenen Hinteren Tormäuer war ebenso eindrucksvoll wie die Ötschergräben. Nach weiteren 1 ½ Stunden war Erlaufboden erreicht (555 m). Zum Alpenhotel Gösing hieß es nun nochmals knapp 400 Höhenmeter steil aufzusteigen. Der Weg war aufgrund des vielen Regens der vergangenen Tage ziemlich schmierig, aber wurde von den Erdingern problemlos gemeistert (1 Stunde).

An der Klause

Für den Mittwoch war gutes Wetter angesagt. Man fuhr mit dem Auto nach Wienerbruck-Josefsberg und von dort mit der Mariazellerbahn bis nach Mitterbach an der Niederösterreichisch-Steirischen Grenze. Beim Aussteigen nieselte es leicht, aber die Wetteraussichten stimmten ja hoffnungsfroh. Mit dem Sessellift gelangte man in zwei Abschnitten auf die Mitterbacher Gemeindealpe (1.626 m), einem herrlichen Aussichtsberg, ja, wenn das Wetter passt. Im Sessellift wurden alle richtig nass, denn je weiter man nach oben gelangte, desto stärker fing es zum Regnen an. So bliebt nichts anderes übrig, als im Terzer Haus eine erste Einkehr zu halten und sich am Bollerofen aufzuwärmen. Gegen Mittag wagte man sich dann an den Weiterweg und kurze Zeit später hörte der Regen auf, der Nebel verzog sich und die Sonne kam heraus. Über den Eisernen Herrgott und den Geißriedel gelangte man nach zweistündiger Gehzeit zum Gasthaus Vorderötscher, das aufgrund eines Streits Eigentümer – Pächter derzeit leider geschlossen ist. Dennoch konnte man die Sonne vor dem Gasthaus auf den Bänken genießen. Am Greimelbach entlang gelangte man dann wieder in die hinteren Ötschergräben, die mit dem Schleier- und Mirafall zwei besondere Höhepunkte aufzuweisen hatten. Endlos verlief der Weg mit einem Schluchthöhepunkt nach dem anderen. Wieder vorbei am Ötscherhias und dem Kraftwerk Stierwaschboden, gelangte man nach rund 5 ½ stündiger Gehzeit zum Parkplatz in Wienerbruck-Josefsberg. Zuvor musste noch der spektakuläre, in den Fels gesprengte Aufstieg mit knapp 400 Höhenmetern am Lassingfall zurückgelegt werden.

Am Donnerstag frühstückte man bereits um 7 Uhr, um über Mitterbach und den Erlaufsee nach Lackenhof am Ötscher zu fahren. Aufgrund der nassen Witterung der Vortage und der gemeldeten Gewitter am Nachtmittag, verzichtete man auf den anspruchsvolleren Anstieg über den Rauhen Kamm zum Ötscher und zog den einfacheren Weg vom Ötscher-Schutzhaus vor. Nach gut 1 ½ Stunden war der aussichtsreiche Gipfel des Ötschers (1.893 m) erreicht und auf gleichem Weg ging es wieder zurück zum Ötscher-Schutzhaus (1.416 m). Noch einmal konnte am späteren Nachmittag die Ruhe in Gösing genossen und der Wellnessbereich genutzt werden.

Am Ötschergipfel

Nachdem es am Freitag früh in Strömen regnete, erfolgte die Heimfahrt über die Tormäuer-Panoramastraße zurück nach Erding.

Herrliche, erholsame und vor allem sehr ruhige Tage im Ötschergebiet und Mariazellerland gingen zu Ende. Die Alpenkranzler waren im Alpenhotel Gösing sehr gut, zuvorkommend und gastfreundlich untergebracht. Frühstücksbuffet, Abendessen und der Wellnessbereich ließen keine Wünsche übrig. Eine Ruheoase mit k.u.k-Flair in herrlicher Landschaft mit unzähligen Wandermöglichkeiten, die nur weiterempfohlen werden kann.

Erstaunlich war, dass so wenige Touristen unterwegs waren. Anscheinend ist auch in dieser Gegend der Sommertourismus rückgängig. Dies zeigten auch die immer weniger werdenden Einkehrmöglichkeiten …

Teilnehmer: Hans Wunderle, Günther Budil, Gerhard Ippisch, Sabine Pollack
Tourenleitung: Rainer Pollack

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