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26.02.2014

HTG-Faschingsskitouren im Ahrntal

Filed under: Hochtourengruppe (HTG),Tourenberichte — admin @ 17:00

15. – 19. Februar 2014 – Die Faschingsskitour hat mittlerweile eine schöne Tradition im Jahresprogramm der HTG. Dass sie in diesem Jahr zwei Wochen vor Fasching stattfand, sei nur der formhalber erwähnt. Ebenso traditionell ist es, dass die Faschingsskitouren von einem Talquartier (also ein bissl komfortabler als sonst) unternommen werden.

„Da war letztens Mal was in „Bergauf, Bergab“, das hat super zum Tourengehen ausg´schaut.“ So einfach geht´s mit der Tourenplanung beim HTG-Stammtisch. Das Ziel für die Faschingsskitour ist gefunden, denn die gesuchte Folge spielt im Ahrntal, in Südtirol. Eva und Matthias übernahmen die Organisation der Tour und buchten uns nette Apartments in Sand in Taufers im Gästehaus Margareth.

Um die Tage optimal zu nutzen, trafen sich die vier Autos am ersten Tag in Obernberg, um die Rötenspitze zu besteigen. Ein scharfer Wind pfiff uns um die Nasen, aber zumindest gab es Schnee. Was nach dem mauen Winter auf der Nordseite trotzdem Anlass zur Freude war. Ein Blick auf die Windrichtung und die Exposition unseres Gipfels führte in der Hoffnung auf weniger Wind zum spontanen Entschluss, doch auf den Grubenkopf (2.337 m) zu gehen.

Windiger Start

Windiger Start

Sonja und Michael waren heute mit Schneeschuhe unterwegs. Wir starteten getrennt, doch nach kleinen Orientierungsschwierigkeiten der Fraktion „Ski“ trafen wir uns wieder. Der Weg führte durch Wald vorbei an einer kleinen Kapelle auf freies beständig ansteigendes Skigelände, so dass wir schnell an Höhe gewannen. Der Gipfel selber lag dann noch ein Stück nach hinten gesetzt. Das Kreuz war beeindruckend in Eis gehüllt. Jedoch blieb nicht lange Zeit zum Schauen, da der Wind schneidend war.

Vereistes Kreuz

Vereistes Kreuz

Die Schneequalität war dann besser als gedacht, so dass wir an einer kleinen Hütte sogar ein lauschiges, windgeschütztes Brotzeitplatzerl fanden.

Dachsitzer

Dachsitzer

Wohlbehalten und zufrieden kamen wir am Parkplatz an. Der obligatorische Touren-Kaffee wurde auf unseren Zielort verschoben, da wir auf freie Straßen am Nachmittag hofften. Mit dieser Einschätzung lagen wir zwar falsch, aber irgendwann ist auch die längste Anfahrt zu Ende und wir konnten unsere Wohnungen beziehen: Es gab Pärchen- und gemischtgenutzte Wohnungen und eine Männer-WG. Ein gemütliches Abendessen mit einer unglaublich langen Pizza-Speisekarte rundete diesen ersten Tag ab.

Am nächsten Morgen meinte es der Wettergott nicht mehr ganz so gut mit uns. Eher schlechte Sicht und wahlweise ein bissl Nieselregen empfingen uns heute. Heute sattelte Karola zusammen mit Sonja auf die Schneeschuhe um. Jedoch führte uns unser Weg heute lange gemeinsam mit den Tourengehern bergauf.

Es dauerte, bis aus dem Nieselregen ein bissl Schnee wurde. Nach einer kleinen Steilstufe erklärten die Schneeschuhgeher den Tag als beendet. Die Tourengeher wollten noch bis in ein Joch gehen und dann abfahren. Ziemlich gleichzeitig trafen wir allesamt nass in der Pircher Alm (1810 m) ein.

Hüttenzauberer 1

Hüttenzauberer 1

Die Tourengeherfraktion berichtete von dermaßen schlechter Sicht, dass eine Beurteilung des Geländes nicht mehr möglich war und sie deswegen auch unterhalb des Jochs umgedreht wären.

Hüttenzauberer 2

Hüttenzauberer 2

Bei geschmacklich gewohnungsbedürftigen Rübenkraut und Kaffee konnte uns das Wetter nichts mehr anhaben. Für die Schneeschuhgeher gab´s noch ein Schmankerl zum Schluss: Der Wirt hat einen Rodelverleih, so dass auch die mit den Riesenfüssen ins Tal sausen konnten, und so fast zeitgleich mit den Tourengehern am Parkplatz ankamen.

Die Wohnung von Eva, Mary und den Matthiassen hatte die größte Küche und wurde ab diesem Nachmittag für die obligatorischen Kaffee- und Tourenplanungsrunden mit hausgemachten Kuchen (Riesenlob: gleich drei Stück!!!!) genutzt. Am Abend gab´s wieder eine schier nicht enden wollende Pizzaspeisekarte, leckeren Wein und lustige Gespräche, bevor jeder in seiner Wohnung verschwand.

Der dritte Tag und seine Wetterlage am Morgen polarisierten. Während ein Teil der Gruppe fest an Wetterbesserung und vor allem an Pulverhänge durch den Niederschlag glaubte, hatte der andere Teil der Gruppe wenig bis keine Lust auf Stochern im Nebel und wieder nass werden. Das wiederum führte dazu, dass sich Mary, die Matthiasse, Rudi, Thomas und Woife zu einer Tour auf den Speikboden aufmachten, während Birgit, Hans, Michael, Sonja, Eva, Heike und Karola wahlweise die Ortschaft erkundeten, die Burg besichtigten oder einfach nur Augenpflege betrieben. Rainer und Sybille mussten mit ihrem Bus in die Werkstatt, da sich ein Marder des Nachts an ihren Kabeln vergangen hatte. Sie stießen später noch zur Speikboden-Fraktion.

Resümierend lässt sich festhalten, dass jeder für sich einen gelungenen Urlaubstag hatte: Die einen mit (unverdientem) Kaffee und Kuchen, garniert mit einem netten Ratsch, die andern mit wirklich schönen Schnee, aber dafür ohne Sicht. Der Gipfel des Speikbodens fiel wieder der nicht vorhandenen Sicht zum Opfer.

Toller Schnee, keine Sicht

Toller Schnee, keine Sicht

Die Tourenplanung für den vierten Tag zeigte, dass unser Gebiet bei angespannteren Verhältnissen, wie bei uns der Fall, nicht ganz ohne ist. Viele Gipfel mussten aufgrund der angrenzenden steilen Einzugsgebiete ausscheiden. Andere wiederum hatten die falsche Exposition für die eher warmen Temperaturen. Es kam wie es kommen musste; auch am vierten Tag war die Gruppe gespalten: Heike, Sonja, Michael, Birgit, Hans und Karola zum ersten Mal und Mary, Matthias und Thomas als Wiederholungstäter entschieden sich für den Speikboden, während Rudi, Woife, Sybille und Rainer die Bärentaler Spitze besteigen wollten. Matthias Ru und Eva unternahmen eine Tour ins Mühlbacher Tal.

Was soll man von diesem Tag berichten: Egal, welche Gruppe: Touren- und Schneeschuhgeherherz was willst du mehr? Sonnenschein, blauer Himmel, überschaubarer Wind und unverspurte Pulverhänge – Yipieeee!!!

Auftsiegsfreuden

Auftsiegsfreuden

Keine Frage, dass wir an diesem Tag auf dem Gipfel standen und das Panorama zumindest kurz genießen konnten, bevor´s aufging zum Zöpferl flechten.

Gipfelglück

Gipfelglück

Eh klar, dass ein Teil der Gruppe nochmal aufsteigen musste, um die Summe der Abfahrtshöhenmeter weiter zu optimieren. Bis nix mehr drin war in den Oberschenkeln…. Ausschließlich zufriedene Gesichter trafen sich am Nachmittag zur Kaffeerunde.

Zöpferlflechter

Zöpferlflechter

Für den letzten Abend hatte sich Eva noch ein besonderes Schmankerl ausgedacht. Wir fuhren nach Steinhaus, um in der Bergstation des Klausbergs Abend zu essen. Das besondere daran ist, dass eine schöne, gut ausgebaute Rodelbahn zurück ins Tal führt. Also, Schlitten geliehen, rein in die Gondel und vor dem Essen gleich die erste Rodelabfahrt gemacht. Hui, da geht was! Die Attacke auf die Bauchmuskeln, sei´s wegen der Lacherei oder wegen des ständen Hebens der Beine blieb nicht aus.

Die Hungrigen gingen nach dieser ersten Abfahrt ins Restaurant, während eine Handvoll Leute gleich nochmal die Bahn runtersauste. Gerade waren alle an einem Tisch vereint, als die Matthiasse und Woife schon zur Zusatzrunde vor der letzten Abfahrt und dem Betriebsschluss der Gondel losspurteten. Die anderen ließen es gemütlicher angehen und fuhren die nun schon arg zerpflügte Bahn nach unten. Unten angekommen war von der Renngruppe niemand zu sehen. Die ersten Autos starteten nicht ahnend, dass unweit des Parkplatzes eine rauschende Apres-Ski-Party stattfand.

Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass das Wetter absolut bescheiden war. Einvernehmlich entschieden wir, direkt nach Hause zu fahren und keine weitere Tour zu machen. Auch die sonst so sportive Fraktion hatte keine Einwände. Ob das vielleicht mit dem vorangegangenen Abend zu tun hatte? Man weiß es nicht! So blieb uns nicht anderes übrig, als die Autos zu beladen und uns lächelnd an den Pulvertraum vom Vortag zu erinnern.

Teilnehmer: Birgit, Hans, Sonja, Michael, Mary, Matthias Ri, Eva, Matthias Ru, Thomas, Woife, Rudi, Sybille, Rainer, Heike und Karola (Bericht)

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