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09.10.2014

Wanderung auf den Hochgern

Filed under: Tourenberichte — admin @ 20:53

28. September 2014 mit Heinz Barczewski –   2.Versuch / Kaiserwetter / Premierentour / „Punktlandung“ / Nix ois Baaz / Traumpanorama / Premieren gelungen

Diese Tour hätte schon am 13.09. stattfinden sollen, doch das miese Wetter hatte einen fetten Strich durch alle hoffnungsvollen Planungen gemacht. Die Enttäuschung war groß – deshalb schlug der Tourenleiter (Heinz Barczewski) spontan einen Ersatztermin vor.

Am 28. September starteten wir dann den zweiten Versuch, für den der Wetterbericht einen herrlichen Herbsttag vorhergesagt hatte. Nach recht nebliger Anfahrt kämpfte sich erfreulicherweise kurz vor unserem Zielort Marquartstein die Sonne durch die letzten Dunstschleier.
Vor Tourenbeginn eröffnete uns Heinz noch, dass es sein erster offizieller Einsatz nach Abschluss seiner Ausbildung zum Wanderführer ist. Etwaige (nicht ernsthaft gemeinte) Bedenken, ob er auch den richtigen Weg findet, wurden durch seine Angabe entkräftet, dass er den Berg bislang bereits 42x erwandert hat. Routine bewies er darin, die offensichtlich lästige Pflicht des Touren-Berichts schnell auf meine Schultern zu verlagern.

Um 9.15 Uhr ging es dann schließlich los mit dem Aufstieg zum Hochgern, der wohl als einer der schönsten Aussichtsberge im Chiemgau bezeichnet werden darf. Vom Parkplatz wanderten wir den Weg Richtung Hochgernhaus hinauf. Nach ein paar Minuten erreichten wir die Abzweigung zur Schnappenkapelle und zur Staudacher Alm, orientierten uns aber weiter geradeaus Richtung Hochgernhaus. Nach Überquerung eines breiten Forstwegs mündete der schmale Waldsteig nach wenigen Minuten in einen breiten, etwas eintönigen Wirtschaftsweg, weiter dann über einen Steig zur Agersgschwendalm, die wir nach genau einer Stunde erreichten. Bei einer kleinen Brotzeitpause konnten wir zum ersten Mal das beeindruckende Panorama der Chiemgauer Berge bei nun strahlend blauem Himmel so richtig genießen.

Nach der Rast ging es dann zügig über die Gernalm („briwade“ Bereiche (siehe Foto) wurden selbstverständlich nicht betreten) und den Hasenpoint-Rücken dem Gipfel entgegen, den wir – wie im Programmheft angegeben – nach genau 3 ½ Stunden erreichten.

Hochgern (4 von 14)1

Sonntag, herrliches Bergwetter und Hochgern – ihr könnt euch vorstellen, dass es da oben nicht besonders einsam war. Bei der Mittagsrast hatten wir nach Süden einen herrlichen Blick auf die Loferer Steinberge, den wilden und zahmen Kaiser, über Geigelsteinmassiv bis zur Kampenwand – dahinter die Zentralalpen mit Großglockner bis Großvenediger und die gesamten hohen Tauern. Im Norden lag uns der Chiemsee und die Kendlmühlfilzn, eines der bedeutendsten Hochmoore Bayerns, zu Füßen und in der Ferne war sogar die Dampfwolke vom Kernkraftwerk Isar/Ohu bei Landshut sichtbar.

Hochgern (7 von 14)-1

 Von links: Heinz (Tourenleitung), Marina, Peter, Maria Anna, Paul (Bericht), Christa, Irmgard I und Irmgard II, Rita

 Eine herrliche, entspannende Stunde später wurde es Zeit für den Aufbruch.
Da die Abstiegsvariante über die Staudacher Alm laut Heinz als an vielen Stellen glatt, matschig und rutschig bekannt ist, wählte er den, wie er zu diesem Zeitpunkt noch glaubte, besseren „Sommerweg“. Bald wurde uns aber überdeutlich klar, dass es diesmal anders war, da wenige Tage zuvor der Almabtrieb stattgefunden hatte und bevor wir uns richtig versahen, steckten wir fast knöcheltief im Baaz und befanden uns im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Sch….weg.
Einige versanken teils bis kurz vor dem Einschöpfen im Dreck und wähnten sich fast wie im nahegelegenen Hochmoor. Christa nagelneue Bergschuhe sahen deutlich nicht mehr so adrett aus wie zu Beginn der Tour (siehe Beweisfoto). Die bessere Alternative wäre wohl in diesem Fall der „Winterweg“ gewesen.

Hochgern (10 von 14)-1Von links: Marina, Christa mit ihren neuen Schuhen

Die gute Stimmung litt mit jedem Meter und jedem Tritt auf dem grausigen Weg, wurde aber, je näher wir dem Hochgernhaus kamen, gleich wieder besser. Dort gönnten wir uns eine ausgiebige Einkehr mit dem vollen Programm über Speckknödelsuppe bis Käsekuchen und genossen erneut Sonne und das Traumpanorama.

Hochgern (13 von 14)-1 Kopie Foto: Blick auf den Großglockner (3798 m)

Hochgern (11 von 14)-1 Foto: Hochgernhaus (1461 m)

Aber es half alles nichts; wir mussten wieder los. Hätten wir nicht gleich gierig die erste Option Hochgernhaus wahrgenommen, so wäre im Nachhinein betrachtet, die Wahl wohl auf eine der beiden, nur wenige Meter talwärts gelegenen urigen, kleinen Hütten gefallen.
Wieder über die Agersgschwend-Alm, auf der nun reger Betrieb herrschte, ging es den bereits bekannten Weg wieder hinab ins Tal.
Beim Abstieg wurden wir leider ab und zu von rücksichtslosen Bikern erschreckt, die in einem „Affenzahn“ und wild tretend, knapp an uns vorbei den Berg hinabrasten.
Mit der Ankunft am Wanderparkplatz ging für uns ein traumhafter Tag in den Bergen zu Ende. Heinz bekam von Allen noch ein dickes Lob für die tolle Planung und Leitung seiner ersten Tour. Dass uns der Almabtrieb einen Streich gespielt hatte, war schon fast wieder vergessen. Ich darf noch kurz erwähnen, dass ich auch mit mir ganz zufrieden war, denn für mich war es ebenfalls eine Premiere – die erste Wanderung mir dem Alpenkranzl überhaupt. Und außer zwei Blasen an den Füßen war alles gut

(Schreib- und sonstige Fehler sind beabsichtigt, um die Aufmerksamkeit beim Lesen zu erhöhen. Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten).

Tourenbericht: Paul
Tourenleitung/Bilder: Heinz

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