22.04.2017, mit Peter Gebel –Trotz widriger Wetterprognose fanden sich mit Tourenleiter Peter Gebel 17 Kranzler zur geplanten Wanderung „Rund um das Mehnbachtal“ am Ausgangspunkt S-Bahn Altenerding ein. Laut Wetterbericht sollte es erst am späteren Nachmittag regnen und glücklicherweise traf dies dann letztlich auch so zu. Gegen die wenigen Plusgrade half dann eine dickere Jacke, Mütze und Handschuhe und so konnte es am Parkplatz in Lengdorf losgehen. Der mit blauem Punkt markierte Wanderweg führt uns zuerst entlang des Baches vorbei am Sägewerk und Sportplatz zur Hauptstraße. Eine erste Attraktion wird hier bestaunt. Die junge Bildhauerin Martina Kreitmeier beeindruckt hier mit der Holzskulptur einer nackten Frau, die den Kopf wendet. Beim Anblick der „Nackerten“ würde man dieser trotz all ihrer baren Schönheit dann doch lieber einen Mantel umlegen, damit sie bei der Eiseskälte nicht so friert. Uns friert es jedenfalls schon beim Hinschauen und wir wollen uns lieber wieder weiter bewegen. Bald biegen wir von der Hauptstraße ab und folgen der Beschilderung in Richtung Mairhof /Mehnbach. Am Wegesrand entdecken wir eine gefällte Eiche. Der Querschnitt des Stammes birgt Erstaunliches. Schneckenförmig scheint sich die dicke Rinde um das Stammesinnere zu winden. Der Kern innen ist morsch, so musste dieses Pracht- exemplar an Eiche wohl der Sicherheit an der Straße weichen. Für ein erstes Gruppenbild bietet sie jedoch noch einen ansprechenden Hingucker.
Ein paar Meter weiter entdecken wir bei einem Wegkreuz den ehemaligen Standort der Eiche. Das Gegenstück dort, der Baustumpf, ist im Querschnitt nicht minder beeindruckend. Der weitere Weg führt jetzt beständig leicht bergan. So wird uns doch ein bisschen wärmer, da wir ansonsten gemächlich und anstrengungslos unterwegs sind. Vorbei an einigen Gehöften erreichen wir ein Anwesen mit einem urigen gemauerten Backofen. Sogar das Brett zum Hineinschieben der Brotlaibe ist vorhanden. Jetzt müsste man den Backofen nur noch befeuern und dann gäbe es bestimmt hervorragendes Bauernbrot.
Wir wandern weiter Richtung Kolbing und überqueren bald die Hauptstraße von Lengdorf nach Walpertskirchen. Auf einer schmalen Straße geht es jetzt geradeaus in Richtung Kuglern. Kurz vor dem Gehöft biegen wir rechts in einen Feldweg ein. Zwei mächtige Eichen bilden hier neben der blauen Wanderpunktmarkierung ein markantes Wegzeichen.
Einzelne kalte Böen erfrischen uns mehr und mehr und wir freuen uns schon auf die warme Gaststube. Am Ende der Ortschaft Hönning gibt es beim Bushäuschen eine kurze Pause mit Brotzeit und, wer hat, auch warmem Tee.
Wir überqueren die Straße in Richtung Jagdhaus und Mitteröd und erreichen vorbei an einer „Christbaumplantage“ ein Waldstück.
Etwas windgeschützter folgt zuerst bergab und dann wieder bergauf ein aussichtsreicher Weg am Waldessaum mit fantastischem Blick in das Isental.
Leider ist aber auch die Baustellentrasse der Isentalautobahn zu erkennen. Wir wandern weiter Richtung Hauzenöd genießen den Ausblick von erhöhter Position auf Lengdorf und wandern in den Wald hinein in Richtung Thann. Im Gasthaus Scharl in Thann kehren wir ein und werden bestens versorgt. Das hervorragende Essen und die Wärme der Gaststube tun jetzt gut und wir bleiben etwas länger sitzen. Wie versprochen dürfen wir anschließend noch die benachbarte katholische Filialkirche St. Nikolaus besuchen.
Unsere junge Köchin ist in Personalunion auch die Mesnerin und sperrt uns den kleinen Barockbau aus dem Jahr 1746 mit angefügter Sakristei und Westturm mit Zwiebelhaube auf.
In der Kirche, erzählt sie uns, wird nur noch zweimal im Jahr eine Messe abgehalten.
Wir müssen weiter. Unser Weg führt jetzt Richtung Brandlegdorf. Wir wollen noch einen Abstecher nach Holnburg machen, um unsere Wanderrunde über Waidach und zurück nach Lengdorf auf ungefähr 15 Kilometer Wegstrecke insgesamt zu erweitern. Der „Höhenweg“ nach Holnburg bietet nach Norden einen fantastischen Ausblick in das Geiselbachtal mit Niedergeislbach mit der dortigen Kirche St. Stephanus und der parallel unten vorbeiführenden Bahnstrecke München-Mühldorf.
Auf dieser verkehrte bis ins Jahr 1897 der legendäre Orientexpress. Nördlich von hier, bei Matzbach, liegt auch noch eine kleine Wasserscheide. Aus dem bewaldeten Hügel quellen drei Wasserläufe. Ein Rinnsal bildet die Vils, ein zweiter windet sich zur Isen. Und ein dritter findet seinen Weg zur Sempt und Isar. Nach Süden sieht man wieder ins herrliche Isental, das mit seinen Höhenzügen und Talsenken ein Ausläufer der Altmoränen ist.
Auch die Jungrinder auf der Weide genießen das ländliche Flair.
Wir wandern jetzt wieder bergab entlang einer herrlichen, mächtigen Birkenallee.
Vereinzelt sind an den Bäumen erstaunliche Stammwucherungen ausgebildet. Bei Waidach queren wir eine kleine Brücke und bewundern den idyllischen, mit Bäumen gesäumten Bachverlauf der Isen. Vorbei an ein paar Schafen auf der Weide legen wir bei einer kleinen Feldkapelle, die von den Vorfahren der Besitzerfamilie Friedl aus dem Gemeindebereich Lengdorf Waidach/ Bruck stammt, eine kleine Pause ein.
Wir erreichen wieder die ED 19 und müssen ein paar Meter entlang dieser stärker frequentierten Straße gehen, biegen aber bald nach rechts auf einen kleinen Weg in Richtung Zentrum von Lengdorf ab. Selbstverständlich statten wir der Kirche in Lengdorf noch einen Besuch ab. Die wunderschön restaurierte Kirche lädt eine Zeit zum Verweilen ein.
Wieder draußen, werden die handwerklich einmalig gestalteten, alten Metallkreuze der im Krieg Gefallenen studiert. Es scheint so, dass die Menschheit nie gescheiter wird. Vis a Vis am Rathausplatz entdecken wir noch den Osterbrunnnen, und weil dieser so schön ist, darf er so wie es aussieht auch noch länger als Ostern an diesem Platz verbleiben. So, unsere Wanderung ist am Ende angelangt, die Regenschirme durften im Rucksack verbleiben, wir fahren zufrieden und trockenen Hauptes nach Hause und dann fallen aber auch bald die angekündigten ersten Regentropfen.
Mit dabei waren: Elfriede Friedrich, Irmhilde Victor, Helena Stadler, Renate Maier, Helga und Kurt Ploner, Lydia Eiglsperger, Erika Wenhart, Beate und Ernst Schmidt, Adi und Sonja Wörndle, Resi Witt, Ingeborg Kranacher, Günter Budil, Gerda und Peter Gebel (Tourenleiter, Bericht und Bilder)