Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

18.06.2011

Bodensee-Königssee-Radweg

Filed under: Tourenberichte — admin @ 19:50

Von Holzkirchen bis Königssee, 19.-21.05.2011, mit Leo Rauschecker – Viel Regen am Alpenrand sorgte dafür, dass die Radtour zum Königssee um einige Tage verschoben wurde. So starteten wir um 9 Uhr mit der S-Bahn in Erding und fuhren zu unserem Ausgangspunkt Holzkirchen. Nach 1 ½ Stunden S-Bahnfahrt freuten wir uns schon darauf, endlich mit den Rädern loslegen zu können.

Über Oberwarngau, Einhaus, Bernloh, Festenbach und Louisenthal erreichten wir schnell auf  Nebenstraßen Gmund am Tegernsee. Das Startfoto am Seeufer war genauso obligatorisch wie das Zielfoto vor einem Jahr an der gleichen Stelle, als wir vom Bodensee her kamen.

Startfoto

Nun ging es dann gleich richtig zur Sache. Nach Hausham hinüber war der Wallenburger Kogel zu überwinden. Neben dem Pass Hallthurm zwischen Bad Reichenhall und Bischofswiesen später war dies der heftigste Anstieg dieser Tour. Dagegen waren die restlichen Kilometer von Hausham über Schliersee nach Neuhaus vor der Mittagspause schon wieder die reinste Erholung. Das köstliche Mittagessen im Café Kögl in Neuhaus fand volles Lob. Da die nächsten Kilometer sehr flach und gemütlich waren, wurde unterwegs auch mal das eine oder andere Bier genehmigt. Wendelstein und Breitenstein und im Vordergrund Blumenwiesen am Wegesrand boten eine herrliche Kulisse auf dem Weg nach Aurach. Über Fischbachau, Elbach, Sonnenreuth und Bad Feilnbach umrundeten wir halb die Berge um den Wendelstein. Da der Radweg direkt am Café Moosmühle (Günther Witt‘s Geheimtipp) vorbeiführte, konnten wir nicht umhin, hier noch eine Kaffeepause einzulegen. Die Terrasse vor der Moosmühle bot dazu die beste Gelegenheit.

Neubeuern

Der letzte Teil unserer Tagesetappe bis Neubeuern war schnell zurückgelegt und so erreichten wir um 17.30 Uhr nach 74 gefahrenen km unser Quartier. Beim Spaziergang zum Abendessen wurde von allen der idyllische Ort am Inn mit seinen schön bemalten Fassaden und den zahlreichen einladenden Gastwirtschaften bewundert.

20.05.2011
Die Motivation zum früheren Aufstehen in unserer Gruppe fehlte noch ein wenig, aber dann konnten wir durch altersbedingte Bettflucht doch noch einen guten Kompromiss finden. So starteten wir kurz vor ½ 9 Uhr, fuhren nochmals durch Neubeuern und steuerten Richtung Rohrdorf zu. Das Zementwerk dort am Fuße des Samerberges war dabei nicht zu übersehen.

Wir verließen den Ort auf einer alten Bahntrasse mit sehr moderater Steigung und fuhren hinauf Richtung Achenmühle. Über Frasdorf und Aschau ging es dann weiter nach Bernau. Ein Großteil der Anstiege war geschafft und so konnten wir uns nach 25 km in Bernau schon mal eine kleine Brotzeitpause gönnen. Zwischen Bernau und Grassau hatten wir die lohnende Gelegenheit, beim Brunnhaus Klaushäusl eine Pumpstation der ehemaligen hölzernen Soleleitung von Berchtesgaden nach Rosenheim zu besichtigen.

Sole-Leitungen

In Bergen erfuhren wir bei einer Pause zufällig, dass der Schmid Max, ein ehemaliger Tourenleiter beim Alpenkranzl, ganz in der Nähe wohnte. Die meisten von uns kannten  ihn noch von früher und so statteten wir ihm einen kurzen Besuch ab.

Hinter Bergen hatten wir nach Bad Adelholzen hinauf nochmals einen schönen Anstieg zu bewältigen, obwohl der direkte Weg nach Siegsdorf auf dem Radweg neben der Hauptstraße viel einfacher gewesen wäre. Dafür konnten wir anschließend bei einer versteckten Wegabzweigung eine gute Tat vollbringen, indem wir zwei durch das fehlende Schild umherirrende, erschöpfte Radlerinnen wieder auf den richtigen Weg brachten.

Gute Tat mit Rad und Rat

Von Siegsdorf aus gelangten wir der Traun entlang nach Traunstein. Der Biergarten des Wochinger Bräu bot hier eine willkommene Gelegenheit zur Einkehr. Über den Stadtplatz von Traunstein erreichten wir wieder unseren Radweg. Der Anstieg aus dem Trauntal zur Ettendorfer Kirche hinauf war der letzte größere für heute, dann ab Hufschlag gab es fast nur noch Flachetappen bis nach Teisendorf. Um ½ 5 Uhr abends erreichten wir nach 77 gefahrenen km unser nächstes Quartier in Ufering etwas außerhalb von Teisendorf.

21.05.2011
Der heutige Tag sollte von den Höhenmetern her noch etwas anstrengender werden. Zunächst ging es nach dem Frühstück noch gemächlich dahin, bis der Radweg zum Kloster Höglwörth hinauf  immer steiler wurde.

Kloster Höglwörth

Aber bis Piding, vorbei an Anger, einem der schönsten Dörfer Bayerns, sollte es fast nur noch abwärts gehen.Ab Piding aus ging es durch den schattigen Auwald an der Saalach entlang nach Bad Reichenhall. Die Kurstadt bot hier einiges an Sehenswürdigkeiten, so z.B. das Gradierwerk mit Solebrunnen im Kurpark, St. Zeno und die Alte Saline. Für die Mittagseinkehr war es noch zu früh und außerdem lag der Pass Hallthurm noch vor uns. In Richtung Großgmain verließen wir die Stadt und hatten vom Radweg aus nochmals schöne Ausblicke auf die Stadt Bad Reichenhall und den Hochstaufen.

Blick auf Anger

Der nächste Wegabschnitt zum Pass Hallthurm hinauf kostete uns noch einige Schweißtropfen, bevor wir mit unseren Rädern nach Bischofswiesen und Berchtesgaden hinein rollten. Der schöne Radweg entlang der Königsseer Ache war zum Abschluss nur noch Kür, bis wir gegen Mittag den Königssee erreichten. Nach dem Zielfoto war uns der Rummel hier doch zu groß, so dass wir uns entschlossen, etwas abseits vom Touristenstrom im Café Malerwinkel unsere Mittagspause zu verbringen. Mit dem herrlichen Blick von der Terrasse auf die Schiffsanlegestelle und die umliegenden Berge konnte wir gestärkt und zufrieden die offizielle Tour nach 52 gefahrener km ausklingen lassen.

Am Ziel

Die Rückfahrt sollte anschließend ab Berchtesgaden mit der Bahn nach Erding erfolgen. Aber auf allgemeinem Wunsch wurde schon zuvor eine Route zurück nach Erding mit dem Rad geplant. Und so fuhren wir über Salzburg (Salinenradweg) und auf dem Tauernradweg nach Laufen ins Quartier nach Anthering, dem  mit Abstand besten, aber auch teuersten Quartier der ganzen Tour. Unvergessen auch das perfekte Abendessen mit purem Most in Kernei´s uriger Heurigenwirtschaft.

Von Laufen aus folgten wir dem Salzhandelsweg bis Tittmoning mit Abstecher zu Leo´s Elternhaus und weiter auf dem Alz-Salzach-Radweg bis Trostberg, sowie auf dem Alz-Inn-Radweg bis Wasserburg. Der Panorama-Radweg Isar-Inn führte uns noch bis Tulling und ab hier waren wir schon bald wieder in heimatlichen Gefilden und erreichten auf dem kürzesten Weg unser Ziel, Erding.

Insgesamt waren es ca. 420 km und einige Höhenmeter, aber die werden von uns allen verschwiegen (Leo´s Flachetappen halt), denn bei Superwetter und ausreichend Pausen hatte die Tour allen gefallen.

Unser Fazit zum Bodensee-Königssee-Radweg, nachdem wir ihn nun komplett abgefahren sind: Landschaftlich äußerst reizvoll, abwechslungsreich, mit bezaubernden Städten – wohl einer der anspruchsvollsten deutschen Fernradwege, den man am besten mit dem Mountainbike oder einem stabilen Trekkingrad bewältigt.

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Barczewski Heinz, Neumann Achim, Weise Horst, Wörndle Ade und Zuther Alfred

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