30.03. bis 1.04.2012, mit Rainer Preis – Obwohl die Temperaturen der letzten Wochen eher an den Frühling erinnerten, starteten wir am Freitagmittag von Dorfen aus Richtung Stubaier Alpen. An der Stöcklen Alm war vom Frühling noch nichts zu sehen, wir schnallten die Skier an und marschierten bei schönstem Sonnenschein Richtung Franz-Senn-Hütte.
Die erste Lektion gab es noch vor dem Losgehen – auf der Sonnenterasse wurde die Karte zum beliebten Spiel Wo sind wir wo wollen wir hin? ausgebreitet. Etwas, das sich während des Kurses noch mehrmals wiederholen sollte.
Dann ging es endlich los. Ziel war die Innere Sommerwand 3069 m. mit seinem Blockgrat. Ein wichtiger Ausbildungspunkt war die Spaltenbergung mit der losen Rolle. Jeder Teilnehmer durfte einmal die Rolle des Gestürzten übernehmen und mit den Skiern in die Spalte fahren. Wobei die Spalte nicht wörtlich zu nehmen ist, wir begnügten uns mit einer Geländekante, deren Abhang aber ca. 45 50 Grad steil war, was der Übung dann doch einen sehr realistischen Charakter gab.
Ein weiteres Ausbildungsthema war das Gehen am Fixseil, wofür der Blockgrat auf die Innere Sommerwand ein ideales Gelände bot. Auch der Gipfel hatte noch etwas zu bieten – nämlich einen phantastischen Rundblick über das gesamte Tourengebiet um die Franz-Senn-Hütte.
Bei der abendlichen Tourenplanung mußten wir leider feststellen, dass unser Wunschziel, die Ruderhofspitze, vom Zeitlichen her morgen nicht zu schaffen war. Zudem sollte nachts ine Kaltfront über uns hinweg ziehen und es erst im Laufe des Tages besseres Wetter geben. Also wurde ein neues Ziel angepeilt und Entscheidungkriterien festgelegt, falls sich das Wetter nicht wie geplant entwickeln würde.
Der nächste Morgen versprach zunächst nichts Gutes. Bei Nebel verließen wir die Hütte und waren dankbar für die Markierungstangen, die uns zunächst den Weg wiesen. Ab
ca. 2.400 m wurde es dann permanent heller und schließlich marschierten wir im Sonnenschein. Was auch permanent mehr wurde, war der Neuschnee, den uns das nächtliche Tief beschert hatte. Unser heutiges Alternativ-Ziel war der Vordere Wilde Turm 3.177 m, ebenfalls mit einen Blockgrat. An der Scharte angekommen ergab dann leider auch der Abgleich mit unserer Zeitplanung, dass wir wohl heute ohne Gipfel bleiben würden. Als kleinen Ausgleich durften wir dafür unsere Schwünge in den fast noch unverspurten Pulverschneehang legen.
Kursleitung: Rainer Preis
Teilnehmer: Karola Rübensaal, Wolfgang Meier, Christian Zollner
Assistenz und Tourenbericht: Sybille Preis
Übrigens: In der Süddeutschen gab’s kürzlich einen schönen Artikel zu Skitourengehern auf der Franz-Senn-Hütte.