Samstag, 08.10.2016 mit Peter Gebel – Das Wetter meinte es an diesem Samstag nicht gut mit uns. Nichtsdestotrotz fanden sich neun Kranzler einschließlich Tourenleiter, die diese bei schönem Wetter herrliche Bergwanderung machen wollten. Vom nicht gebührenpflichtigen Parkplatz aus, etwas oberhalb des Bahnhofs ging es dann los. Da es ganz leicht nieselte, zog man auch gleich die wetterfesten Jacken an. Der Nieselregen verstärkte sich bald zu leichtem Regen und nach etwa fünf Minuten Gehzeit wurden beim Hotel „Das Tegernsee“ die Rücksäcke mit Regenschutzhüllen bedeckt und die Regenschirme ausgepackt.
Der Regen hatte natürlich auch seine positiven Seiten, so war außer uns keiner unterwegs. Super! Nur erstaunlich viele Feuersalamander entdeckten wir entlang des Weges. Diese genossen ganz offensichtlich das feuchte Klima. Für die Fotografen war dies ein erster freudiger Lichtblick an diesem tristen Morgen.
Der Weg führte uns bald wieder in den Wald hinein und etwas steiler bergauf. Die mit frischem Sauerstoff gesättigte Waldluft war jetzt jedenfalls ein Genuss. Die Stille im Wald bei leichtem Nebel empfanden wir auch als ganz besonders angenehm. Nach einer Viertelstunde Gehzeit gab es dann die erste Überraschung für einen Teilnehmer. Gegen den besseren Rat seiner Gattin hatte er die etwas länger nicht benutzten Bergstiefel aus dem Keller für diese Tour mitgenommen und gerade bei diesen löste sich bei einem Schuh jetzt die Sohle langsam ab. Ja was machen wir jetzt. Vielleicht hält der Schuh ja noch bis zur Gaststätte Neureut (ca. 1,25 Stunden Gehzeit von hier) und dann müssten wir, wenn es stärker regnet sowieso wieder absteigen. Na gut, probieren wir das halt mal. Aber nach kurzer Zeit löste sich auch am anderen Schuh die Sohle. Nach einiger Beratung entschied sich der bergerfahrene Teilnehmer, den kurzen Weg zum Auto abzusteigen um andere Schuhe anzuziehen und dann nachzukommen. Wir wollten derweil gemächlich weiter zur Neureut aufsteigen und dort auf sein Eintreffen warten. Der leichte Weg ist ja sehr gut ausgeschildert und Handyverbindung war sichergestellt. Hilft ja nichts. Unterwegs gab es dann doch nochmals eine Weggabelung mit einem markanten Unterstand, die nicht beschildert war. Per Handy wurde der weitere Wegverlauf erklärt und wir stellten fest, dass wir bereits fast schon wieder eingeholt waren. Der Weg führte jetzt auf eine breitere Waldfahrstraße, der wir einfach bis zum Ende des Waldes folgen konnten. Auf leichtem Weg ging es dann die letzten Meter bis zur Gaststätte Neureut, die aber bei diesem nebeligen Wetter von hier noch gar nicht auszumachen war. Bei der Ankunft auf der Neureut wurde die kleine Kapelle noch kurz besichtigt aber dann wollten wir doch in die warme Stube zu einer warmen Suppe. Kaum waren wir drinnen, als auch unser mit anderen Schuhen neu besohlter Bergfreund auftauchte. Er hatte auf diesem kurzen Wegstück zur Neureut fast eine halbe Stunde an Gehzeit herausgeholt. Wir stellten schon beinahe die Vermutung an, er wäre gar nicht weg gewesen, sondern ständig bei uns mit einer Tarnkappe mitgelaufen. Erstaunlich! Auf der sonst ziemlich überlaufenen Hütte mit fantastischem Ausblick auf den Tegernsee, den wir heute nicht hatten, waren wir zuerst die einzigen Gäste. Naja, wer ist denn auch schon bei so einem Sauwetter unterwegs. Dass es mit der Baumgartenschneid heute nichts wird, da waren wir uns ziemlich einig. Aber den gleichen Weg zurückgehen wollten wir dann auch nicht. Wir entschieden uns, zur Gindelalmschneid und zur Kreuzbergalm zu gehen und auf dem geplanten Rundkurs zu bleiben. Lediglich auf den zusätzlichen Aufstieg zur Baumgartenschneid wollten wir verzichten und direkt wieder in Richtung Tegernsee zurückgehen. Die Tour hätte dann auch eine Länge von ca. fünf Stunden Gehzeit und damit hätten wir bei diesen Wetterkonditionen schon wahrlich eine Leistung vollbracht. Zuerst genossen wir jetzt aber die warme, dampfende Suppe und auch den guten Kaiserschmarrn. Die hochgelobte, regendichte, neu gebrauchte Jacke einer Teilnehmerin hielt nicht, was versprochen worden war und die Jacke wird wohl bei einer nächsten Tour nicht mehr teilnehmen. Aber der Materialtest ward für alle noch nicht zu Ende, weil uns jetzt die wahrste Batzschlacht erst bevor stand. Zuerst ging es aber noch ganz moderat weiter durch den Wald, mit bester, frischer, kalter Luft, ungefähr plus drei Grad.
Manch Teilnehmer ging dann etwas schneller, weil ihm/ihr nicht warm wurde und andere Teilnehmer mit wärmerer und trockener Ausrüstung hielten es eher mit der Langsamkeit. Wir erreichten wieder offenes Gelände und folgten dem einfacheren Weg in Richtung Gindelalm. Von dort ging es quasi in der Direttissima über einen batzigen Grashang hoch zur Gindelalmschneid.
Weil es manchen Teilnehmer hier ganz schön in die Finger fror wurde schnell ein Gipfelfoto gemacht und noch batziger und wenig aussichtsreich ging es weiter in Richtung zur Kreuzbergalm.
Ja aber bei schönem Wetter kann es ja jeder. Den steilen rutschigen Abstieg von der Gindelalmschneid vor dem Gegenanstieg zur Kreuzbergalm meisterten alle mit Bravour. Mein Respekt ist allen Teilnehmern sicher. Eigentlich hätte sich hier ja ein spaßiges Aktionfoto ergeben können, sofern sich jemand in den Matsch „gesetzt“ hätte. Aber den Gefallen wollte dem Fotografen keiner tun. Ist ja verständlich! Das Wetter klarte jetzt sogar langsam auf und man staune, plötzlich hatten wir sogar vermehrt Gegenverkehr.
Der steile ausgewaschene Gegenanstieg zur Kreuzbergalm nicht minder glatt und rutschig, forderte nochmals alle Konzentration und Kondition. Und dann war es auch schon geschafft. Eine kurze Brotzeit und Trinkpause hatten wir uns jetzt verdient. Das Wetter verbesserte sich langsam immer mehr und wir studierten zur Orientierung ein wenig die genauere Alpenvereinskarte.
Von jetzt ging es nur noch bergab, also nur noch den Berg herunter. Auf dem jetzt bequem zu gehenden breiten Weg folgten wir der Wegschilderung in Richtung Tegernsee. Unterwegs hatten wir festgestellt, dass wir in der letzten Gehstunde mindestens drei Mal ein Wegschild mit der gleichen Zeitangabe zur Baumgartenschneid mit 1,25 Stunden gesehen hatten. Für uns hätte dies bedeutet, dass wir ungefähr mindestens nochmal zusätzlich 1,5 Stunden Gehzeit einplanen müssten. Auch wenn das Wetter jetzt besser werden würde, hätte die Tour für die Gruppe dann bei diesen Konditionen insgesamt zu lange gedauert. Also ab nach Hause und in Richtung Tegernsee zum Parkplatz durch das schöne Alpbachtal. Entlang des Alpbachs gibt es immer mal wieder ein paar kleinere Wasserfälle zu bestaunen. Eine eigene Wochenendhütte würde uns auch ganz gut gefallen, aber bei dem Hauswart, der einen gleich „aushaut“, verweilen wir lieber nur für ein Foto.
Nach gut 7 Stunden auf Tour kommen wir glücklich und doch zufrieden mit uns an unseren Fahrzeugen an. Immerhin waren wir 5,5 Stunden bewegt unterwegs, haben frische Luft getankt und uns abgehärtet und alle scheinen beim Blick in die Runde glücklich und zufrieden mit sich und der heutigen Unternehmung zu sein. Wie gesagt beim schönen Wetter, kann es ja jeder…..
Mit dabei waren: Marion Keupp, Günter Budil, Dino Morelli, Gisela Zeis, Monika Triller, Helga und Kurt Ploner, Petra Schmidt und Tourenleiter Peter Gebel
Bericht und Bilder Peter Gebel