Unser Ausbildungsreferent Michael Kreuz ist da auf eine ungewöhnliche Geschichte gestoßen – er schreibt dazu: „Auch wenn das persönliche Ende bei keinem von uns naht, einen vorsorglichen Hinweis. Ob dies allerdings auch 1:1 auf die Alpen anzuwenden ist, bleibt für mich fraglich. Ich empfand etwas grün am Gipfel bisher nicht als störend …“
Bitte keine Schotten streuen!
Schottische Bergsteiger lieben ihre Highlands, sogar über den Tod hinaus und verursachen ein handfestes Umweltproblem. Durch das Ausstreuen von Totenasche auf den kargen Hochlandgipfeln verändert sich der Boden und damit die Vegetation. Auf Schottlands Höhen macht sich unerwünschtes Grün breit.
Totenasche enthält Phosphat, das dem Erdreich und den Gipfeln fehlt, von Pflanzen aber geschätzt wird. Der Wunsch vieler Bergfreunde, dass ihre Asche auf dem Lieblingsgipfel ausgestreut werden möge, bedeutet für die Highlands also eine ungewollte Düngung. Und verstößt damit gegen den vom Mountain Council of Scotland festgeschriebenen Grundsatz, wonach Berge so wild und ursprünglich wie möglich belassen werden sollten.
Der Bergsteigerverein rät seinen Mitgliedern daher zu einer unteren Hanglange als letzte Ruhestätte. Da dort die Vegetation ohnehin üppiger sprießt, wirkt sich das zusätzliche Phosphat weniger stark auf das Erscheinungsbild der Landschaft aus. Zusätzlicher Nutzen: Den Hinterbliebenen bleibt erspart, an Gedenktagen den Gipfel zu erklimmen.
Quelle: Einstein für Quanten-Dilettanten, 4. Mai 2012