18.-19.1.2014, mit Constanze Klotz – Sensationell vielseitige Skitour am Samstag – so bezeichnet eine der Optimistinnen die Tour auf den Großen Tanzkogel am Samstag. Klar war, dass das kein Pulverschneewochenende wird. Deshalb haben die Zielorientierten kurz vorher abgesagt. Die Anderen, die Optimisten und Erlebnisorientierten sind einfach gefahren.
Panoramablick
Verhältnisse wie im April. Wir hatschen den Talboden entlang, ziehen nordseitig über Schnee, doch sobald wir die Exposition wechseln ist er weg – der Schnee. Also tragen wir unsere Skier ein Stück, machen eine, wie im Führer schon steht, „ungute“ Bachquerung und weil im Wald eben auch kein Schnee mehr liegt, tragen wir noch ein Stück weiter. Wobei diese Etappe im Hochwald bestimmt auch mit Skiern kein Vergnügen ist. Tatsächlich taucht irgendwann wieder Schnee auf, wir ziehen nun wieder Kurven und Spitzkehren. Da am Gipfelgrat Schneefahnen wehen, küren wir einen Muggel in der großen nordseitigen Mulde zu unserem heutigen Ziel. Meine nagelneuen Felle kleben so gut, dass ich sie kaum noch von den Skiern bekomme und der Kleber findet es auf dem Skibelag wohl angenehm. Ich habe nicht nur beim Steigen, sondern auch beim Abfahren Stollen an den Skiern. Was sagt man dazu!
Was sagt man dazu? Der Schnee ist überraschend gut! Na wenigstens was! Da wir nicht durch den Wald abwärts tragen wollen, versuchen wir entlang von Schneisen so weit wie möglich ins Tal zu gelangen. Wir kommen bis auf wenige Höhenmeter an den Bach heran, überqueren diesen nicht weniger ungut als auf der offiziellen Spur und hangeln uns entlang einer Hasenspur zu einer Lichtung, über die wir weiter abfahren können. Ein Stück müssen wir noch tragen, aber dank Eis auf der Fahrspur können wir auf dem Talweg ohne Probleme bis zur Hütte fahren.
Michael und Anton, die eine kürzere Variante gewählt haben, waren derweilen bautechnisch aktiv, wie auf dem Foto zu sehen ist.
Baumeister mit Werk
Auf der Oberlandhütte kommt Schweizer Flair auf, denn es gibt wie dort nur ein Menü zum Abendessen. Das ist lecker und reichhaltig, wer will bekommt Nachschlag. Der gemütliche Teil fällt relativ kurz aus, da alle müde sind vom frühen Aufstehen und dem Skitragen!
Wandertour am Sonntag
Heute packen wir die Ski ein und die Wanderschuhe aus. Die Spießnägel sind heute unser Ziel und unterwegs überholen wir eine Gruppe von Schneeschuhgängern. Die sind nämlich wie wir zu Fuß im Hochwald unterwegs, da ja von Schnee keine Spur ist. Oberhalb des Waldes machen wir an der Hirzeggalm Pause, der Blick zum Kaiser ist wahrhaft kaiserlich!
Kaiserblick
Nun sind die Schneeschuhgänger im Vorteil, denn ab hier liegt mehr Schnee als erwartet. Die „Gewichtigeren“ unter uns brechen als Erste ein, als wir den Fahrweg verlassen. Ziemlich bald drehen die ersten zwei um, die Frauen versuchen auf Variante A und Michael und Anton versuchen nach Plan B den Gipfel zu erreichen. Teilweise glauben wir uns im Tunnelbau, so graben wir uns ein. 150 Höhenmeter unter dem Gipfel geben wir auf. Zum Glück sind es nur die Spießnägel und nicht der Nanga Parbat. So fällt uns das Umdrehen nicht allzu schwer. Obwohl wir gemeint hatten, wir hätten bereits alles platt getreten, brechen wir auch beim Abwärtsgehen ein. Wie man sich täuschen kann! Über die letzte Schneefläche hüpfen wir, einfach weil´s Spaß macht. Flugs geht es durch den Wald nach unten, da wir den Weg schon kennen, wird ausgiebig geratscht.
Skitourenwanderer
Auch wenn wir die Ziele nicht erreicht haben, hat es offensichtlich allen, die dabei waren, Spaß gemacht. Vielleicht sollten wir künftig einfach viel flexibler werden, denn der Klimawandel wird uns vermutlich weitere Kapriolen dieser Art bieten!
Leitung und Tourenbericht: Constanze Klotz
Teilnehmer: Uta Mentz, Carola Rübensaal, Andreas Trinkberger, Roland Stary, Anton Klotz, Michael Grötsch