Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

08.11.2010

Die Benediktenwand-Erstürmung

Filed under: Kranzlerkids,Tourenberichte — admin @ 18:56

oder die Geschichte von den 16 kleinen Wanderlein – Sonntag, den 10.Oktober 2010, mit Constanze Klotz und Michael Grötsch – Superwetter morgens in Erding bei der Abfahrt. Doch kurz vor München macht es zu und es bleibt gräßlich bis Lenggries. Kalt, feucht, nebelig. Hoffentlich ist es „oben“ besser, mit diesem Spruch steigen wir in die Kabinenbahn am Brauneck.

Grau, grau, grau – doch: Da oben wird es tatsächlich lichter! Und dann schweben wir raus aus dem Wolkenmeer in einen strahlenden Tag, wie er schöner nicht sein könnte! Mit uns sind Heerscharen von Wanderern und Spaziergängern unterwegs, das war zu erwarten. Dennoch ist es störend und so verlassen wir nach einem (noch vollständigen) Gruppenfoto schnell die Seilbahnstation.

Der erste Gipfel, das Brauneck, ist schnell erklommen und wir eilen weiter, am Schrödelstein vorbei hinüber zum Stangeneck. Einige Stellen dieses Anstiegs sind richtig ausgesetzt, da heißt es aufpassen! Zur Belohnung nehmen wir, oben angekommen, die Brotzeit in Angriff. Die Aussicht ist grandios, bis zum Wiesbachhorn in den fernen Tauern reicht der Blick. Nach Norden sieht man dagegen im Flachland nach wie vor nur Nebel und es wird bis nachmittags um drei Uhr dauern, bis er sich in den Tälern zu unseren Füßen auflösen wird.

Den vorderen Kirchstein nehmen wir natürlich „mit“, denn wo kann man auf einer Wanderung schon so viele Gipfel sammeln? Unsere ersten zwei „Wanderlein“ verabschieden sich anschließend, da einem nicht so recht gut ist. Da waren´s nur noch 14.

Am Latschenkopf ist das Gipfelkreuz mit Latschen geschmückt und einigen von uns tun die Füße weh vom Latschen. Wen wundert´s, dass am Anstieg zu den Achselköpfen drei weitere Ausfälle zu verzeichnen sind. Da waren´s nur noch 12. Fast beinah hätten noch zwei umgedreht wegen der schwierigen Kraxelei an den Achselköpfen, aber dann haben sie sich tapfer durchgebissen. Hut ab Carina, gut gemacht!

Nach einer kurzen Trinkpause am letzten Köpferl kraxeln wir Richtung Benewand von den Achselköpfen wieder runter. Erst in der Rückschau sehen wir, wie ausgesetzt die Stellen tatsächlich sind. Wir eilen den Hang gegenüber hinauf, denn eigentlich wollen wir doch noch zur Benediktenwand. Es ist nicht mehr weit und die Zeit vorangeschritten. Doch als sich nochmals Kraxelstellen zeigen, die von vielen Wanderern verstopft sind,  entschließen wir uns mit den Kindern zur Umkehr. Bis auf einen. Der schmeißt den Rucksack zur Seite und rennt Richtung Benewand  davon. Da war er nun allein. Doch wie bei den 10 kleinen Negerlein finden sich nach und nach wieder alle ein.

Nach ausgiebiger Rast in der warmen Herbstsonne wandern wir gemütlich retour. Unser Gipfelstürmer holt uns am Sattel unterhalb des Latschenkopfes wieder ein. An der Stiealm treffen wir gerade rechtzeitig ein um der Landung eines Rettungshubschraubers beizuwohnen. Bis der Verletzte dann eingeladen ist, sind unsere Kids in die erste Reihe vorgestürmt und lassen sich den Wind des abhebenden Hubschraubers so richtig um die Ohren wehen.

Frisch gestärkt nehmen wir den letzten Wegabschnitt unter die Füße. Wir trauen unseren Augen kaum, als wir in der Ferne die Bergstation sehen: Eine Schlange von Menschen wartet darauf, wieder nach unten gebracht zu werden. Da wir keine Lust haben uns eine Stunde in die Warteschlange zu stellen, nehmen wir Kurs aufs Restaurant. Flugs haben wir einen Tisch ergattert. Doch oh weh! Da das Resto eigentlich schon zu hat und nur des Ansturms wegen nicht schließen kann, gibt es nichts zu essen. So trinken wir ausgiebig und verlassen den Raum erst, als sich die Schlange von 500 m auf 15 m verkürzt hat. Wer jetzt gemeint hatte, es sei alles überstanden, wurde enttäuscht. Vom Parkplatz weg war nichts mehr los, doch ein Blick von der Brücke runter auf die Schnellstraße belehrte uns eines Besseren. Stau von Lenggries bis zur Autobahn, da nur die Umleitung über die Tegernseestrecke befahrbar ist. So kehren wir halt nochmals ein. Und reihen uns letztendlich noch abends um 8 in den Rest des Mega-Staus ein.
Schön war´s trotzdem!

16 Wanderlein, noch komplett

Mitgestaut und gelatscht sind:
Margot, Carina, Hella, Diana, Gitti, Gitte, Constanze (Bericht), Happe, Korbinian, Moritz, Anton, Jan, Marc, Wolfgang, Mariano, Michael

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