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25.09.2014

Herbstl’n tuats – Osttiroler Tourenschmankerl

Filed under: Tourenberichte — admin @ 11:49

19.-21. September mit Rainer Pollack – Wie schon so oft in diesem Jahr war der Wetterbericht für das Wochenende ziemlich ungenau. Rainer entschied aber am Mittwoch, dass die Tour stattfindet. Irgendeine Tour würde man schon zusammen bekommen. Kurz vor der Abfahrt plante er die Tourenziele nochmals um.

Man traf sich am Freitagabend gegen 19 Uhr am Parkplatz der Schildalm im Matreier Tauerntal und bezog anschließend das Quartier in der aus 1690 stammenden Almhütte. Der Abend klang bei einer Brotzeit gemütlich aus.

Am Samstag klingelte der Wecker grausam früh: 5 Uhr. Der frühe Vogel frisst halt den Wurm. Nach einem kurzen Frühstück stapfte man in der Dunkelheit zu den Autos und fuhr zum Weiler Stein (1.330 m). Gegen 6:30 Uhr ging´s dann gleich ordentlich zur Sache. Am Steinerbach entlang, zog der Weg in vielen Kehren aufwärts. Bereits jetzt wurde erkennbar: die Entscheidung, etwas südlich des Hauptkamms eine Tour zu machen, war goldrichtig. Morgenrot, aber ein wolkenloser Himmel.

Bald darauf hieß es auf dem Steig auszuweichen, da der Viehabtrieb mit ca. 65 Jungrindern von der Steiner Alm der Almgemeinschaft Nikolsdorf erfolgte. Kurz vor acht Uhr waren die Kranzler auf dem Almboden der Äußeren Steiner Alm (1.935 m). Nun kam die Schlüsselstelle der Tour: ein ca. 45 Grad steiler Wiesenhang musste bis zum Grat auf 2.120 m weglos überwunden werden. War man bisher im sich bereits leicht verfärbenden Lärchenwald schattig aufwärts gegangen, kamen nun die ersten warmen Sonnenstrahlen in den Hang. Ganz schön schwitzend, aber in gemütlichem Tempo erreichte man den Nussinggrat oberhalb der Brettlesplatten. Nun ging es 2,5 km in gleichbleibender Steilheit weglos am luftigen Grat über’s Brettle, s´Kögele zum Drugenköpfle (2.621 m) mit herrlichem Tiefblick ins Steiner Almtal, zur Sudetendeutschen Hütte, zu den Wellachköpfen und zum zweigipfligen Muntanitz.

Bald darauf war das Nussingsegu überquert und der letzte, felsige Anstieg wartete noch auf die Gipfelaspiranten. Nach 4 ¼ Stunden und gut 1.650 Aufstiegshöhenmeter war der 1A-Aussichtsgipfel des Nussing (2.991 m) mit großem Gipfelkreuz erreicht. Außer zwei Burschen, die nach Schafen Ausschau hielten, war auf dem gesamten Weg von der Steiner Alm niemand unterwegs. Der letzte Gipfeleintrag stammte vom 7.8.2014, so wenig ist der Nussing begangen. 360 Grad Fernsicht zu Großvenediger, Rainer Horn, Kristallwand, Felbertauern, Großglockner, Hochschober und Glödis bis zu den Lienzer Dolomiten und die unzähligen Gipfel im Virgental. Grandioses Kino! Alle Teilnehmer standen glücklich – für die Anstrengungen belohnt – am Gipfel.

Von Westen zogen nun Wolken auf, daher wurde gegen 11:45 Uhr nach der Gipfelbrotzeit wieder aufgebrochen. Im Abstieg als Begleiter: Murmeltiere und Edelweiß. Beim Abstieg hielt man sich rechts von den Brettlesplatten und so war der Abstieg nicht ganz so steil (2 Stunden vom Gipfel). In der Äußeren Steiner Alm kehrte man ein, ehe der Serpentinensteig wieder zurück nach Stein erfolgte. Kaffee in der Schilderalm und Abendessen im Matreier Tauernhaus mit spendiertem Gipfelschnapsl von Familie Brugger rundeten den Nachmittag und frühen Abend. Der spätere Abend klang mit Ziachklängen zum Geburtstag von Leo aus. Ein herrlicher Geburtstagstag!

 Für Sonntag war durchwachsenes Wetter angesagt. Man einigte sich auf eine kleinere Tour: die Zunigalm. 7 Uhr frühstücken und gegen 8:30 Uhr ging man in Matrei-Guggenberg auf 1.160 m los. In gut zwei Stunden war man auf der Zunigalm (1.860 m), einem wunderbaren Aussichtsbalkon hoch über Matrei. Herrliches Wetter bis Mittag, dann zog es zu. Nach Testen der Köstlichkeiten von Moidl Rainer (z.B. Heidelbeeromelette) gelangte man wieder in 1 ½ Stunden zum Parkplatz, bereichert um Steinpilze und Reherl, die neben dem Weg wuchsen und besonders Leo erfreuten. Gegen 14:15 Uhr war man wieder auf der Schilder Alm, räumte zusammen und fuhr dann gegen 15 Uhr problemlos nach Erding. Kaum im Auto, fing es ordentlich zum Regnen an. So blieb es, zwischendurch abgewechselt von Sonne und Regen, bis Walpertskirchen. Dort Regen und die Gewissheit, zwei Tourenschmankerl in Osttirol am Wochenende mit Wetterglück zurückgelegt zu haben.

Kurz und bündig: eine urige Alm, eine harmonische Gruppe, ein toller Gipfel in einer einsamen Berglandschaft des Nationalparks Hohe Tauern an einem wetterbegünstigten Wochenende eines ausklingenden, durchwachsenen Sommers.DSCF3523

 Teilnehmer: Sebastian, Johannes, Leo, Josef, Peter (2 x), Heinz
Tourenleitung: Rainer Pollack

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