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07.07.2015

Basiskurs alpin / Venedigergruppe – Matreier Tauernhaus

Filed under: Kurse,Tourenberichte — admin @ 07:29

03.-05. Juli 2015, mit Rainer Pollack – Heiß war´s in Osttirol während des „Basiskurs alpin“. Bereits die Anfahrt am späten Freitagnachmittag war anstrengend. Doch am Matreier Tauernhaus, perfektes Standquartier für den Kurs, war es nicht ganz so heiß.

Gegen 19:30 Uhr begann der Theorieabend, immer von einem Gang des Abendessens unterbrochen. Neben einer kurzen Vorstellungsrunde und Erwartungsabfrage („Wohlfühltour“) vertieften sich die Teilnehmer in die Tourenplanung für den Samstag.
Gegen 22 Uhr stand das Ziel dann fest: der Keesbölachsee (2.189 m).

Um 5:30 Uhr klingelte am Samstag der Wecker und um 6 gab es schon das Frühstücksbuffet. Der Blick aus dem Fenster zeigte: keine Wolke am Himmel. Zuerst auf dem Fahrweg ins Gschlöß, dann auf dem alten Samersteig ging es gleich schweißtreibend, aber noch im Schatten, in vielen Kehren hinauf zum Zirbenkreuz. Während der beiden Kurstage wechselten sich alle Teilnehmer in Wechselführung ab, um das Gefühl zu bekommen, was es heißt, eine Gruppe zu leiten und auf alle Teilnehmer Rücksicht zu nehmen.

Weglos über Almweiden

Weglos über Almweiden

Über Almweidengelände ging es dann weglos zur Dichtenlacke (2.156 m) weiter, wo eine Gruppe neugieriger Schafe die Kartenkundekünstler bewunderten. Statt über den Luggesgoa aufwärts gehen, folgte eine Variante über ein Schneefeld (um zu testen) und dann weglos steil hinauf zum St. Pöltner Westweg.

Querung eines Schneefelds

Querung eines Schneefelds

Ein weiteres, sehr steiles, unangenehmes Schneefeld wurde umgangen. Anschließend folgte eine seilgesicherte Passage zur Scharte unter dem Niederen Fürleger. Für den ein oder anderen Teilnehmer eine neue Erfahrung.

Weglos ging´s dann hinunter zum herrlich gelegenen Keesbölachsee, der kurz vor Mittag erreicht wurde. Doch die Teilnehmer hatten noch nicht genug. Erst wollte man sich den Steilabbruch des Schleierwasserfalls von der Nähe betrachten, ehe der weglose „Schinderaufstieg“ oberhalb der Weißen Wand erfolgte.

Schee am See

Schee am See

Die Kranzler hatten ganz schön zu kämpfen. Über den Gratverlauf ging es weiter weglos bis zum Äußeren First (2.458 m). Hier galt es, nochmals eine Entscheidung zu treffen: zurück zum Luggesgoa oder auf dem St. Pöltner Westweg zum Zeigerpalfen weiter zu wandern. 40 Minuten Wegzeit wurden veranschlagt, aber am Ende waren es doch 1,5 Stunden. Zuerst forderte Blockwerk heraus, dann folgten viele Schneefelder, die ein gutes Trainingsfeld darstellten.

Am Zeigerpalfen (2.506 m) rastete man ein wenig, ehe der mühsame Abstieg über den Inneren First und den Ochsenbichl hinunter ins Innergschlöß folgte. Der Schwarzleitenbach, durch die Hitze stark angeschwollen, bot nochmals ein Hindernis, wie auch der Abstieg durch brusthohes Gras über die Schwarzleite.

Gegen 18 Uhr war man im Venedigerhaus und genoss auf der Terrasse ein kühles Getränk. So ganz hatte sich die Gruppe nicht an die „Wohfühlhöhenmeter und –stunden“ gehalten, was hauptsächlich dem sehr stabilen Wetter zu verdanken war. Es war eine vielfältige Route, bei der viel Praxisübungen möglich waren. Alle waren glücklich und zufrieden. Die Ausblicke auf die Eisriesen des Venedigers und Glockners waren sensationell.

Mit dem Taxibus ging´s zurück zum Matreier Tauernhaus, ehe wieder neben dem Abendessen der zweite Theorieabend mit Tourenrückblick und Tourenplanung für den Sonntag folgte.
Gehzeit: ca. 8 Stunden, ca. 1.300 Höhenmeter

Auch der Sonntag begann mit einem sehr frühen Frühstück. Um 7 Uhr holte die Gruppe der Innergschlösser Taxibus ab. Bereits um 7:15 Uhr startete die Tour zum Schlatenkees, dem Venedigergletscher. Wieder in Wechselführung ging es Serpentine um Serpentine hinauf zum Salzbodensee und zum „Auge Gottes“ (einem kleinen See). Nach einer längeren Pause begann der eindrucksvolle Gletscherweg.

Unterwegs am Gletscherweg

Unterwegs am Gletscherweg

Über viele vom Gletscher geschliffene Platten ging es hinüber zum Gletschertor. Hier konnten Trittsicherheits- und Reibungsübungen (Anm. d. Red.: bei letzteren wär man gern dabei gewesen!) durchgeführt werden. Bei einer kleinen Lacke war Mittagspause und wer wollte, konnte die Füße kühlen. Obwohl: direkt am Gletscher hatte man fast eine Jacke gebraucht, so kalt kam der Wind daher.

Riesiges Blockwerk

Riesiges Blockwerk

In der nachmittäglichen Gluthitze erfolgte dann der Abstieg über den Alten Prager Hüttenweg hinunter ins Gschlöß. Auf der Terrasse des Venedigerhauses waren alle Sonnenschirme belegt und so war die Abschlusseinkehr in der Gaststube. Im Gschlößtal ging kein Lüfterl.

Sehr erfrischend

Sehr erfrischend

Mit dem Taxibus wieder zurück, war man gegen 15 Uhr wieder am Tauernhaus. Danach wurde die Gelegenheit zum Duschen genutzt, ehe nach einer weiteren Abschlusseinkehr die unproblematische Heimfahrt erfolgte.

Alle Teilnehmer waren vom Wochenende, von der guten Gruppenstimmung und von den lehr- und aussichtsreichen Touren begeistert. Das freute natürlich auch den Kursleiter.
Die Unterbringung im Tauernhaus war wie immer sehr gut, es ist einfach ein idealer Kursstützpunkt. Man wird perfekt umsorgt und verpflegt. Herzlichen Dank an Anneli (wie das Sommerhoch!) und Anda Brugger.

Teilnehmer: Christoph, Ingrid, Brigitte, Roland, Elisabeth, Peter, Bettina
Tourenleitung: Rainer Pollack

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