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20.04.2011

„Kulinatour“ Wachau

Filed under: Tourenberichte — admin @ 08:02

13.-17. April 2011, mit Rainer Pollack – Von verblühten Marillen, Schneesturm, Heurigen und alpinen Schmankerln … Nach der langen Schönwetterperiode waren die Wetteraussichten nicht so prächtig. Dennoch fuhren fünf Kranzler am Mittwoch frohen Muts zum ersten Ausgangspunkt nach Struden im Strudengau am nördlichen Donauufer.

Die Wanderung durch die Stillensteinklamm gehört zu den abwechslungsreichsten und frequentiertesten im Strudengau, nicht aber bei Aprilwetter. Über Holzstege und unter dräuenden Felswänden ging es hindurch zur Steinernen Stube. Es wehte ein kalter Wind und ab und an fing es auch zum Tröpfeln an. Nach knapp 2 Stunden kam das Gasthaus Aumühle gerade richtig, als ein Regenschauer niederprasselte. Nach der Mittags- und Regenpause erfolgte nach Rückkehr auf dem gleichen Weg bei einem Stausee der Aufstieg über den seilgesicherten Jägersteig zum Gehöft Burner und der Abstieg wieder hinunter in die Stillensteinklamm. Normalerweise ein kühler Tipp für heiße Tage, an diesem Mittwoch ein heißer Tipp für kühle Tage. Aber dennoch eine sehr romantische Halbtagstour.

Man fuhr dann hinauf in den Wallfahrtsort nach Maria Taferl oberhalb Marbach an der Donau in das Standquartier, das Viersterne-Hotel Schachner, das hoch über der Donau thront und einen fantastischen Ausblick bietet. Zum ersten Mal konnte das allabendliche Fünfgangmenü genossen werden.

Im Spitzer Graben

Am Donnerstag waren die Wetteraussichten noch immer nicht gut. Dennoch wagte man zum ersten Mal eine Etappe auf dem erst zwei Jahre alten Weltkulturerbesteig. Von Mühldorf ging es über die Burg Oberanna und hoch über dem Spitzer Graben in gut 4 Stunden nach Spitz an der Donau. Immer wieder ein paar Regentropfen, aber zu wenig, um den Schirm herauszuholen. Bewundert werden konnten die mühsam angelegten Weinterrassen mit den teilweise jahrhundertealten Trockensteinmauern. Der letzte Anstieg auf den Tausendeimerberg hatte es noch einmal in sich, der Ausblick auf die Donau lohnte aber jeden Meter. Die Tour schloss mit einem Besuch im urigen Heurigen Donabaum, ehe wieder die Rückfahrt nach Maria Taferl folgte.

Bis zum Abendessen konnte noch das Hallenbad, Sauna und Infrarotkabine zum Ausspannen genutzt werden. Birgitt hatte sich so erkältet, dass sie die folgenden Tage leider nicht mehr mitwandern konnte und, soweit es möglich war, im Hotel relaxte.

Auch der Freitag bot durchwachsenes Aprilwetter. Ausgangspunkt war der Wallfahrtsort Maria Laach am Jauerling. Nach Besichtigung der Wallfahrtskirche erfolgte der waldreiche Aufstieg auf dem Weltkulturerbesteig zum höchsten Berg der Wachau, den Jauerling (960 m). Der Gipfel erinnerte ein wenig an den Harzer Brocken und war wenig einladend. Dafür war die Aussicht vom und die Betreuung im Hans-Pichler-Naturparkhaus umso einladender. Die Mittagspause erfolgte während eines kleinen Schneesturms, dennoch konnte die herrliche Aussicht von der Wachauterrasse auf die Donau genossen werden. Der Abstieg erfolgte über Waldwege und nach etwa 4 Stunden war wieder Maria Laach erreicht.

Anschließend eine Saftverprobung im Obsthof Reisinger, wo es hervorragenden Marillen-, Birnen-, Apfel- und Erdbeernektar zum Kosten gab. Der Obsthof liefert beispielsweise auch an Dallmayr und Käfer. Mit vielen Flaschen bepackt fuhr man wieder zurück nach Maria Taferl. 

Der Samstag begann überraschend: mit Sonne bereits in der Früh. Von Dürnstein, dem wohl bekanntesten Ort in der Wachau mit den meisten Fotomotiven, begann der schweißtreibende und alpine Aufstieg auf dem seil- und kettengesicherten Vogelbergsteig in gut 1 ½ Stunden hinauf zur Fesslhütte. Die vielfältige Landschaft und die immer wieder herrlichen Ausblicke auf die Donau machten die Tour zur schönsten der fünf Tage. Nach der Mittagseinkehr ging es nochmals ein wenig hinauf zur Starhembergwarte (Aussichtsturm), ehe der Abstieg zur eindrucksvollen Burgruine Dürnstein erfolgte.  Dazwischen konnte eine Smaragdeidechse beobachtet werden. Die Besichtigung der Dürnsteiner Stiftskirche und ein Kaffeebesuch in der Bäckerei Schmidl, die das Wachauer Laberl erfunden hat (Semmel) und im Weingut „Domäne Wachau“ rundete den Tag ab. Allerdings waren so viele Touristen unterwegs, was man schon gar nicht mehr gewohnt war. Wachau, so schön sie ist – möglichst nur in der Vorsaison.

Am Sonntag nochmals herrlichstes Wetter. Von Stein an der Donau wurde eine 2 ½ stündige Runde durchs Alauntal und die Donauwarte, sowie die Steiner Riede (Weinberge) unternommen. Die Abschlusseinkehr fand dann nochmals in einem Heurigen in Unterloiben statt, ehe in knapp drei Stunden die unproblematische Heimfahrt nach Erding erfolgte.

Gemütliche Wandertouren, größtenteils auf dem Weltkulturerbesteig, in eindrucksvoller Landschaft und noch wenig Touristen, mit kulinarischen Köstlichkeiten und passender Weinbegleitung bei guter Stimmung und einem angenehmen Hotel, das waren die fünf Tage zusammengefasst. 

Teilnehmer: Birgitt Baumgartner, Marianne Schmid, Gerhard Ippisch, Sabine Pollack
Tourenleitung: Rainer Pollack

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