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15.01.2012

Sonnenschein und Pulverschnee – da wollen alle Kranzler auf Tour

Filed under: Tourenberichte — admin @ 18:32

Nach dem zaghaften Winterauftakt in dieser Saison hat dieser in den letzten Wochen jedoch vieles nachgeholt. Endlich der ersehnte Stoff (=Schnee) für Skitourengeher. Und wenn dann am Sonntag auch noch Sonnenschein angesagt ist, dann wollen sie alle mit. Aber irgendwo war der Gruppengröße ein Ende gesetzt. Daher mussten die letzten Anmeldeversuche am Freitag und Samstag mit „Sorry- schon voll“ abgewiesen werden. Das das aber nicht das Ende eines Tourentraum sein muss, lest ihr später.

Also zurück zum (Touren)Beginn. Bereits Ende Juni 2011 durfte ich mir Gedanken machen, wo denn am 15. Januar 2012 der schönste Schnee und das beste Wetter sein wird. Ja so ist das mit dem Touren führen. Wenn die einen noch überlegen, ob die Badehose für die anstehende Saison passt, macht sich ein Tourenführer schon Gedanken für das Winterprogramm. Antizyklisch nennt man das wohl.  Meine Wahl fiel auf das Feldalphorn. Einmal, weil es immer wieder eine super Tour ist und zum zweiten, weil das ja auch noch genau die Tour auf dem Januar-Kalenderblatt des Alpenkranzl ist (von wem die wohl stammt?).

Acht Kranzler machten sich also am Sonntag, den 15.01.2012 auf den Weg in die Wildschönau. Ob wir bei einer Abfahrt um 7 Uhr mit den Skifahrern im Stau stehen? Ob wir überhaupt noch einen Parkplatz beim Weiler Schwarzenau in Auffach bekommen? Und ob da bei der Abfahrt nicht der ganze schöne Schnee schon zerfurcht ist?  Aber andererseits ist es auch sehr kalt angesagt. Da tut es gut, wenn die Sonne schon im Aufstieg scheint. Und außerdem wollte ein Teilnehmer seine zwei Kids (=Söhne) zum Skigebiet mitnehmen. Da wäre es auch schwierig, wenn wir schon so früh dran wären.

Pünktlich ging es in Erding los. Auf der Autobahn war erstaunlich wenig los. Nur vor der Ausfahrt Kufstein Süd sollte es Rückstau geben. Also Kufstein Nord raus, einmal quer durch Kufstein und dem Stau so ein Schnäppchen geschlagen. Die Straße in die Wildschönau war wieder sehr leer. Was ist hier heute los? Sogar am Parkplatz haben trotz der „späten“ Ankunftszeit von 8:45 sogar noch Plätze erwischt. Alles ging soweit gut. Nur kalt war es. Minus 10 Grad zeigte das Thermometer. Da hieß es schnell Schuhe anziehen, Felle aufziehen, LVS unterziehen, Mütze überziehen, Rucksack festzurren und schon ging es los.

Vor uns eine gute, breit ausgetretene Spur die klar anzeigte: „Die Ersten sind wir nicht!“. Langsam gingen wir hoch. Wobei langsam relativ ist. Sonja, der ich kurz die erste Position überlassen hatte um mit einem Teilnehmer etwas zu besprechen, legte ein gewaltiges Tempo vor. Ihr war wohl auch kalt. Wegen der Kälte wollte dann auch nach 15 Minuten noch niemand etwas ausziehen. Ausziehpause also etwas später. Zuerst über eine Wiese und ein kurzes Stück Forstweg liegt vor uns der erste große Hang. Oben sehen wir jede Menge Skitourengeher.  Doch deutlich weniger als sonst üblich auf dieser Tour. Günter kämpft mit seinen Fellen (oder die Fellen mit ihm?). Doch dank Tapeband können diese schnell wieder fixiert werden.

Auch wir ziehen unsere Bögen. Mal in der eingelaufenen Spur und später, als diese sehr steil angelegt ist, legen wir eine neue etwas sanftere Spur. Diese wird dann auch gleich dankbar von diversen Nachgehern angenommen. Unterwegs machen wir natürlich auch Pausen. Gerade beim ersten Sonnenstrahl bietet sich die erste nach genau einer Stunde an. Obwohl die Sonnenstrahlen wärmen ist es insgesamt recht frisch. Also nur 5-Minuten Kombipause (Trinken, Müsliriegel, Sonnencreme, Sonnenbrille, Pi….. und was man halt sonst noch so erledigen muss/will).

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Weiter hinauf geht der Weg. Mal steiler, mal flacher, über kupiertes Gelände, auf verschneiten Almwege und an der Prädastenalm sowie Feldalp vorbei. Manch einer macht sich schon Gedanken über „seine“ Abfahrtspur. Öfters kommt die Frage „Können wir da auch hinunter fahren?“ Leider aber immer dann, wenn der Weg nicht wirklich ins Tal führt. Und so gibt’s fast immer die Antwort „Ja schon, aber da musst Du wieder aufsteigen“. Das will er dann aber irgendwie auch nicht. Wer weiß, vielleicht beim nächsten Mal.

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Kurz vor dem Gipfel dann bekannte Gesichter. Schau an, wen man da trifft. Auch wenn die Tour voll ist, lässt sich ein Kranzler nicht so schnell von dieser Traumtour abbringen. So haben vier Erdinger den Weg hierher selbst gefunden, sind sogar schon etwas früher gestartet und machen bereits Brotzeit nach dem Gipfelsieg. Nur wo´s den bestens Schnee gibt, wollen sie uns nicht verraten. Aber ich glaube, den finden wir heute auch so.

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Nach 2:45 Stunden stehen auch wir auf dem höchsten Punkt. Schnell noch die wenigen Meter zum Gipfelkreuz hinüber gegangen, welches erstaunlicherweise nicht auf dem höchsten Punkt sondern etwas versetzt steht, und den Gipfelerfolg gefeiert. Der ganz leichte Wind genügt um es hier oben trotz der Sonne ungemütlich zu machen. Also fahren wir einige Meter Richtung Tal und suchen uns dort ein schönes Plätzchen.

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Bei unserer Brotzeit bewundern wir die tief verschneiten Bäume mit der großen Menge Anraun. Daran ist zu erkennen, dass der Schneefall der letzten Tage mit viel Wind gefallen ist. Auch im Gipfelbereich war alles abgeblasen. Hier aber sitzen wir in Pulverschnee pur der eine herrliche Abfahrt verspricht.

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Gut gestärkt geht es wieder ins Tal. Neben denen, die einfach gut runterkommen und auch ihren Spaß dabei haben gibt es aber noch wahre Meister. Zwei von der Kategorie haben wir heute dabei. Die lassen uns staunen, welches Skifahrerische Potenzial in uns anderen noch steckt (oder zumindest stecken könnte). So sausen wir ins Tal und blicken dabei immer wieder auf unsere Spuren zurück. Ein Traumtag bei Sonnenschein und Pulerschnee.

Mit auf Tour: Peter Baierl, Hans Buchmann, Günter Budil, Sonja Kreuz, Matthias Mezger, Tom Pircher, Rudi Riepl, Michael Kreuz (Tourenführung, Fotos und Bericht)

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