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19.05.2011

Durchs Trockenbachtal zum Kranzhorn

Filed under: Mountainbike,Tourenberichte — admin @ 07:54

07.05.2011, mit Hans Pirsch – Samstag früh, 8.00 Uhr. Keine Wolke am Himmel! Schnell werden am Altenerdinger Bahnhof die Räder auf die Autos aufgeteilt. Los geht’s! Wir rauschen ab in Richtung Berge.

Stau-frei bis zur Autobahn Ausfahrt Brannenburg. Wir fahren durch Nußdorf, sprechen per Handy unseren Treffpunkt ab  und erreichen dann gemeinsam den Waldparkplatz Gammern. Dort stehen wir staunend vor Susannes A-Klasse Mercedes aus dem Susanne, Elfi und Klaus gerade entstiegen sind. 2 Frauen und ein Mann und noch drei Räder in diesem kleinen Auto! Anscheinend alles eine Frage des Verpackens!

Der Weg lässt uns keine Zeit zum Einrollen, er zieht sofort steil an. Über schöne Forststrassen erreichen wir schnell die Käsalm. Ohne es zu bemerken überqueren wir die Grenze nach Tirol. Ein fantastischer Wiesentrail leitet uns hinab ins Trockenbachtal. Hier sammeln wir uns wieder und  sind beeindruckt von diesem schönen, einsamen Tal. Ein tiefblauer Himmel, Wiesen voller Blumen, sattgrüne Berge und lauter glückliche Radler!

An der Käsalm

Nun trennt sich die Gruppe. Ein Teil fährt talauswärts, der andere Teil beginnt auf der gegenüber liegenden Talseite die mühevolle Auffahrt Richtung Karkopf. Weit oberhalb des Talgrundes beginnt dann der Höhenweg knapp unter dem Gipfel des Spitzsteins. Wir überqueren die letzten Schneereste von Lawinenabgängen, tragen etliche Höhenmeter unsere Räder nach oben und machen den ersten „technischen“ Halt. Das Hinterrad von Manfreds Radl verliert Luft. Schlauch wechseln, Fotos machen und weiter geht’s!

Schieben am Spitzstein

Noch ein kleiner Sattel ist zu überqueren und dann beginnt eine nicht enden wollende Abfahrt hinunter nach Erl. Erst auf Schotter, dann auf Asphalt. Mit fast 60km/h ist der Spaß leider viel zu schnell vorbei. In einer Rechtskehre biegen wir ab in die Straße zum Kranzhorn. Die Auffahrt beginnt recht gemächlich, wechselt dann auf Schotter und zieht immer mehr an. Steil wird´s zum Schluß,  auch der grobe, steinige Untergrund zehrt an den Kräften. So ist  jeder froh als das Kranzhornhaus in Sicht kommt. Mit großem Hallo werden wir von den Kameraden begrüßt. Die sind das Trockenbachtal hinaus gerollt, haben sich dann auch zum Kranzhornhaus hinauf gequält und sind anschließend noch 130 Hm zum Kranzhorn aufgestiegen. Jetzt sitzen sie schon sehr gemütlich vor riesigen Portionen von Kaiserschmarrn und Weißbier, schwärmen von der fantastischen Aussicht oben auf dem Gipfel und fragen uns schelmisch, warum wir so lange nicht kommen!

Die Portion des Kaiserschmarrns beeindruckt, und so bestellen fast alle diesen „Eierschaum“! Eiweiß und Kohlehydraten werden heute noch gebraucht werden. Ein paar erklimmen den kleinen Vorgipfel oberhalb der Hütte und nach dem obligatorischen Gruppenfoto brechen wir auf.

Gruppenfoto am Kranzhornhaus

Das schöne Wetter und die heftigen Aufstiege haben unsere Trinkwasserreserven ganz schön aufgebraucht. Der Wirt erzählt uns, dass seine Familie seit 40 Jahren die Hütte bewirtschaftet, aber heuer das erste Mal ist, dass er das Wasser täglich mit dem Auto nach oben fahren muss. Wir sind jetzt erst im Frühjahr, wie wird die Wasserversorgung erst im Herbst aussehen!!! So beschließen wir  unsere Wasservorräte unten im Tal in Nußdorf aufzufüllen. Ein kurzes Stück der Auffahrt rollen wir zurück, biegen dann in einen kleinen Pfad über einen Sattel ab und rauschen durch den Wald hinab.

Eine schöne, wellige Forststrasse  mit vielen Serpentinen und Kurven führt uns weit hinunter ins Inntal. Dort überqueren wir die Straße und fahren auf dem Inndamm. Die nächsten Kilometer begleiten wir den Fluss nach Norden. Der zeigt sich heute von seiner schönsten Seite. Tiefblau, mit vom Wind gekräuselten Wellen unter einem wolkenlosen Himmel. Der Geruch des Wassers und der heftige Gegenwind erinnern uns an so manche Touren am Gardasee! Viel zu schnell ist Nußdorf erreicht, wir durchqueren den Ort auf der Straße und merken nun wirklich dass unsere Wasservorräte zu Ende gehen. An einem der letzten Häuser fragt schließlich Susanne die im Garten arbeitenden Bewohner um Wasser. Opa, Vater und die kleine Tochter füllen bereitwillig Flasche um Flasche mit Leitungswasser, lachen sich eins über uns und klären uns über den weitern Weg auf. Selbstverständlich leeren wir unsere Geldbeutel, alle Münzen liegen schließlich in der Hand der Tochter. Die Freude des kleinen Mädchens ist richtig ansteckend. Wahrscheinlich wird ihr Sparschwein erheblich schwerer!

Gemächlich leitet uns der Weg nun hinaus aus Nußdorf, führt durch die Wiesen bis zum Waldrand und bäumt sich dort richtig auf. Die betonierte Piste zieht mit einer ungeheuren Steigung den Berg hinauf. So mancher Tacho mit Steigungsmeßung zeigt bis 28% Steigung. Zuviel für manche. Jetzt ist richtig langes Schieben angesagt. Anstrengend und schwer, jetzt fast am Ende des Tages. Aber trotzdem erreichen alle schließlich die Daffnerwaldalm. Wir verteilen uns auf alle verfügbaren Biertischgarnituren. Die Füße sind schwer, Erleichterung verschafft man sich durch hochlegen! Weißbier, Kuchen und Kaffee, die letzten Brotzeitsemmeln aus dem Rucksack geben wieder Kraft.

Kurz vor 18.00 Uhr, die Sonne geht nun langsam hinter dem Heuberg unter, ein herrliches weiches Licht überstrahlt das ganze Almgelände. Feierabend, jetzt wäre es schön, dort oben zu bleiben, aufs Abendessen zu warten und dann gemütlich bei Weißbier und Wein den Tag ausklingen zu lassen, übernachten und am nächsten Tag weiter zu fahren.

Nach 18.00 Uhr brechen wir aber auf, schießen noch das letzte Gruppenfoto am Brunnen vor der Alm und rollen über die Wiesen  hinab. Am Waldrand empfängt uns ein übler Karrenweg. Stufen, Wurzeln, große Steine erschweren die Abfahrt. Eine Bachdurchfahrt macht so manchen wieder ein wenig frischer. Wir rollen weiter durch wunderschöne Almwiesen. Die Räder müssen über Weidezäune gehoben werden, in routinierter Teamarbeit für uns kein Problem. Dann tauchen wir wieder in den Wald ein. Ein paarmal auf und ab und wir befinden uns wieder auf dem bekannten Hinweg. Der Kreis schließt sich nun. Rasant rollen wir hinab zum Waldparkplatz.

Eine lange, herzliche Verabschiedungsrunde rundet den Tag ab. Aus den angekündigten 1000Hm sind für die eine Gruppe rund 1800Hm und rund 50 Km geworden, der andere Teil der Gruppe ist rund 1300 Hm gefahren und 130 Hm gewandert! Schwer wars für die erste Tour in diesem Jahr,  aber ein wunderschöner Tag ist zu Ende!

Gefahren, geschoben, gewandert und geflucht haben:  Beisegel Sigrid, Schaller Elfi, Thurner Susanne, Bertz Klaus, Barczewski Heinz, Buchmann Hans, Just Andreas, Schobin Manfred, Stadler Andreas, Volker Edwin, Wörndle Ade
Tourenleitung und -bericht: Hans Pirsch
Alle Fotos findet ihr unter: http://fotoalbum.web.de/gast/andreas.p.just/MTB_Tour_07052011 (das ist das Fotoalbum vom Andy!)

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