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17.06.2014

Frühlingswandern bei äußerst sommerlichen Temperaturen im Spitzinggebiet

Filed under: Tourenberichte — admin @ 19:44

6.–9.6.14, mit Karola Rübensaal und Alex Linke – Pünktlich um 8:30 treffen sich 17 Kranzler am Spitzingsattel zum Start der Frühlingstour. Da der Parkplatz noch im Schatten liegt und der Wind frisch ist starten wir nach einer kurzen Begrüßungsrunde recht zügig mit der Tour.

Start am Spitzingsattel

Start am Spitzingsattel

Direkt am Parkplatz beginnt der Aufstieg in Richtung Taubenstein zu unserm ersten Gipfelziel, dem Hochmiesing (1883 m). Nach einer kurzen Almwiese verläuft unser Weg abwechslungsreich und mit mäßiger Steigung noch schattig im Wald in Richtung der Skipiste. An der Piste und ab jetzt in der Sonne, die uns auch in den nächsten Tagen richtig einheizen wird, folgen wir seitlich der Taubensteinbahn dem Weg nach oben. Die Bergstation lassen wir links liegen und wandern vorbei an der Taubensteinhütte weiter in Richtung des Sattels zwischen Hochmiesing und Rotwand.

Blick vom Hochmiesing

Blick vom Hochmiesing

Am Sattel angekommen führt uns der Weg erst links über Latschenfelder zum Hochmiesing, unserem ersten Gipfel, den wir noch vor Mittag erreichen. Hier machen wir erst einmal ausgiebig Rast und eine Verpflegungspause bei herrlichster und klarer Sicht ins Alpenvorland und in den schneebedeckten Alpenhauptkamm.

Blick zu den kommenden Gipfeln

Blick zu den kommenden Gipfeln

Unser nächstes Gipfelziel vor Augen, die Rotwand (1.884m), steigen wir wieder zum Sattel ab. Der Aufstieg direkt vom Sattel aus über einen kurzen Grat auf die Rotwand wie geplant muss aber leider ausfallen, da direkt am Beginn des Weges uns ein Einheimischer vom Weg abrät, da im Winter dieser durch einen Geländeabrutsch teilweise nicht mehr vorhanden und nicht sicher ist. Sehr schnell sind wir uns einig, dass wir mit dieser großen Gruppe eine östliche Alternative über das Rotwandhaus gehen, was uns einen Abstieg und dadurch  zusätzliche 200 Hm Aufstieg beschert. Die zusätzlichen Höhenmeter sind nicht tragisch, da die Gruppe super fit ist und damit auch am 1. Tag die 1.000 Hm Aufstiegsmarke geknackt ist!

Sherpas vor dem 1. Sturm der Rotwand

Sherpas vor dem 1. Sturm der Rotwand

Der Alternativweg führt uns aber leider auch an unserem Nachtquartier, dem Rotwandhaus vorbei, noch ehe wir den Gipfel erreichen. Für zwei ist der Duft des Kaffees und die Aussicht auf ein kühles Bier zu stark und sie werden schwach. Sie ziehen den Verbleib auf der Hütte dem Gipfelglück vor (Begründung: wir machen ja in den nächsten Tagen noch genügend Gipfel. Ob ihnen bewusst ist, dass es der höchste Gipfel der Tour ist, den sie auslassen? 😉 Aber sie nehmen noch ein paar zusätzliche Rücksäcke mit zum Quartier).

Der Rest geht weiter auf den zweiten Gipfel des Tages (Rotwand 1.884m) und wird nochmals mit einer tollen Fernsicht belohnt. Nach einer kurzen Gipfelrast gehen auch wir zum Rotwandhaus zurück, wo wir weißbierwinkend von unseren Zurückgebliebenen empfangen werden und beziehen unser Quartier für die nächsten zwei Nächte.

Abendstimmung auf der Rotwand

Abendstimmung auf der Rotwand

Am Abend gegen 20:00 Uhr stößt noch unser zweiter Tourenleiter Alex zu uns. Ein Teil der Gruppe geht nach dem Abendessen nochmal auf die Rotwand und genießt einen tollen Sonnenuntergang. Gemütlich lassen wir dann gemeinsam den Tag in einer fröhlichen Runde ausklingen und freuen uns schon auf den nächsten Tag.

Der 2. Tag des Frühlingswanderns (eher Sommerwandern) im Spitzinggebiet beginnt für einige Kranzler schon um 5.10 Uhr. Es mussten vom Sonnenaufgang ein paar Bilder gemacht werden.

Sonnenaufgang überm Chiemsee

Sonnenaufgang überm Chiemsee

Start ist um halb neun vom Rotwandhaus (1.737 m)  zu unserer heutigen Tour, es hat schon 16 °C. Wir gehen zuerst zur Auerspitz (1811 m), deren kleiner Gipfel mit uns ziemlich voll ist und folgen dann der Via Alpina zum Bayrischzeller Höhenweg. Auf der Höhe von ca. 1.640 m merkt Alex, dass er was auf dem Gipfel vergessen hat. Er „sprintet“ in Richtung Gipfel zurück und sucht oben herum. Anschließend „sprintet“ er wieder zu uns herunter. Er hat seine Uhr gesucht, aber leider am Gipfel nichts gefunden.

Auerspitz voll - Gruppe komplett

Auerspitz voll – Gruppe komplett

Vorbei geht es an einigen Almen, wo dann einige Riedviecher auf dem Weg stehen. Durch unsere große Truppe weichen die Vierbeiner nicht aus, sondern laufen nun vor uns auf dem Weg her. Überholen lassen sie sich nicht und in der Zwischenzeit folgen hinter uns weitere, so dass wir vorne und hinten welche haben. Erst als das Gatter auf dem Weg kommt und sie nicht mehr weiterkommen, können wir sie endlich überholen. Bei einer Trinkpause bei diesem heißen Wetter schaut Alex in seinen Rucksack und siehe da: Die Uhr ist wieder da! Er wollte halt ein paar Höhenmeter extra machen.

Frühlingswiese

Frühlingswiese

Nach einer kurzen Rast in der Nähe der Niederhofer-Alm (1.046 m) inmitten einer herrlichen Blumenwiese geht es auf den Seebergkopf (1.538 m). Von dort haben wir einen schönen Blick auf den Wendelstein und nach Bayrischzell.

Nachbar Wendelstein

Nachbar Wendelstein

Dort schaut uns ein wunderschönes blaues Becken vom Freibad entgegen. Sofort wurde der Vorschlag gemacht, dass Becken müsste jetzt eigentlich auf dem Gipfel stehen. Nach kurzer Trinkpause wird wieder abgestiegen, da es wirklich sehr warm ist.

Urige Klareralm

Urige Klareralm

Beim Abstieg wird der Vorschlag gemacht, noch in der urigen Klarleralm kurz einzukehren. Die Hälfte der Gruppe macht eine kurze Einkehr, während die andere schon mal weiter geht. Nach einem kühlen Getränk und einem (auch zwei) Stück Käsekuchen brechen wir auf. Zum Abschluss spielt uns der Wirt noch auf seiner Gitarre ein Stück vor.

Jetzt musste nur noch der steile Anstieg zum Soinsee bewältigt werden. Endlich oben angekommen, zeigen die Wegweiser immer noch die gleiche Aufstiegszeit zum Rotwandhaus wie unten an der Klarleralm: immer 2 h, es wollte nicht weniger werden (es sei verraten: Wir waren dann aber doch schneller!). Oben am Soinsee (1.459 m) angekommen wurde dieser von drei Kranzlern zur Erfischung (auch im Adamskostüm) genutzt (Anm. admin: Wo isn das Beweisfoto?).

Feierabendhalbe auf der Rotwand

Feierabendhalbe auf der Rotwand

Nun begann der letzte Anstieg zum Rotwandhaus, dort stand am Abend auf der Speisekarte sogar eine Schweinshaxe mit Knödel. Zum Abschluss des Tages sind noch einige Kranzler zum Sonnenuntergang mit einer Gipfel-Halbe auf die Rotwand gestiegen.

Die Feierabendhalbler

Die Feierabendhalbler

Wobei Alex den Aufstieg auch mit seinen Flipp-Flopps machte. Dino hat die Nacht in seinem Biwaksack und Schlafsack im Freien verbracht, denn das wollte er unbedingt ausprobieren.

Zu Beginn der Nachtruhe auf dem Rotwandhaus, bekam ein Zimmer sogar noch Besuch von Conchita – Männer in BHs sind doch ein ungewönlicher Anblick! (Admin: Foto?) Kein Wunder, dass das Zimmer nun nicht sofort schlafen konnte. So endet ein langer und warmer zweiter Tag, der von allen Teilnehmern mindestens 1.350 Hm im Auf- und Abstieg auf eine Strecke von über 22km forderte.

Erdinger Wurm

Erdinger Wurm

Heute am 3. Tag ließen es die 18 Kranzler nach dem langen und an Höhenmetern schwersten Tag etwas ruhiger angehen. Nach Frühstück und Rucksack packen machten wir uns um ca. 8.35 Uhr auf zu unserem ersten Ziel, dem Taubenstein (1.692 m). Auf der gut für Touristen ausgebauten Bergautobahn kamen wir zügig nach etwa einer halben Stunde am Taubenstein an. Als unsere Meute über die kleine Kletterpassage zum Gipfel herfiel, bildete sich zeitweise ein Stau wie am Hillary Step am Mt. Everest, da die Besucher, die mit der Taubensteinbahn kamen, auch hoch wollten.

Fröhliche Gipfelstürmer 1

Fröhliche Gipfelstürmer 1

Anschließend ging es für uns weiter an der Taubensteinbahn-Bergstation vorbei zum Rauhkopf (1.689 m), dessen Gipfelbuch etwas andere Einträge und Bilder hatte. Zum Schutz war auch hier das Buch wie auf den vorangegangen Gipfeln in eine1860-München-Tüte gehüllt. Kein Gipfel ohne 1860-Tüte!?

Das etwas andere Gipfelbuch am Rauhkopf

Das etwas andere Gipfelbuch am Rauhkopf

Bis dorthin hatten wir etwas Gegenverkehr, was an der Nähe zur Bergbahn liegt. Auf dem Rauhkopf hielten wir uns nur kurz auf, da die Sonne wieder unerbittlich brannte.

Weiter ging es zur Aiplspitz (1.758 m). Dort vor der Kletterpassage trennten sich einige von ihren Rucksäcken, da wir denselben Weg zurück mussten. Am Gipfel angekommen gab es eine kleine Pause für einen kleinen Snack, Gipfelfoto und Aussicht genießen.

Am Grat der Aiplspitz

Am Grat der Aiplspitz

Zurück an den Rucksäcken ließ Gitte erst einmal ihren Flachmann mit selbstgemachten Quittenlikör (lecker) kreisen. Nachdem alle ihre Rucksäcke wieder geschultert hatten, ging es weiter in sengender Hitze auf den Jägerkamp (1.745 m). Dort angekommen machten wir ca. eine Stunde Mittagspause. In der Sonne liegen, Wind um die Nase wehen lassen – herrlich.

Nach dem etwas längeren Päuschen stiegen wir zur Schönfeldhütte ab, wo der frisch gebackene Wanderführer Heinz schon auf uns wartete (er kam direkt von der Prüfung – Gratulation!). Auf der Schönfeldhütte gab es Kaffee und Kuchen, wichtiger noch gekühlte Getränke. Nach der Kaffeepause verabschiedeten wir Wolfram und Claudia, die zum Familientreffen nach Hause fuhren.

Weiter ging der Abstieg über die Maxlrainer Alm hinunter zum Spitzingsee. Dort angekommen teilte sich unsere große Gruppe in drei kleine. Die Nichtbader: wir aßen ein Bioeis vom Bauernhof. Die Textilbader nutzten gleich die erste Gelegenheit, um ins Wasser zu kommen und die Nacktbader suchten sich ein ruhiges Plätzchen am See.

Badestopp

Badestopp

Nachdem sich alle auf irgendeine Art abgekühlt hatte, ging es in zwanzig Minuten zur Albert-Link-Hütte, unserer letzten Übernachtung. Dort angekommen bezogen 13 von uns ihre Zimmer bzw. Lager. Vier, nämlich Christa, Ingrid, Rüdiger und ich (Ronny) mussten ja noch sage und schreibe 50 Hm und ca. 15 min Gehzeit zum Berggasthof am Rosskopf auf uns nehmen (wir hatten uns später angemeldet) und zurück zum gemeinsamen Abendessen, das hervorragend mundete.

Nachdem wir vier uns dann gegen 22:30 auf den Rückweg zu unserem Gasthof machten hätten wir fast noch zwei Frösche tot getreten, aber Ingrid und Rüdiger haben Adleraugen (also nichts passiert 🙂 ) Im Gasthof gab es von Ingrid noch einen Absacker (danke nochmal) und dann endete auch der dritte schöne Tag.

Frühstück auf der Albert Link Hütte

Frühstück auf der Albert Link Hütte

Nach einem großartigen Frühstück mit hausgebackenen Brot und einem super Aufenthalt in der Albert-Link-Hütte brachen wir zum letzten Mal zum Gipfelsammeln auf. Die anderen viere trafen wir an der nächsten Wegkreuzung. Auch sie waren mehr als zufrieden mit der Unterkunft und der Verpflegung im Naturfreundehaus „Berggasthof Rosskopf“.

Bäcker auf der Albert Link Hütte

Bäcker auf der Albert Link Hütte

Zuerst ging es durch Almwiesen hoch hinauf zum Stolzenberg. Doch der Aufstieg war durch die Hitze schon am Vormittag für jeden anstrengend und so mussten wir besonders heute auf unseren Wasservorrat achtgeben. Oben auf dem Stolzenberg (1.609 m) angekommen, gab es erstmal eine längere Pause und man konnte den Blick genussvoll über fast alle unsere Gipfel der letzten Tage schweifen lassen: Rotwand, Hochmiesing, Taubenstein, Rauhkopf, Aiplspitz, Jägerkamp und wie sie alle heißen.

Blick zu den erklommenen Gipfeln

Blick zu den erklommenen Gipfeln

Dann ging es weiter über den Rosskopf (1.580 m) zum Stümpfling(1.506 m). Dabei war es sehr angenehm, dass wir auch durch Wälder gingen, die uns vor der ständigen heißen Mittagssonne schützten. Während des Aufstiegs verließen uns drei Leute, weil für sie Mittagssonne zu heiß war und sie lieber den Abstieg direkt zum Spitzingsee bevorzugten. Am Stümpfling angekommen hatten wir eine herrliche Sicht auf den Spitzingsee und auf der anderen Seite konnte man noch einmal den Ausblick auf das Mangfallgebirge genießen.

Am Rosskopf

Am Rosskopf

Nach einer Brotzeit ging es zum letzten Teil dieses Tages: Der Aufstieg zum Bodenschneid (1.667 m) und dann Einkehr in die Obere Firstalm (1.375 m). Aber bevor es losging, stellten wir mager fest, dass unsere Wasservorräte sich dem Ende neigten. Deshalb war unser wichtigstes Bedürfnis, Wasser zu finden. Doch wir hatten Glück: Als wir an einer Privatalm vorbeikamen, ließen uns die netten Besitzer von ihrer Quelle das Wasser auffüllen. So konnten wir uns jetzt zum letzten Aufstieg motivieren. Als wir den steilen Weg auf uns nahmen, stellten ein paar von uns fest, dass bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Höhenmesseruhren die Temperatur fast bei 40 C° war.

Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, die herrliche Aussicht von der Bodenschneid auf die drei Seen (Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee) ausgiebig zu genießen. Zum Schluss ging es dann hinab zur Oberen Firstalm, wo noch einige von uns zur Belohnung ein paar Kuchenstücke verdrückten. Dann ging es zum Schluss hinab zum Spitzingsattel, wo unsere Autos parkten; nach einer großartigen Tour ging es nach Hause.

Zum Abschied winken

Zum Abschied winken

PS von Ronny: „Da ich als  Neuling das erste Mal mitgemacht habe, möchte ich mich nochmal bei allen Mitwanderern bedanken. Tolle Truppe!!!!! Karola und Alex: Ich habe mich immer wohlgefühlt. Und fast hätte ich vergessen: Wie hoch muss man steigen, um Gipfelbücher nicht in TSV 1860 Tüten eingepackt zu finden?“

Teilnehmer: Andi und Gitti Osterloher, Claudia und Wolfram Honsberg, Matthias Adelsberger, Dino Morelli, Ronny Witt, Tobi Krüger, Rüdiger Lindner, Harald Schramek, Christa Perleb, Angi Flossmann, Hubert Ascher, Uschi Schranz, Martin Wegmaier, Ingrid Huber

Bericht: Andi und Gitti Osterloher (1. Tag), Tobi Krüger (2.Tag), Ronny Witt (3.Tag), Dino Morelli (4. Tag)

Tourenleiter: Alex Linke und Karola Rübensaal

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