09./10. März 2012, mit Sonja Schupsky – Ohne Verkehrsprobleme kommen wir über den Fernpass nach Wenns im Pitztal. Wir treffen diesen Winkel Tirols mit seinen grandiosen Aussichten nahezu menschenleer an.
Den Ort verlassen wir bergauf und finden schließlich den verschneiten Wanderparkplatz beim Audershof. Es ist teils wolkig, aber ab und an lässt sich die Sonne blicken und dann ist es angenehm warm. Der Neuschnee glitzert und so starten wir gleich auf den Schneeschuhen. Die Sonnenseite gegenüber ist teilweise schon aper. Aber wir genießen den Aufstieg über den Waldwanderweg. Dabei erfreuen wir uns immer wieder an den gewaltigen Schneemengen und versuchen die unterschiedlichen Tierspuren im Schnee zu bestimmen. Von den Wegweisern in den Höhenlagen schauen nur noch die Spitzen raus.
Während sich die Skifahrer auf der anderen Talseite im Gebiet beim Hochzeiger austoben, kommen wir auf den steileren Hängen ganz schön ins Schwitzen. Dank der Spur des Motorschlittens ist der Tiefschnee für uns teilweise schon etwas verfestigt. Nach gut 2 Stunden sehen wir plötzlich weißen Rauch aufsteigen und erkennen wenig später unser Ziel die Krugerhütte/Galflunalpe auf 1.960 Metern Höhe.
Nach Kaffee & Kuchen und einem Begrüßungsschnaps wird dann die Verschüttetensuche mit dem LVS-Gerät aufgefrischt. Jeder darf mal suchen und jeder hat auch gefunden.
Das Wasser auf der Hütte ist eiskalt. Sogar das Zähneputzen tut weh. Auch der Schlafraum ist natürlich unbeheizt. Nach dem Abwurf der Rucksäcke treffen wir uns schnell wieder in der Stube, die vom Kachelofen beheizt und behaglich und gemütlich ist. Der Sonnenuntergang ist durchs Fenster gut zu sehen. Außer uns sind noch 2 Skitourengeher aus Wenns in der Stube und ein weiterer kommt noch in der Dunkelheit. Er fährt dann aber noch mit Stirnlampe ab und so bleiben wir die einzigen Gäste über Nacht. Zum Abendessen gibt es Suppe, Tiroler Gröstl oder Kasspatzn. Köstlich. Der Gedanke an den eiskalten Schlafraum lässt uns erschaudern. Wir diskutieren ernsthaft, ob das Zähneputzen tatsächlich auch bei diesen Wassertemperaturen gesund sei. Doch die Vernunft siegt.
Kathrin, die nette Hüttenwirtin, füllt für alle heiße Wärmflaschen ab. Das ist eine sehr gute Sache und erleichterte das Einschlafen erheblich. Leider ist noch kein Kälteschutz für Nasen erfunden. Die sind uns allen fast erfroren. Kurzum, die Vollmondnacht ist ungemütlich und wir freuen uns schon auf die warme Stube und das Frühstück.
Die Sonne strahlt gewinnend vom blauen Himmel und so zieht es uns dann doch wieder hinaus. Wir haben nur eine Skitourenspur zur Orientierung und holen uns Rat bei Kathrin. Nach einer guten Stunde stellen wir fest, dass das Gehen mit Schneeschuhen tatsächlich etwas Übung erfordert und kommen ganz schön ins Schwitzen. Einige wenige Tourengeher hinterließen ihre Spuren im Schnee, der herrlich trägt. Wir erfreuen uns an den kleinen Schneekugeln, die beim Gehen im Neuschnee ausgelöst werden und lustig den Hang hinunter rollen. Ein Schauspiel, das die Schneefläche dann wie ein Schnittmuster aussehen lässt. Wieder sind wir bis auf wenige Skitourengeher ganz alleine auf der Alm am Venetberg unterwegs und genießen den herrlichen Blick auf das Skigebiet Hochzeiger und Serfaus, den Bergkoloss Hoher Aifen und die Wildspitze.
Zurück auf der Hütte gibt es noch einen kleinen Imbiss, bevor wir den Abstieg antreten. Um halb vier sind wir dann am Parkplatz und drei Stunden später wieder daheim. Manchen zwickt das Knie, das Kreuz und was sonst noch. Aber alle freuen sich auf eine warme Stube daheim. Wir hatten unser Winterabenteuer, das alle genossen haben und gesund geblieben sind.
Teilnehmer: Monika Hofer, Ingrid Huber, Claudia Honsberg, Sepp Kirmaier
Leitung und Bericht: Sonja Schupsky