Zum geographischen Mittelpunkt Bayerns am Samstag, 23. Oktober 2010, mit Inge Döllel – Alles war fest geplant, nur dass sich die Abfahrtszeiten der Busse änderten, war nicht vorher zusehen. Was tun sprach Zeus. Die Tour abblasen? Das ging der Tourenleiterin gegen den Strich. Es war ja auch ein besonderer Ausflug. Schnell ein Anruf bei der zuständigen Busgesellschaft und siehe da, der zuständige Herr zeigte Verständnis und stellte uns einen Bus zur Verfügung.
Ob das klappt und wie das klappte? Abfahrt in Erding 07:38 Uhr bis Mü. Hbf. Weiter mit der total überfüllten Reg. Bahn Richtung Nürnberg, Bahnhof Kinding-Altmühltal. Ankunft. 10:19 Uhr. Der Bus mit der Aufschrift Sonderfahrt (das hatten wir auch noch nicht) brachte uns nach Kipfenberg.
Vor 2000 Jahren führte der Limes, mittlerweile Weltkulturerbe, exakt durch den Ortskern. Majestätisch grüsst das Wahrzeichen Kipfenbergs, die im 11./12. Jh. erbaute, auf einem Felsen thronende Burg. Bis 1803 im Beisitz der Eichstätter Bischöfe, befindet sie sich heute in Privatbesitz. Das Römer- und Bayuwaren-Museum ist in einem ehemaligen Wirtschaftgebäude untergebracht. Ein schöner Waldweg zieht sich zur Burg hinauf.
Der in der Nähe der Burg gelegene geographische Mittelpunkt Bayerns war unser Ziel. Er wurde im Rahmen umfangreicher Vermessungsarbeiten festgelegt, mit einem Findling markiert und in einem Festakt eingeweiht. An einem Fahnenmasten war bereits (ob extra für uns???) die Bayernfahne aufgezogen. Wir ehrten diese Stelle würdevoll und sangen aus vollem Hals die Bayernhymne. An dieser Stelle durfte als Erinnerung das Gruppenfoto nicht fehlen.
Es ging zurück zur Burg und auf einem steilen Waldpfad abwärts in den Talgrund, wo sich schon der bewaldete Michelsberg erhebt. Der Michelsberg schiebt sich zungenförmig mit steilen Dolomitfelsen von Süden gegen Kipfenberg. Nordseitlich nahmen wir ihn in Angriff. Recht stramm gings in engen Kehren auf einem schmalen Steig durch romantischen Buchenwald, vorbei an mächtigen Felsen zum Hochplateau mit Gipfelkreuz. Von dort herrliche Aussicht ins Altmühltal und zur gegenüberliegenden Burg. Der goldene Oktober machte seinem Namen alle Ehre und tauchte die Laubwälder in herbstliche Farben. Auf dieser Hochfläche befinden sich Spuren keltischer und frühmittelalterlicher Befestigungsreste. Die Grundmauern der Michaelskapelle wurden 1983 archäologisch freigelegt.
Nach einer ausgedehnten Rast wanderten wir durch schönen Mischwald, das Laub unter unseren Füssen raschelnd sanft bergab, über weite Wiesenflächen. Ein grosser Stein mit der Aufschrift Böhming, unser nächstes Ziel, weist uns den Weg. Durch ausgedehnte Waldlandschaft stets abwärts bis zum Radlweg, der nach Böhming, einem kleinen Dorf an der Altmühl, führt.
Im Gasthof „Römer-Castell“ wurden wir schon zur Einkehr ca 14:00 Uhr erwartet. Die Küche ist bekannt für Lammspezialitäten. Ab Böhming fuhren wir mit dem Linienbus 16:32 Uhr nach Kinding-Marktplatz. Da der Bahnhof ausserhalb liegt und wir reichlich Zeit hatten, marschierten wir auf dem Radlweg zum Bahnhof – Kinding. Abfahrt 17:35 Uhr. Um 20:00 Uhr hatte uns Erding wieder.
Was war das für ein Tag, Geschichte, Natur, Bewegung in einer wunderschönen Landschaft und obendrein eine urige Wirtschaft.
Tourenleitung und Bericht: Inge Döllel
28 Teilnehmer: Bacher Helga, Bitzer Sepp, Erl Hermann, Etzel Hermann, Faltlhauser Paul, Felbinger Renate, Floßmann Anna, Gebauer Peter, Huyer Günther, Irl Karin, Kieß Gotthard, Köppen Jochen, Koschek Magdalena, Kratzer Hans, Kreibich Herbert, Loidl Marille, Neumann Rita, Niedermaier Erika, Ottmann Christa, Pompl Maria, Ritzer Marianne, Sieger Paula, Sperle Meta, Stangl Maria, Topf Peter, Zech Martin und Lore