Schnee wo bist Du? Im Wochenverlauf hat es zwar etwas geschneit. Aber wo nur? Der 72h Rückblick im Internet zeigte weder in den Kitzbüheler noch in den Tuxer Alpen signifikante Neuschneemengen. Nachdem die Schneelage dieses Jahr überhaupt sehr mager ist, suchte ich daher eine Tour, die größtenteils nordseitig zu begehen war, einen möglichst hohen Ausgangspunkt hat und auch bei der angekündigten Lawinenlage 3 (wegen starker Verwehungen) begehen werden kann. Da kommen für eine Eintagestour als Ausgangpunkt eigentlich nur Innerst, Lager Walchen oder das Sellrain in Frage. Mit der Roßlaufspitze wurde ich zumindest in der Theorie fündig.
Vier Kranzler machten sich daher um 6:30 auf den Weg Richtung Innerst (1280m). Eigentlich etwas spät. Doch wir bekamen noch einen der letzten Parkplätze. Was schon einmal erfreulich war: Es lag zumindest noch soviel Schnee, dass wir den Wirtschaftsweg ins Nurpental direkt ab dem Parkplatz mit Ski begehen konnten. In angenehmer Steigung ging es los. Bei der Stallenalm (1617m) legten wir unsere erste Rast ein. Das Dach der Alm war noch bis zum First schneebedeckt. Die Menge der Skitourengeher hatte sich bis hierher schon deutlich reduziert, denn alle, die den Gilfert besteigen, bogen bereits früher ab.
Zwischen Stallenalm und Unterer Nurpenalm (eigentlich einer ganzen Ansammlung von Almen) querten wir den Bach. Vor uns lag ein kupiertes Gelände mit angenehmer Steigung. Die ost- bzw. nordostseitigen Hänge ziehen sich direkt bis zum Gipfel. Und man möchte es fast nicht glauben – darauf 10 bis 20cm Pulverschnee und nur einige neue Abfahrtsspuren. Genüßlich stiegen wir diesen Hang hoch. Teilweise legten wir eine eigene Aufstiegsspur, später nutzten wir eine vorhandene Spur. Kurz vor dem Gipfel gab es dann nochmals eine Querung, die wir aufgrund der Verwehungen und der Lawinenlage mit Sicherheitsabständen begingen.
Nach genau drei Stunden kamen wir auf dem Gipfel an. Außer uns waren nur wenige andere hier. Bei strahlendem Sonnenschein und Vorfreude auf die Abfahrt schmeckte die Brotzeit gleich doppelt so gut. Nachdem wir dann auch noch das umliegende Gipfelpanorama geklärt hatten und auch, durch welches Tal die Mountainbiker im Sommer von der Weidener Hütte Richtung Lanersbach/Mayrhofen fahren, ging es wieder los.
Der Eindruck vom Schnee beim Aufstieg hat dann auch nicht getäuscht. Unten drunter einen stabilen Harschdeckel und obendrauf 10 bis 20 cm Pulverschnee. Herz was willst Du mehr! Mit viel Spaß und Elan (ich habe sogar einige Juchzer gehört) zogen wir unsere Schwünge nach unten. So etwas hatte sich heute wirklich keiner zu hoffen getraut. Am Ende des Hanges meinte dann ein Teilnehmer tatsächlich Nur schade, dass es abwärts immer so schnell geht. Wer trägt mich nochmals hoch?.
Da sich dafür kein Freiwilliger fand beschlossen wir weiter ins Tal zu fahren. Auch auf dem Wirtschaftsweg war größtenteils genügend Schnee. Erst ganz am Ende wurde es etwas steinig. Die letzten 50 Hm trugen wir dann die Ski, da es dort, wo wir heute Morgen noch über Schnee aufstiegen, inzwischen aper war. Aber macht nichts. Den Traumtag mit einer überraschend guten Schneeausbeute ließen wir dann noch bei einer Erfrischung mit Blick übers Inntal ausklingen.
Mit dabei: Günther Budil, Uta Mentz, Hans Sterr, Michael Kreuz (Bericht, Fotos und Tourenführung)