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09.06.2011

Zur Eppzirleralm

Filed under: Mountainbike,Tourenberichte — admin @ 08:22

22.05.2011, mit Hans Pirsch – „Habt´s an Durscht?“, „Ja“, „Wie viel seit´s denn?“, „Fünfe!“, „Sitzt´s eich hi, an Schnaps schenke glei ei!“. Oberbrunnalm, der Wirt läuft mit der Schnapsflasche von einem Gast zum anderen.  Noch bevor wir einen Platz gefunden haben, stehen auf dem Tisch schon fünf volle Schnapsgläser für uns.

Den anderen Bergradlern am Tisch, die wir bereits von der Eppzirleralm kennen, und die wir mit Schwung bei der Auffahrt zur Oberbrunnalm überholt haben geht’s genauso. Und so steht eine ganze Menge Schnaps auf dem Tisch. Mit einem zünftigen Prost wird sauber angestoßen und sofort sind die anderen am Tisch die besten Spezl!  Der Wirt auf der Alm ist einfach eine Schau! Jetzt erst können wir unsere normalen isotonischen Getränke (bay. Weißbier) bei ihm bestellen. Ganz gemütlich geht er von Tisch zu Tisch, die Gäste mit Schnaps zu begrüßen ist ihm wichtiger wie die Bestellungen aufnehmen. Sau griabig is da! Wir sitzen in der Sonne und genießen einfach nur noch diesen schönen Tag.

Um 7.30 waren wir fünf in Altenerding gestartet. Relativ schnell haben wir den Bahnhof Mittenwald über die A8, Sauerlach, Wofratshausen, A95 und Garmisch-Partenkirchen erreicht. In Mittenwald wurde noch schnell die Brotzeit (Schneeballen, der Geschmack konnte Edwin nicht überzeugen) ergänzt und dann radelten wir langsam  durch die Riedenberger Wiesen nach Scharnitz.

Rechts und links vom Weg liegen die Kühe im Gras, kauen genüsslich und starren uns ungläubig mit großen Augen an. Haben die es gut, wenn man an so manche „Turbokuh“  denkt, die man jetzt im Fernsehen sieht und die ihr kurzen Leben in dunklen, “verschi…..“ Ställen rumstehen muss. Gott sei Dank gehen in Bayern die Uhren noch anders! Scharnitz ist schnell durchradelt und gleich dahinter beginnt ein netter kleiner Trail an den Eisenbahngeleisen entlang.  Viel zu schnell ist der zu Ende und wir stehen im Giessenbachtal.

Auffahrt durschs Gießenbachtal

Durchschnaufen, Luft einpumpen und los geht´s. Gemächlich steigt der Weg durchs Tal an. Nach rund 6 km und 500 Hm empfängt uns im Talschluß die Eppzirleralm. Beeindruckend steht sie da, unter einer kleinen Kapelle in einem großen Hochtal umrahmt von Fleischbankspitz und Fleischbanktürmen, Erlspitz und Kuhljochspitz. Wegweiser an der Hütte weisen über die Eppzirler Scharte zum Solsteinhaus und über den Ursprungsattel zur Nördlinger Hütte. Wir begnügen uns mit einem schönen Platz an der Sonne! Genießen nun unsere Weißbiere, Kaiserschmarrn und Wildschweinbraten.

An der Eppzirleralm

Heiß wird’s bald in der Sonne, die nass geschwitzten Trikots sind schnell trocken und so brechen wir wieder auf.  Da es aus dem Talkessel für uns Radler keinen Ausweg gibt, rollen wir den Anfahrtsweg wieder zurück. Dabei gibt’s noch eine unangenehme Begegnung zwischen Georg und einem stark nach Alkohol riechenden Jeepfahrer, der wie wahnsinnig fährt und brüllt, der Weg gehöre nur ihm und nicht den Radlern. Naja, die ewig gestrigen gibt’s halt immer noch!

Wir fahren bis zur Brücke zurück, biegen in ein Seitental ab und kurbeln wieder bergauf. Ein paar Kilometer, einige giftige Steigungen und wir sitzen in der Oberbrunnalm und trinken Schnaps … Der Wirt ist echt lässig! Wir wollen unsere Zeche zahlen. Den Betrag müssen wir selber ausrechnen, das Wechselgeld muss von uns auch berechnet werden. Der „Schnapsverteiler“ meint nur lapidar, die Preise habe er nicht im Kopf. Die Hütte liegt ideal zum Übernachten, wir fragen ihn, aber leider bietet er keine Übernachtungen an. Er meint nur recht trocken,  er habe schon genug zu tun mit seinen Viechern auf der Alm! Also die Oberbrunnalm kann man jedem empfehlen, der Wirt ist legendär, die Gegend gigantisch schön und die Gemütlichkeit auf der kleinen Alm typisch „bayerisch“ (oder sind wir noch in Tirol?).

Gigantisch schön

Weiter geht’s! Wir fahren bis zum Eingang der Gleirschklamm. Schauen tief hinab auf den Klammweg und bleiben auf einem wunderbar zufahrenden  Höhenweg weit oberhalb der Klamm. Immer wieder halten wir an und schauen ehrfürchtig in die Tiefe. Irgendwann lassen wirs aber trotzdem richtig sausen und rauschen fast unendlich den ganzen Weg hinab. Beim nächsten Halt merken wir nun, dass wir schon viel zu weit unten sind. Kurze Beratung, alle sind dafür, wir kurbeln wieder hinauf bis zum verpassten Abzweig in den Nederweg. Dort passieren wir eine kleine Schranke, und extrem steil und in vielen Serpentinen schlängeln wir uns zur Klamm hinab. Wäre richtig schade gewesen, wenn wir das verpasst hätten!

Über dem Gleirschbach

Auf einer kleinen Holzbrücke überqueren wir nun den Gleirschbach und radeln extrem steil (logisch, oder?) wieder hinauf. Jetzt sind wir am Isarhochufer. Ein schöner Weg führt uns nun auf und ab oberhalb der jungen Isar entlang bis hinaus zur Scharnitzalm. Wir rollen weiter, durch Scharnitz und auf den Anfahrtsweg zurück durch die Riedenberger Wiesen. Die Kühe stehen und liegen  immer noch da und starren uns an! Was die wohl denken?

In der Altstadt von Mittenwald gibt’s dann noch Eis und Kaffee. Irgendwie passen wir dort als Bergsportler nicht so richtig ins Klischee. Wir fallen auf! Lachen wir zu laut, sind wir zu lustig zwischen all den ernst dreinblickenden Rentnerpaaren? Egal, die Freude an der Tour kann uns keiner nehmen. Nach 48 km und 1250 Hm verstauen wir am Bahnhof in Mittenwald die Räder in unsere Autos und fahren über Walchen- und Kochelsee heim. Am Kochelsee streifen wir noch die Ausläufer eines heftigen Regenschauers. Wurst, wir haben schon unseren Sonnenbrand!

Mitgefahren und „mitgeschnapselt“ haben: Kollmannsberger Michaela, Baumgartner Georg, Volker Edwin, Wachinger Richard

Tourenleitung und-bericht: Hans Pirsch

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