17.11.2018, mit Hans Sterr – Eine Wanderung auf Berge mit reichlich ungewöhnlichen Namen unternahmen 19 Alpenkranzler unter der Leitung von Hans Sterr. Ausgangspunkt war der Ursprungpass bei Bayrischzell an der bayerisch-österreichischen Grenze.
Schon auf der Anfahrt zeigt sich, dass sich die Tour heute lohnen würde: Eine herrlich rote Sonne steigt morgens über den Horizont und Nebelschleier verwandeln den Schliersee in eine Zauberkulisse.
Was ansonsten etwas schwierig ist, ist heute kein Problem: Für alle Autos findet sich gleich ein Parkplatz direkt beim Ausgangspunkt, so dass wir ohne Verzögerung losziehen können. Wir wandern hinein ins Trockenbachtal – der Bach hat keine natürliche Quelle und führt nur nach starken Regenfällen Wasser, das Bachbett ist also die meiste Zeit tatsächlich völlig trocken. Ein kalter Ostwind weht die Talschlucht herab, es ist reichlich frisch. Raureif bedeckt Boden und Gräser.
Wir wandern über den Forstweg hinauf und erreichen nach 500 Höhenmetern die Ascherjochalm, wo wir dann endlich auch in der Sonne weiterwandern.
Eine kurze Pause an der Alm, dann ziehen wir weiter hinauf über einen schönen Anstieg zu unserem ersten Gipfel.
Wie kommt ein Berg zu so einem Namen: Saurüssel? Es gibt keine Hinweise darauf, das Rätsel lässt sich nicht entschlüsseln. Dem Namen angemessen gratulieren wir uns aber am höchsten Punkt mit schweinischen Grunzlauten zum Gipfelerfolg.
Wir ziehen weiter über den Gipfelkamm in stetigem Auf und ab. Der führt mal durch Wald oder über Felsen, mal auch an freier Fläche dahin, wo wir mit Ausblicken zum Wilden Kaiser belohnt werden.
In der weiteren Folge erreichen wir dann unseren zweiten Gipfel, den Semmelkopf. Auch hier lässt sich nicht klären, woher der Name kommt. Im Winter führt vom Semmelkopf eine pulverschneereiche, steile Abfahrt, jetzt bietet die freie Gipfelfläche herrliche Blicke in das weite Rund der Berge: Auf das naheliegende Trainsjoch und zum Brünnstein genauso wie zu Risserkogel und Plankenstein, Hinterem Sonnwendjoch, Auerspitz, Miesing und Rotwand und nach Süden in die Hohen Tauern.
Wir gönnen uns eine längere Brotzeitpause (obwohl alle nur Brote und keine Semmeln dabei haben), bevor wir uns auf den Abstieg machen. Wir erreichen die Scharte am Übergang zur Trainsalm, von wo wir den Abstieg nach Westen wählen.
Durch einen schönen Pfad durch Latschenwald steigen wir ab in Richtung Mariandl-Alm. Weil der Bergbauer dort grade die jungen Tannenbäumchen auslichtet, bringt eine Teilnehmerin auch gleich ein Weihnachtsbäumchen mit nach Hause.
Wir erreichen die herrlich gelegene Mariandl-Alm, wo wir einkehren. Die Alm hat heute den letzten Tag offen (was der Tourenleiter vorher schon ausgekundschaftet hatte). Wir genießen das wie immer sehr gute Essen auf der sonnigen Terrasse. Weil sich die Teilnehmer so gar nicht von wohl einem der letzten schönen Wandertage in diesem Jahr trennen können, verlängern wir den Aufenthalt zweimal.
Aber irgendwann muss man halt doch hinunter, und wir erreichen über den Wanderpfad an der Trockenbachalm vorbei den Forstweg und dann sind alle wieder heil zurück am Auto. Ein geschenkter herbstlicher Wandertag ist zu Ende.
Teilnehmer: Barczewski Heinz, Deuritz Eva, Faltermaier Irmgard, Handorf Louisa, Huber Ingrid, Kanacher Ingeborg, Kratzmeier Sonja (Gast), Neumeier Elisabeth, Salten Regina, Schießl Gertrud, Schießl Hermann, Schmidt Beate, Schmidt Ernst, Schramek Harald, Schupsky Sonja, Triller Monika, Zeis Gisela, Zistler Edeltraud
Tourenleitung, Bericht und Fotos: Hans Sterr