29.6.2015, mit Constanze Klotz – Zu fünft starten wir gegen 8 Uhr am Parkplatz in Durchholzen. Es soll heute nicht sehr warm werden, das kommt uns gelegen. Denn 1.300 Höhenmeter liegen vor uns, und in das Winkelkar brennt die Sonne von Osten bei heißem Wetter ordentlich hinein.
Bis zur Großpoitneralm gehen wir auf Fahrwegen, ab dort auf dem Wanderweg zur Winkelalm. Da haben wir schon 450 Hm hinter uns. Wir biegen nach Westen ab, nun geht es ins Winkelkar. Laut Karte ein ziemlicher Schutthaufen, tatsächlich sind die Schotterflächen großteils bewachsen und damit auch relativ gut zu gehen. In großen Mengen sehen wir Silberfrauenmantel, durchbrochen von Leimkraut, Weiden, jungen Ahornschößlingen und Lärchen. Ganz oben im Kar, wo die Vegetation karg wird, steht als „Abschlussbaum“ eine Mehlbeere. Ein wirklich exponierter Platz für solch einen Baum.
Die Gämsen in der Ferne lassen sich nicht stören, heute sind nur wenige Wanderer unterwegs. Auf 1.550m legen wir das Klettersteigset an. Die Schwierigkeit bleibt sehr gemäßigt, fast alle Stellen sind „A“. Am wichtigsten ist der Helm, denn der Kaiser besteht aus Baiser. Nein, eigentlich aus Kalk, aber der ist halt so hell und so bröselig wie Baiser. (Anm.d.Red.: Spricht man dann Kaiser auch wie „Käsée“?)
Eine Stunde sind wir auf dem Steig unterwegs, nach einer kurzen Sequenz mit Trittbügeln sind wir unversehens am Gipfel. Da wäre nun etwas Sonne recht, aber den Gefallen tut sie uns nicht.
Beim Abstieg sind die Versicherungen hilfreicher als beim Aufstieg, denn der Kaiserbaiser bröselt beim Daraufsteigen munter vor sich hin. Auf der Schuttreisen unterhalb des Steiges können wir sogar ein paar Höhenmeter „abfahren“. Doch allzu schnell beginnt der kniezermürbende Abstieg.
An der Winkelkaralm trinken wir unsere letzten Tropfen, hier wäre jetzt eine Wirtschaft recht. Noch eine Stunde, dann haben wir den Parkplatz erreicht. Statt einer Einkehr stürmen wir die örtliche Käserei und schlagen dort zu. Und schon geht es wieder heimwärts. Leider.
TeilnehmerInnen: Resch Renate, Wrobel Evelin, Barczewski Heinz, Schießl Hermann
Tourenleitung und Bericht: Constanze Klotz