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22.03.2018

Skihochtouren in der Ortlergruppe

Filed under: Tourenberichte — admin @ 19:37

9.-13.03.2018, mit Rainer Preis & Matthias Riedl – Ein Teil der Gruppe war bereits am Morgen vor Ort und konnte somit den Tag nutzen, um nach dem Zustieg zur Zufallhütte mit Matthias noch ein bisschen das Gelände zu erkunden.

Freitag, 9.3.2018; Aufstieg zur Zufallhütte

Von Windstille und Affenhitze bis starken Böen in der Sonne war alles dabei, ebenso bei der Schneequalität. Aber ein schöner Aussichtsplatz entschädigte dafür.

Der Rest der Gruppe kam mit Rainer um ca. 17:00 Uhr im Tal an und kam pünktlich zum Abendessen auf der Hütte an. Für 11 Personen gab es bestimmt um die 20 Stück Schnitzel auf einer Platte serviert, am nächsten Tag gab es ein paar Vegetarier für die Zeit auf der Hütte mehr 🙂

Samstag, 10.3.2018; Madritschspitze (3259 m)

Für den ersten Tag entschieden wir uns für eine gemütliche Tour mit ca. 1000 Hm auf die Madritschspitze. Wie auch für die kommenden Tage versprach leider der Wetterbericht nichts Gutes, was wir auch im Aufstieg schon zu spüren bekommen haben. Aber nach ein bisschen Hatscherei und Aufstiegsmühe kamen wir alle am Gipfel an und konnten die restlichen Schnitzel vom Vortag verputzen, welche wir ohne weiteres mitnehmen durften.

Leider wurde die Sicht bei der Abfahrt so schlecht, dass wir auch noch im Bruchharsch in Schlangenlinien abfahren bzw. uns abkämpfen mussten. Warum braucht man denn auch noch Sicht zum Abfahren, wenn es schon Bruchharsch hat? 🙁
Zumindest war der Kuchen auf der Hütte danach mehr als verdient!!!

Sonntag, 10.3.2018; Eisseespitze (3230 m)

Nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt Uli und aufgrund der Wettervorhersage entschieden wir uns für die Eisseespitze. Die Richtung war klar vorgegeben, die Gefahren aufgrund der Hangneigung minimal.
In Wolken gehüllt starteten wir unseren Hatscher dem Gipfel entgegen. Teilweise waren der Schnee und die Sicht im Aufstieg gar nicht mal so schlecht. Aber am Gipfel angekommen wurden die Wolken und der Wind wieder viel stärker und wir mussten einen Großteil des schönen Schnees wieder in Schlangenlinien hintereinander abfahren. Am Ende konnten wir aber dann doch noch ein paar schöne Schwünge setzen und rutschen dem Kuchen und Aperol Spritz auf der Hütte entgegen.

Montag, 11.3.2018; Monte Cevedale (3769 m)

Da wir am Dienstag ja schon wieder die Heimreise antreten mussten und der Wetterbericht für Mittag Besserung bzw. Wolkenlücken vorhersagte entschieden wir uns den absoluten Klassiker im Gebiet, den Monte Cevedale, anzugehen. Über Nacht gab es einiges an Neuschnee, sodass wir von der Hütte aus mit Spuren durchstarten mussten. Gut, dass es nur 1500-1600 Hm zum Gipfel sind.
Jeder war vorbereitet für die Gletschertour und startete durch bis zum ersten Entscheidungs- bzw. Anseilpunkt kurz vor dem Gletscher.

Da die Wolken immer wieder aufrissen seilten wir uns alle an, Matthias starte die GPS-Aufnahme und spurte voraus bis zu nächsten Entscheidungspunkt. Die Sicht war nicht allzu gut und es fing an zu schneien. Nach kurzer Besprechung entschieden sich die Tourenleiter für den Abbruch. Alle fellten ab und machten sich bereit für die Abfahrt. Doch halt, was war das? Blauer Himmel, Sonne, weite Sicht:

Kurzes Erstaunen in der ganzen Gruppe, Gipfelmotivationsausrufe, ein relativ gutmütig wirkender Gletscher und laut Wettervorhersage solle es ja immer besser werden. Ausreichend Gründe um die Entscheidung zu revidieren. Also alles retour und fertig machen zum weiteren Aufstieg.
Alle wieder am Seil und weiter ging die Reise über den Gletscher in vollkommener Einsamkeit. Wir waren die einzigen Kämpfer am Berg.
Wir marschierten bis auf 3500 m und sind schon auf die Zielgerade eingebogen gewesen. Vorher drehte jedoch schon der Wind und ein Aufklaren war nicht mehr in Sicht. Bei starkem Wind, Schneefall und aufgrund der fortgeschrittenen Stunde war es nun leider der richtige Punkt zum Umkehren. Gipfelschnaps wurde trotzdem verteilt und wir machten uns bereit für die Abfahrt. Wie wir es ja schon vorher geübt hatten ging es in Reih und Glied den Tourenführern hinterher den Gletscher hinab. Das GPS hat wieder mal die allerbesten Dienste geleistet, ohne wären wir erst gar nicht auf den Gletscher gestartet.
Gott sei Dank wurde die Sicht mit der Zeit besser und wir konnten wenigstens einen Teil mit schönen Schwüngen auf dem Gletscher beenden. Wie jeden Tag ging‘s wieder zur Hütte, der Kuchen und Aperol Spritz wartete ja schon!

Dienstag, 12.3.2018; Madritschjoch (3769 m)

Heimfahrtag, also ging sich nur mehr eine kurze Tour aus. Mehr oder weniger direkt hinter der Hütte ging’s hoch zum Madritschjoch. In schönen Bruchharsch ging’s dem Joch entgegen, wenigstens hatten wir Sonne und blauen Himmel. Die Motivation für die Abfahrt war leicht begrenzt, vor allem auch deshalb, weil sich die Sonne wieder hinter Wolken versteckte und ein Aufweichen der Bruchharschschicht nicht abzusehen war.
Doch auf einmal drehte die Hangrichtung leicht und wir sahen Parallelschwünge. Doch wie kann das sein? Logische Schlussfolgerung: Das muss Pulver sein 🙂 🙂  🙂  🙂  🙂
Ein Motivationsschub mit Spurarbeit und zack waren wir am Joch.

Matthias hatte noch einen jungfräulichen und steilen Hang ausgemacht und schon war der Hang auch verspurt, aber diesmal von uns bei guter Sicht. Glücksgefühle kamen auf 🙂

Auch der Bartgeier zog fleißig seine Runden über der Hütte. Nur gut, dass er eine Teilnehmerin nicht beobachtet hatte, welche den Rückwärtsgang Ihrer Skier entdeckt und slopestyle-mäßig einen Absatz rückwärts überwunden hatte. Die Olympiade war ja eigentlich schon vorbei 🙂
Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert!!!

Also die ganze Gruppe gut gelaunt in Richtung Hütte zu Speis und Trank. Natürlich Aperol Spritz, ganz allein auf den Bänken vor der Hütte in der Sonne, ein Plausch mit dem Hüttenwirt Uli, was will man mehr???
So mancher lehnte auch ganz gechillt am Zaun, nachdem ihm die Söhne diesen Winter noch ein paar Skills für die Abfahrt beigebracht hatten 🙂

So waren Tourenführer und Teilnehmer am Ende bestens gelaunt, da die Truppe und die Stimmung trotz der zweitweise unwirtlichen Bedingungen einfach super war!!!

Mit dabei: Sybille Preis, Mary Brandmayer, Sabine Rübner, Constanze Klotz, Renate Resch, Rudi Riepl, Roland Stary, Christoph Weber, Woife Lex
Tourenleiter: Rainer Preis & Matthias Riedl
Bericht: Matthias Riedl

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