21.10.2018, mit Wolfgang Mayr – Betrachtet man die mittlere Isar zwischen München und Moosburg heute, so fließt viel weniger Wasser als vor dem Bau des Mittleren Isarkanals in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Und man stellt sich unwillkürlich die Frage: Wie wäre es, wenn immer noch das ganze Wasser die Isar hinunterfließen würde? Genau dies konnten die DAV Mitglieder, die an der Tour zur mittleren Isar bei Gaden teilnahmen, hautnah erleben.
Denn bei Eitting stehen gerade zwei große weithin sichtbare Kräne für Baumaßnahmen am Kanal, und daher führt dieser nur sehr wenig Wasser und es verbleibt fast alles für die Isar.
Los ging es für fünf Teilnehmer am S-Bahnhof in Altenerding mit dem Fahrrad. Nachdem es die Tage zuvor hartnäckigen Nebel gegeben hatte, waren wir sehr froh, dass dies am Sonntag nicht so war und schon bald nach der Abfahrt die Sonne schien. Über Aufkirchen und Niederding erreichten wir auf Rad- und Feldwegen Reisen. Bei der Kanalüberquerung konnte man sehen, wie öde so eine fast leere, schurgerade, betonierte Wasserrinne wirklich ist. Nach Eitting fuhren wir durch das Viehlassmoos zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem kleinen Parkplatz auf der rechten Seite unmittelbar nach Überquerung der Isar Richtung Oberhummel. Dort stießen nochmal fünf Mitglieder dazu. Bei herrlichem, warmem Sonnenschein wanderten auf der linken Isarseite auf bequemem Weg Richtung Norden, vorbei an spektakulären Baumpilzen und einem sonderbaren HighTech Baum mit eisernem Stamm, den wohl ein Spaßvogel gebaut hat.
Auf der großen Kiesbank am Endpunkt der Wanderung konnte man erahnen, wie die Isar vor der Eindeichung Anfang des 20 Jahrhunderts ausgesehen hat. Meyers Konversationslexikon 1890 schreibt: „Die schöne grüne Isar fließt in weitem kiesreichem Bett, unterhalb München 130 – 320m breit, zahlreiche Inseln einschließend, immer mit starkem Gefälle, bleibt aber für die Schifffahrt, die man von Tölz an rechnet, wegen des starken Falles und der ungleichen Wassermenge unbedeutend.“
Zumindest sind es dort jetzt wieder 150m, einschließlich Kiesbank. Hier kann man den Prozess der Besiedlung gut verfolgen. Startend mit reinen Kiesflächen, auf denen große Bäume liegen, beginnen Pionierpflanzen mit der Besiedlung, bis schließlich Weiden vorherrschen. Nach dem nächsten größeren Hochwasser beginnt alles wieder von vorne.
Nach der Wanderung und einem ausgiebigen Mittagessen beim Alten Wirt in Gaden ging es für die Fahrradfahrer auf leicht geändertem Weg zurück nach Erding. Nur ein wenig Gegenwind störte.
Mit dabei waren: Charlotte, Hella und Wolfgang Mayr (Tourenleitung und Bericht), Heidi Nett, Andeas Oppenländer, Marianne und Georg Orthuber, Helga und Kurt Ploner sowie Irmgard Viktor