18.4.2015, mit Manfred Drobny und Constanze Klotz – Nach dem interessanten Diavortrag am Vorabend bietet Herr Manfred Drobny heute am Samstag eine zum Vortragsthema passende Exkursion im Erdinger Landkreis an: „Warum denn in die Ferne schweifen, das Schöne liegt so nah“.
Herr Drobny, hauptamtlich beim BUND, ist Biologe und kennt sich bestens aus im Landkreis. Er bringt uns den Auwald näher: In diesen Wäldern herrscht eine in Mitteleuropa einzigartige Artenvielfalt. Die Grauerle wächst hier in den Auen, typisch sind Stelzwurzeln für diesen Baum, eine Eigenschaft, die man sonst fast nur bei Tropenbäumen findet. Die Hart- und die Weichholzaue kann man nicht nur anhand der Baumarten unterscheiden, sondern viel besser am Unterwuchs, der durch verschiedene Pflanzen charakterisiert ist.
Am renaturierten Isarufer lernen wir, dass man anhand der Größe der Kiesel den jeweils vorherigen Flussverlauf erkennen kann. Wir bestaunen das Barbarakraut, eine Brassicaceae, die hier in Massen wächst und ganz typisch für Kiesbänke ist.
Flussrenaturierungen sind nicht nur für Pflanzen und Tiere ein Gewinn, sie dienen auch dem vorbeugenden Hochwasserschutz. Wenn sich das Hochwasser in den Auen verteilt, steigen flussabwärts die Pegelstände weniger stark an als an kanalisierten Flussläufen. Im Gegensatz zu Baumpflanzungen, die dem Klimaschutz dienen, aber Jahrzehnte brauchen bis ihre volle Wirkung eintritt, bieten Flussrückbauungen innerhalb weniger Jahre wieder einen ursprünglichen Lebensraum: Es braucht nur 2 bis 3 Hochwasser, circa ein Jahrzehnt, und schon hat sich das Wasser seinen ursprünglichen Lebensraum zurückerobert. Die dabei entstehenden Steilwände werden z.B. vom Eisvogel als Lebensraum genutzt.
Vielen Dank an Herrn Drobny, der uns viel Neues gelehrt hat, sowie an Frau Betzmeir und Herrn Honsberg, die beiden Vorsitzenden des Bund Naturschutzes Erding, die uns diese Führung ermöglicht haben!
Teilnehmer/innen: Kempfer Margarete, Friedrich Harald + Elfriede, Hotz Sigrid, Ottmann Andrea, Mayr Lotte, Mayr Hella + Wolfgang, Meier Renate, Barczewski Heinz, Mau Otti, Scholz Annemarie + Dieter, Bals Renate, Zech Eleonore + Martin
Bericht: Constanze Klotz, Naturschutzreferentin