Ratsch-Bladl – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 08/2010-12/2018

23.10.2016

Über den Reitstein (1.516m)

Filed under: Tourenberichte — admin @ 18:55

22.10.2016, mit Heinz Barczewski – Ein Grad zeigt das Außenthermometer an, als wir auf dem Parkplatz Winterstube bei Wildbad Kreuth gegen 8:15 Uhr aus dem Auto steigen, immerhin 5 Grad weniger als in Erding. Also recht schattig hier, dementsprechend fällt auch die Bekleidung der Touren-Teilnehmer zu Beginn aus.

Erst einmal warm laufen …

Erst einmal warm laufen …

Gleich der erste Schock, fährt doch eine Kolonne von ca. 25 Kfz mit schwerbewaffneten Männern (in orangenen Westen) und Jagdhunden direkt an uns vorbei: Drückjagd auf Rotwild und Gams ist für heute im Gebiet zwischen Königshütte und Siebenhüttenalm angesagt. Die erste Befürchtung, dass das von uns ausgewählte Wandergebiet abgesperrt ist, bewahrheitet sich nicht; keine Einschränkung durch Absperrung vorgesehen (klärt uns ein Jagdteilnehmer auf Nachfragen auf).

Parallel zur B307 geht es auf einem Forstweg bis zur Triffthütte; dort biegen wir links in das Albertsbachtal ab und kommen vorbei an der Winterstube – mittlerweile hat sich die Sonne hervorgewagt –

… dann sehen wir weiter!

… dann sehen wir weiter!

durch den Herbstwald zur aufgegebenen Bodigbergalm (1206 m).

Bodigbergalm

Bodigbergalm

Auf einem im Kartenwerk nicht eingezeichneten Almpfad lassen wir das Stacheleck links liegen, schauen noch einmal auf die Bodigbergalm zurück,

Rückblick über die Bodigbergalm

Rückblick über die Bodigbergalm

und stapfen – mittlerweile bei dünner Schneelage – aufwärts in Richtung Reitstein. Die in den Weg hängenden schneebehangenen hohen Grashalme sorgen dafür, dass die Hosenbeine und Schuhe – und besonders die des vorweg gehenden Tourenleiters – kräftig durchnässt werden.

Das haben wir lange nicht mehr gehabt

Das haben wir lange nicht mehr gehabt

Kurz bevor wir den Gipfel erreichen, erreicht uns auch der Hochnebel, von der erhofften Aussicht keine Spur.

Auf dem Reitstein

Auf dem Reitstein

Deshalb geht es auch gleich weiter, weglos in größeren Serpentinen über einen steilen, jedoch nicht ausgesetzten Grashang ca. 150 m abwärts (nur ja nicht ausrutschen, sonst gibt’s eine nasse Hose). Auf dem Grenzstreifen marschieren wir mal auf, mal ab, mal mit, mal ohne Schnee, mal kommt dieser auch von oben von den Bäumen in Richtung Plattenalm; als Wegmarkierung dienen uns dabei die hier gesetzten Grenzsteine, die die Grenze zwischen Bayern und Tirol markieren.

Gut getarnte Wegmarkierung

Gut getarnte Wegmarkierung

Der Anstieg zur Plattenalm ist nochmals kurz und heftig; 200 m knackig bergauf. Dort angekommen suchen wir uns ein einigermaßen geschütztes Plätzchen für die Brotzeitpause,

Ich bin bereit

Ich bin bereit

und als hätte sie Erbarmen mit uns gehabt, verscheucht die Sonne die letzten Hochnebelschwaden und versüßt uns diese Rast; die wir natürlich auch ergiebigst ausnutzen.

Das haben wir uns verdient

Das haben wir uns verdient

So schaut das schon besser aus

So schaut das schon besser aus

Und natürlich tauchen auch die anderen Sehenswürdigkeiten auf; gleich gegenüber der Guffert

Guffertspitz

Guffertspitz

und in weiter Ferne der Achensee.

Achensee-Blick

Achensee-Blick

Noch eine kurze Siesta, und wir machen uns an den Abstieg in Richtung der bereits geschlossenen Königsalm. Der nordseitige, schneebedeckte Abstiegspfad ist recht steil und rutschig und erfordert wiederum höchste Konzentration; natürlich kein Problem für uns. Weit unter uns erblicken wir noch drei Gämsen (die Jäger scheinen heute wohl kein richtiges Zielwasser getrunken zu haben),

Gamsbraten auf der Flucht

Gamsbraten auf der Flucht

vorbei an der Königsalm und der „Do gibt´s nichts – Alm“

Wir woll´n a nix

Wir woll´n a nix

steigen wir in Richtung Wildbad Kreuth ab, wobei wir uns in den Strom der vom Schildenstein kommenden Wanderer einreihen; wir selber haben auf unserer zurück gelegten Route lediglich 3 Wanderer angetroffen. Während die Einen sich noch mit frisch geräucherten Fischen der dortigen Saiblingszucht versorgen (diesmal waren wir rechtzeitig da, siehe Tourenbericht Halserspitze) marschieren die Anderen zum Parkplatz in entgegengesetzter Richtung, den wir nach 20 km Wegstrecke, 950 Höhenmetern und einer Netto-Gehzeit von 6 Stunden gegen 16:45 Uhr erreichen. Schnell noch die Fisch-Einkäufer einsammeln und ab geht es heim nach ED; staufrei zum Glück.

Das Besondere an dieser Tour: abseits von gängigen Wanderrouten haben wir eine bemerkenswert schöne Tour auf alten, teilweise vergessenen Almpfaden bzw. weglos zurück gelegt; und das hat allen Teilnehmern besondere Freude bereitet. Ein entsprechender Orientierungssinn ist vonnöten gewesen; zur Not geht auch ein Navi. Es wurde gleich der Wunsch auf Wiederholung dieser Tour im Frühjahr zur Blütezeit ausgesprochen; mal sehen? Vielleicht?

Teilnehmer: Evi Baumann, Ingrid Huber, Monika Triller, Dino Morelli
Tourenleitung und Bericht: Heinz Barczewski

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